Die Bronx-Katzen

    • Die Bronx-Katzen



      Originaltitel: Jezebels, The
      Alternativer Titel: Maggie's Stiletto Sisters. Playgirl Gang, Switchblade Sisters
      Produktionsland: USA
      Produktion: John Prizer
      Erscheinungsjahr: 1975
      Regie: Jack Hill
      Drehbuch: Jack Hill
      Kamera: Stephen M. Katz
      Schnitt: Morton Tubor
      Spezialeffekte: Greg Auer
      Budget: ca. $320.000
      Musik: Les Baxter , Medusa
      Länge: 91:17 Minuten (NTSC)
      Freigabe: Rated R
      Darsteller: Robbie Lee, Joanne Nail, Monica Gayle, Asher Brauner, Chase Newhart, Marlene Clark, Kitty Bruce, Janice Karman, Don Stark


      Inhalt:

      Die Bronx in den 1970gern war nicht grade ein ungefährlicher Ort und Leben kann hier schnell zum Überleben werden.
      Es sei denn man ist in einer Gang die über einen Bezirk herrscht und einem den Rücken stärkt.
      Dom ist Anführer der Gang "Silver Daggers" und seine Freundin Lace die Anführerin der weiblichen Ableger Gang "Dagger Debs".
      Schon zu Beginn sehen wir das Lace und ihre loyalen Mitstreiterinnen vor nichts zurückschrecken und sogar einem Repo Man im Fahrstuhl ordentlich die Kauleiste polieren um an seine Kanone zu kommen und die 40 $ zurück zu holen die er eben erst Lace's Mutter abgeknöpft hatte.
      In einem Diner treffen sich die "Dagger Debs" mit den "Silver Daggers" und Lace übergibt die zuvor ergatterte Pistole als Geschenk an ihren Freund Dom.
      Als man sich mit Gewalt seinen bevorzugten Sitzplatz verschaffen will haben die Mädels nicht mit der akuten Gegenwehr von Maggie gerechnet.
      Maggie, die neu im Viertel ist, liefert sich einen Kampf mit Patch die eine namensgebende Augenklappe trägt und leider den Kürzeren zieht.

      Schon kurz nach diesem Catfight rückt die Polizei vor dem Diner an, da der Schuldeneintreiber den man zuvor im Fahrstuhl in die Mangel genommen hat die Männer in Uniform zu Hilfe gerufen hatte.
      Die Handschellen klicken für die Mädels noch vor dem Imbiss und man bringt sie in das ihnen schon allzu gut bekannte Frauengefängniss.
      Versehentlich wird auch Maggie für ein Mitglied der Gang gehalten und sie muß unschuldig mit einsitzen.
      Die bullige Oberaufseherin, Mom Smackley, ist schon dafür bekannt das sie Mädchen gerne belästigt und ihr lesbisches Temperament sobald "Frischfleisch" in der Anstalt ankommt.
      Überraschenderweise greifen die "Dagger Debs" ein und beschützen Maggie, als sie von den sadistischen Wärterinnen misshandelt wird nachdem sie sich von Mom nicht hat angrabschen lassen und vehement zur Wehr setzte.
      Da man gegen den Neuzugang nichts in der Hand hat muß man sie wieder laufen lassen während die "Dagger Debs" noch ein wenige länger hinter Gittern verweilen müßen.
      Lace bittet Maggie einen Brief von ihr an Dom zu übergeben als Gegenleistung für den Schutz den sie ihr gaben und Maggie willigt ein.

      Als Dom den Brief in Empfang nimmt liest er ihn, entgegen Maggie's Bitte, vor versammelter Gang laut & spottend vor.
      Er kassiert dafür eine saftige Ohrfeige und der Brief wird ihm wieder aus der Hand gerissen.
      Als Maggie am selben Abend nach Hause kommt verfolgt Dom sie, verschafft sich Zugang zur Wohnung und vergewaltigt sie.

