Der Clan der Killer

    • Der Clan der Killer



      Alternativer Titel: Ricco
      Produktionsland: Italien / Spanien
      Produktion: Edward L. Montoro
      Erscheinungsjahr: 1973
      Regie: Tulio Demicheli
      Drehbuch: Mario di Nardo / Santiago Moncada
      Kamera: Francisco Fraile
      Schnitt: Ángel Serrano
      Spezialeffekte: -
      Budget: ca. -
      Musik: Nando De Luca
      Länge: ca. 90 Minuten
      Freigabe: ungeprüft
      Darsteller: Christopher Mitchum, Barbara Bouchet, Malisa Longo, Eduardo Fajardo, Manuel Zarzo, José María Caffarel, Ángel Álvarez, Arthur Kennedy, Paola Senatore, Luis Induni, Tomás Blanco, Víctor Israel, José Canalejas

      Inhalt: Nach 2 Jahren wird der junge Ricco aus dem Gefängnis entlassen. Während dieser Zeit hat der Gangsterkönig Don Vito mit brutaler Gewalt Italiens Unterwelt an sich gerissen und dabei auch Riccos Vater grausam hingerichtet. Obwohl Ricco sich von jedem Ärger fernhalten will, holt ihn seine Vergangenheit permanent ein und als Don Vito auch noch seine restliche Familie auslöscht, brennen dem jungen Ricco die Sicherungen durch und er begibt sich auf einen ultra-blutigen Rachefeldzug, bei dem er wie eine Lawine alles plattwalzt, was sich ihm in den Weg stellt

      Trailer:


      Es ist streckenweise schon recht harter-und kompromissloser Stoff, den Regisseur Tulio Demicheli mit seinem Film "Der Clan der Killer" auf die Menschheit losgelassen hat, obwohl sich dieser Aspekt zu Beginn der Geschichte noch nicht wirklich offenbart. Nun endlich auch auf einer deutschsprachigen DVD-Veröffentlichung erhältlich, erzählt Demicheli die Story des jungen Ricco (Christopher Mitchum, Sohn von Robert Mitchum), der förmlich dazu genötigt wird, Rache für den Mord an seiner gesamten Familie zu nehmen. Dieser Punkt kommt jedoch erst im letzten Drittel des Geschehens zum Vorschein, denn zu Beginn muss der gerade aus dem Gefängnis entlassene junge Mann nur an die Rache für seinen ermordeten Vater denken, der von Gangster-Boss Don Vitto (Arthur Kennedy) unsanft ins Jenseits befördert wurde. So nimmt sich die Geschichte auch genügend Zeit, die wichtigen Charaktere einigermaßen gründlich einzuführen und sofort sympathisiert der Zuschauer auch mit der Hauptfigur, der rein optisch gesehen eigentlich kein Wässerchen trüben kann und viel eher als smarter Womanizer denn als gnadenloser Racheengel durchgeht. Gerade aufgrund dieses Aspektes erscheint Mitchum aber so überzeugend und authentisch in seiner Rolle und kann mit einer wirklich gelungenen Performance auffallen. Das Schauspiel der Akteure ist allerdings durch die Bank als absolut sehenswert zu bezeichnen, denn bis in die kleinsten Nebenrollen scheint das Geschehen absolut perfekt besetzt.

      Die absolut Stärke dieses Werkes ist meiner Meinung nach der dramaturgische Spannungsaufbau und die immer stärker ansteigende Gewalt-Spirale. Die Geschichte beginnt nämlich keinesfalls furios oder gar extrem hart, vielmehr verläuft insbesondere die erste halbe Stunde recht gemächlich, bevor dann das Tempo und die Action immer stärker in den Vordergrund kommen. So bekommt man ein äußerst glaubwürdiges Szenario geboten, das keinesfalls als vollkommen überladenes Action-Spektakel daher kommt und sich seine Highlights in dieser Richtung für die letzten gut 25 Minuten aufhebt. Dabei handelt es sich bei der Zeit davor jedoch um kein belangloses Geplänkel, ist diese Zeitspanne doch absolut notwendig, um den Betrachter Stück für Stück der zum Ende hin eskalierenden Gewalt näher zu bringen. Zudem geschieht dies auf eine Art und Weise, wie man sie gerade in der heutigen Zeit eher selten zu sehen bekommt. "Der Clan der Killer" wirkt nämlich trotz seiner immensen Intensität als ruhig-und bedächtig erzählter Action-Thriller, der eine unglaubliche Faszination auf einen ausstrahlt, die man schwerlich in Worte fassen kann, sondern bei einer Sichtung wirklich selbst verspürt haben muss. Nun hätte man es sich ja auch durchaus leicht machen können und einfach ein Szenario präsentiert, in dem es vor wilden Verfolgungsjagden und etlichen Schießereien nur so gewimmelt hätte.

      Stattdessen merkt man aber viel eher, das sich die Macher des Filmes wirklich Gedanken über die Geschichte gemacht haben und wie man sie am besten in Szene setzen kann. Das Endergebnis kann sich dann auch wahrlich sehen lassen, ergibt sich doch eine Gesamt-Komposition, die man ohne Übertreibung als nahezu grandios bezeichnen kann. Hier passt einfach alles, denn die einzelnen Zutaten harmonieren ganz fantastisch miteinander, so das sich ein mehr als stimmiges Gesamtbild ergibt, das in wirklich allen Belangen vollgepackt ist mit Qualität. Nachdem die erste Stunde noch verhältnismäßig wenige Action-Sequenzen beinhaltet und viel mehr inhaltlich punkten kann, wird im letzten Drittel des Filmes dann so richtig aus dem Vollen geschöpft. Hierbei kommt es auch zu expliziten Gewaltdarstellungen, die jedoch anders als bei vielen anderen Vertretern ihre volle Berechtigung haben, um dem Zuschauer auch das Geschehen glaubhaft erscheinen zu lassen. Zu keiner Zeit aber ufert "Der Clan der Killer" dabei aus, die Geschichte hinterlässt zu keiner Zeit den Eindruck, durch einen immensen Härtegrad künstliche Spannung erzeugen zu wollen. Und insbesondere diesen Punkt muss man dem Regisseur besonders zu Gute halten, wertet dies einen unglaublich guten Film noch einmal zusätzlich etwas auf. Absolut top erscheint einem auch das gewählte Finale, das im Prinzip auch nur auf eine bestimmte Art enden kann. Auch hier lässt Demicheli erst gar keinen Zweifel daran aufkommen, das er sich wirklich darum bemüht hat, einen glaubhaften und überzeugenden Film abzuliefern, denn der Showdown ist die logische Konsequenz der zuvor aufgebauten Gewalt-Spirale.

      Zusätzlich verleiht die Schluss-Sequenz dem Ganzen auch noch einen Hauch an Melodram, was dem Gesamteindruck aber keinesfalls abträglich ist, sondern vielmehr einen stimmigen Schluss unter eine tragische Geschichte setzt, die einem phasenweise richtig unter die Haut geht. Selten bekommt man eine solch herausragende Inszenierung wie in vorliegendem Fall geboten, in der sich Anteile des Dramas, Thrillers-und des Action-Filmes die Klinke in die Hand geben und dabei so dermaßen ausgewogen erscheinen, das es schon eine wahre Pracht ist. Erstklassig agierende Darsteller und einige hübsche Damen runden die ganze