      Als die "Dagger Debs" wieder auf freiem Fuß sind werden Lace und Maggie zum Missfallen von Patch schnell sehr gute Freundinnen.
      Patch sieht in der Neuen eine bedrohliche Konkurrentin und da sie nicht zulassen kann das ihr die Busenfreundin und die erlangte Authorität genommen wird, fängt sie von Eifersucht getrieben an gegen Maggie zu intrigieren.

      Und Patch hat auch schon eine Idee wie sie sich auf einfache Art ohne ihre Hände zu beschmutzen die Konkurrentin aus dem Weg räumen kann.
      Maggie soll eine Kette mit Medaillon vom Anführer der verfeindeten Gang "Crabs" stehlen und wenn sie diese Mutprobe besteht wird sie bei den "Dagger Debs" aufgenommen.
      Sehr zum Missfallen von Patch gelingt es Maggie auch ohne Probleme diese Mission zu meistern und schon kurze Zeit später überreicht sie die Trophäe an Dom.

      Als Crab herausfindet wer seine Kette samt Anhänger nun um den Hals chauffiert ist er außer sich vor Wut und sinnt auf Rache.
      In einem Drive-by Shooting wird Dom's kleiner Bruder angeschossen und lebensgefährlich verletzt und desen Freundin wird entführt und brutal von den "Crabs" vergewaltigt.
      Nun befinden sich alle Beteiligten in der berühmt-berüchtigten Spirale der Gewalt und der einzige Ausweg scheint das eliminieren der verfeindeten Gang zu sein.

      Maggie hat zwischenzeitlich herausgefunden das sich Crab's Gang regelmäßig unbewaffnet an einer Rollschuhbahn treffen und dort will man ihnen ein für alle mal eine blutige Lektion erteilen.
      Doch die Crabs sind seltsamerweise gut vorbereitet und als es zur handfesten Auseinandersetzung kommt packt die Gang ihre Geschütze aus um die männlichen und weiblichen "Dagger's" in die ewigen Jagdgründe zu schicken.
      Die Luft in der Rollschuhbahn wird sehr schnell extrem Bleihaltig, Dom wird angeschossen und Lace wird so derbe zusammengetretten das sie im Krankenhaus landet.

      Zwischenzeitlich hat sich Maggie zu einer kompetenten Ersatz-Anführerin der Gang gemausert und da die männliche Division, die "Silver Daggers" vorwiegend nur Weicheier sind werden diese vertrieben und von nun an setzt man auf Frauen Power.
      Durch diesen Split muß ein neuer Name her und von nun an nennen sie sich "The Jezebels".
      Um Crab und seiner Gang endlich die verdiente Quittung geben zu können verbündet man sich mit einer feministisch-maoistischen afroamerikanischen Frauengang.
      Doch da wäre noch eine andere Sache, denn Maggie ist sich sicher das es innerhalb ihrer Gang einen Verräter gibt der den "Crabs" einen Tipp bezüglich der Rollschuhbahn gegeben hatte.....

      Trailer:
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      Meinung :

      Jack Hill wird nicht ohne Grund als "Exploitation and Blaxploitation Master" bezeichnet.
      In seiner Karriere als Regisseur hat er so einige Filme gedreht die man heutzutage zu Recht als Klassiker des Genres ansieht.
      Titel wie FOXY BROWN, COFFY-DIE RAUBKATZE, DIE MÄCHTE DES LICHTS, SPIDER BABY, SWINGING CHEERLEADERS, ICH-EIN GROUPIE oder BIG BIRD CAGE dürften jedem Fan des Drive-In und Grindhouse Kinos ein Begriff sein zumindest einen Titel von den hier aufgeführten wird man kennen.
      Hill selbst hat sich selbst nie auf ein Genre festgelegt was seiner Karriere sehr förderlich war und er rückblickend eine Menge anderer Filmemacher beeinflußt hat.
      Einer seiner größten Fans ist bekanntermaßen ja Quentin Tarantino, aber auch Rob Zombie zählt sich zu seinen Fans und hat schon mehr als einmal in Interviews erwähnt das sein HAUS DER 1000 LEICHEN sehr von SPIDER BABY inspiriert wurde.
      Nicht nur das Zombie für sein Regie Debüt von Hill's wohl eigenartigsten Film beeinflußt wurde; er castete zudem auch noch Sid Haig für die Rolle des Captain Spaulding, welcher ja fast schon zum Inventar in Filmen von Jack Hill gehörte.

      Ohne die Filme von Jack Hill hätten wir wohl auch nie die Bekanntschaft mit Pam Grier, welche ja DIE weibliche Ikone des Blaxploitation Movie ist, gemacht.
      Denn Pam Grier wurde von Jack entdeckt und ihre erste Hauptrolle hat sie in seinem von Roger Corman produziertem BIG DOLL HOUSE.
      Ohne Zweifel hat der Mann viel für den Exploitation Film getan und wird von Tarantino nicht umsonst der "Howard Hawks (SCARFACE-1932,RIO BRAVO, DAS DING AUS EINER ANDEREN WELT-1951,BLONDINEN BEVORZUGT) of exploitation filmmaking" betitelt.
      Außerdem kann man auch ohne weiteres sagen das Hill sich mit seinen Blaxploitation Filmen auf cineastische Art und Weise für die afro-amerikanischen Bürger eingesetzt hat und seinen letzten Filmen wird sogar bescheinigt das sie feministisch sind.

      Ohne mich zu weit aus dem Fenster zu lehnen kann ich von DIE BRONX-KATZEN also behaupten das Hill hier einen feministischen Film gedreht hat und wer sich diesen Film einmal angesehen hat, wird dem auch mehr oder weniger bedingt zustimmen.
      Der Grund für meine Aussage liegt eigentlich auf der Hand und auch Leute die den Film noch nicht kennen, dürften dies alleine Anhand meiner verfassten Inhaltsangabe realisieren.
      Fakt ist, das es ja nicht grade wenige Filme gibt die randalierende Teenies/Jugendbande zum Thema haben und diese Filme bildeten in den 60gern sogar ein eigenes Sub-Genre.
      Der einzige Regisseur der mit einer feministischen Variante der "Teenage Rebellion" Movies Jack Hill zuvor kam war eigentlich H.G. Lewis der dies 1968 in seinem SHE-DEVILS ON WHEELS auch schon thematisierte.

      Auch wenn ich ein Fan der H.G. Lewis Flicks bin,muß man sagen das Hill definitiv der bessere Regisseur ist und sein SWITCHBLADE SISTERS verglichen mit SHE-DEVILS ON WHEELS mehr als nur eine Nasenlänge vorne liegt.
      Das mag zum einen daran liegen das Jack Hill wohl ein etwas höheres Budget hatte als es bei Lewis der Fall war.
      Da es mir aber auch nicht wirklich fair erscheint die beiden Regisseure miteinander zu vergleichen sollte man das als reines Beispiel stehen lassen.
      Fakt ist, das SWITCHBLADE SISTER grade mal 320.000 $ gekostet hat, was für das Jahr 1975 vielleicht nicht wirklich wenig ist; den ganzen Film über sieht man das bescheidene Budget aber zu keiner Zeit und hier wirkt nichts billig.

      Die für den Film gewählten Sets und Kulissen passen hier wie die Faust auf's Auge und spiegeln perfekt den Zeitgeist wieder in der DIE BRONX-KATZEN entstanden ist; es ist nämlich wahrlich kein Geheimnis das dieser Stadtteil von New York zu dieser Zeit eine unwirtliche Gegend war in der keiner gerne freiwillig gelebt, oder sollte ich lieber sagen "Überlebt", hat.
      Diese heruntergekommene Gegend und der fortschreitende Zerfall bildet einen perfekten Kontrast mit dem moralischen Verfall der Jugend dieser Zeit und wird so zu einer authentischen Parabel.
      Allein schon die Opening Sequenz ist ein Augen-und Ohrenschmaus; stimmungsvolle Standbilder werden hier von zeitgemäßem Soul-Funk untermalt und die Symbiose aus Musik und Bild zieht hier den Zuschauer direkt in seinen Bann.
      Diese Eröffnungs Sequenz hat übrigens William A. Levey angefertigt, der selbst u.a. als Regisseur für BLACKENSTEIN, WHAM BAM THANK YOU SPACEMAN oder MONACO FOREVER auf dem Stuhl platz nahm.
      Der funkige Soul Soundtrack bei SWITCHBLADE SISTER stammt von Les Baxter, welcher kein unbeschriebenes Blatt ist und Kennern durch die Soundtracks die er zu DR.GOLDFOOT UND DIE BIKINI-MASCHINE, DIE SATANSENGEL VON NEVADA, FROGS - DIE FRÖSCHE, BARON BLOOD oder BLOOD SABBATH beigesteuert hat bekannt sein.
      Der ganze Score hätte auch bestens zu einem von Hills's Blaxploitation Filmen gepaßt und groovt wie verrückt.
      Und zum Schluß des Films gibt es ja auch den Blaxploitationanteil den man hier ein wenig vermisst in Form der afroamerikanischen Frauengang.

      Die Riege der Darsteller im Film wirkt ein wenig als hätte man sie in der Bronx direkt von der Straße weg gecastet, was dem ganzen Schauspiel einiges an Authentizität gibt.
      Robbie Lee, die hier die "Dagger Debs" Anführerin Lace spielt hat zuvor in BIG BAD MAMA und LINDA LOVELACE FOR PRESIDENT mitgespielt und eigentlich sind ihre Leistungen auch vollends okay, außer das man ihr teilweise die toughe Gangbraut nicht abnimmt weil sie manchmal etwas weinerlich rüberkommt.
      Lee hat übrigens nach DIE BRONX-KATZEN vorwiegend nur noch in TV Serien oder Filmen mitgespielt und manchmal Charakteren in Animationsserien ihre Stimme geliehen.
      Das wohl bekannteste Gesicht dürfte wohl Don Stark sein, der hier die Rolle des "Hook" übernommen hat.
      Stark dürfte den meisten bekannt sein durch die Verkörperung des "Bob Pinciotti" in der TV Serie DIE WILDEN 70GER.
      Mir persönlich hat am besten Joanne Nail als Maggie gefallen, da ihre Rolle zwar hart im nehmen und austeilen ist, aber trotzdem über eine gewisse Sensibilität verfügt.
      Joanne Nail hat übrigens auch neben Mel Ferrer, Glenn Ford, Sam Peckinpah und Lance Henriksen in dem Horrorfilm DIE AUßERIRDISCHEN von 1979 mitgewirkt.

      Das Script von Hill bringt es ohne Zweifel auf den Punkt und man macht keine Gefangenen; flüssig und dynamisch wird hier die Story um rivalisierende Jugendgangs auf die Leinwand gebracht.
      Ich denke das SWITCHBLADE SISTERS auch andere Genrevertretter die später erschienen, wie z.B. DIE KLASSE VON 1984, maßgeblich beeinflußt haben da die Thematik sich ein wenig ähnelt.
      Interessanterweise wird ja immer gesagt, das Tarantino durch den Film THRILLER - A CRUEL PICTURE sich für die Rolle der Elle Driver in KILL BILL hat inspirieren lassen.
      Seltsamerweise haben wir es hier mit einem von Quentin's Lieblingsfilmen zu tun und auch hier gibt es eine Protagonistin die eine Augenklappe trägt.
      Ob der KILL BILL Regisseur nun von THRILLER oder SWITCHBLADE SISTER inspiriert wurde ist fraglich, vielleciht waren es ja aber auch beide Filme zu gleichen Teilen.
      Oder THRILLER hat eventuell Jack Hill inspiriert, denn der schwedische Exploiter mit Christina Lindberg ist ja immerhin ein jahr vorher rausgekommen.
      Wie dem auch sein : Die Rolle der Patch ist klasse und zeigt dem Zuschauer auch wie weit die Mädels gehen und das sie für ihre Gang sogar ein Auge opfern.

      Die Idee, einen Film über eine Mädchengang zu produzieren, stammt von Filmemacher Frank Moreno, der von der Geschichte Patty Hearsts inspiriert wurde, die im Jahr 1974 Schlagzeilen machte.
      Der Plot des Films basiert auf Shakespeares Drama Othello mit vertauschten Geschlechterrollen.
      Shakespeare-Adaptionen waren häufig in Hills Filmen "versteckt".
      Eigentlich wollte Hill zuerst ein Drama über eine Mädchengang drehen, entschied sich dann letztendlich aber doch dazu den Film verrückter und genretypischer zu gestalten.
      Dies entpuppte sich meiner Meinung nach als durchaus weise Entscheidung, das auch SWITCHBLADE SISTERS wieder Jack Hill's unverkennbare Handschrift trägt!

      Auch Hill's Handschrift tragen hier die Dialoge, auch wenn diese zu Beginn eventuell einen etwas seltsamen Eindruck machen.
      Bei genauerem zuhören kann man aber feststellen das diese einen gewissen Rhytmus haben wie in einem Musikstück oder sogar einem Musical; mit dem einzigen Unterschied das diese Rhytmik mittendrin abbricht und umflippt wenn man grade einen verbalen Höhepunkt erwartet.

      Mir persönlich ist aufgefallen das sich die persönliche Einstellung des Zuschauers zum Film während der Sichtung massgeblich ändert und umswitcht.
      Zu Beginn belächelt man das Geschehen noch und macht sich sogar ein wenig über das was geboten wird lustig.
      Nach ungefähr 20 Minuten Laufzeit hat sich das insofern geändert, das man man über die Dialoge und MIT dem Film lacht; und nicht mehr über ihn wie zuvor.
      Den Höhepunkt erreicht dieses Phänomen dann wenn man sich selbst dabei ertappt mit den Charakteren mitzufiebern und sich sogar Sympathien für die die einzelnen Gangmitglieder einstellen.

      Ein Sleaze Feuerwerk voll von kruden Effekten sollte man hier nicht erwarten aber das dargebotene weiß den Zuschauer in seinen Bann zu ziehen wenn man diese Art von Drive-In Flicks steht.
      Sicherlich gibt es hier auch einiges an Action zu sehen und einen blutigen Shoot Out auf einer Rollschuhbahn bekommt man ja auch nicht alle Tage geboten.
      Aufgrund der filmischen Vielfalt des Regisseurs ist es schwer zu sagen welcher Film von Hill wohl sein bester ist, aber SWITCHBLADE SISTERS liegt da weit vorne!

      Ich wurde bei DIE BRONX-KATZEN bestens unterhalten und ich hoffe das in Zukunft auch mehr Fans in den Genuss des Films kommen werden.
      Subkultur hatte den Film ja schon vor über einem Jahr angekündigt und ich hoffe das DIE BRONX-KATZEN in absehbarer Zukunft auch im deutschen Heimkino ihre Krallen und Klappmesser ausfahren werden.
      Solange nehme ich weiterhin mit meiner US DVD Vorlieb an der es nichts auszusetzen gibt und bisher die einzigste Veröffentlichung weltweit ist.

      9 von 10 Klappmessern




    • Alternativer Titel: Switchblade Sisters
      Produktionsland: USA
      Produktion: John Prizer
      Erscheinungsjahr: 1975
      Regie: Jack Hill
      Drehbuch: Jack Hill
      Kamera: Stephen M. Katz
      Schnitt: Morton Tubor
      Spezialeffekte: Greg Auer
      Budget: ca. $320.000
      Musik: Les Baxter , Medusa
      Länge: 87 Min.
      Freigabe: ungeprüft
      Darsteller: Robbie Lee, Joanne Nail, Monica Gayle, Asher Brauner, Chase Newhart, Marlene Clark, Kitty Bruce, Janice Karman, Don Stark u.a.





      Die „Dagger Debs“ eine Straßengang die nur aus jungen Frauen besteht bekommt mit Maggie ein neues Mitglied. Dieses passt Patch überhaupt nicht, da sie ihre Position als Vertrauensperson der Leaderin Lace in Gefahr sieht.

      Einige schwarz/ weiß Photos zeigen die Gangmitglieder und präsentieren den Hintergrund für die Credits. Dazu klingt Melanie Clarks „Black Hearted Woman“ aus den Lautsprechern. Wir sind im sozialen Brennpunkt der USA angelangt ob es nun die Bronx ist oder nicht ist uninteressant. Jedenfalls werden die Raten für den Fernseher nicht pünktlich gezahlt und die Geldeintreiber sind auf Tour. Doch wenn die selbstherrliche verfettete Geldeintreibermaschine im Siegergefühl den Fahrstuhl betritt sollte sich die Fettbacke vorher vergewissern, dass Lace nicht in der Nähe ist. Besprühte Wände und Fahrstühle lassen die Klischees aufleben und die „Dagger Debs“ geben sofort Vollgas.

      Viele sympathische Charaktere machen sich unter den „Switchblade Sisters“ breit. Robbie Lee als Lace, Joanne Nail als Maggie, Janice Karman als Bunny und eine extrem coole Monica Gayle als Augenkappenträgerin Patch. Eine Garde von Katzen die stets die Krallen geschärft im Anschlag haben. Gegen dieses Quartett wirkt die männliche Garde um Dominic und Hook wie eine Ansammlung von Schießbudenfiguren auf dem Jahrmarkt. Eine Stimmungskanone hat jedoch auch die männliche Fraktion zu bieten und zwar Chase Newhart als Crabs. Ein Typ der ein wenig an Slade Gitarrist Dave Hill erinnert.

      Neben der zentralen Story über Eifersucht und Hass lässt es sich Jack Hill nicht nehmen: Themen wie Emanzipation, Kommunismus und Loyalität einzubringen.

      „Sie ist in der Sonntagsschule und bedient dort den Schwengel des Vikar.“ (Maggie)

      Die deutsche Synchronisation hat natürlich einige von diesen exquisiten Gassenhauern parat und der Zuschauer bekommt viel Gelegenheit sich über diese zu amüsieren.

      Fazit: Wenn Lace, Bunny, Patch und Maggie die Schnappmesser zücken dann ist für Bambule und allerbeste Unterhaltung gesorgt, denn die „Jezebels“ sind einfach Kult.

      [film]9[/film]
    • Herrlicher Streifen mit rebellische Frauen die sich zu draufgängerische Typen hingerissen fühlen statt Familien zu grünenden statt die stinkenden Hausmuttis zu sein. Andererseits werden die Männer aber auch als absolute Flaschen dargestellt. Es wird mit Knarren geschossen und auch mit Messer geschlitzt. Die Intrigen der trashig ausfallenden Gang mit Eifersucht und Machtgehabe machen den Film sogar durchweg unterhaltsam, der beste Film von Jack Hill. [film]7[/film]

    • Das ist wirklich ein geiler Film, herrliches Exploitations-Kino der 70er Jahre, an dem man einfach seine helle Freude haben muss.


      [film]8[/film]
      Big Brother is watching you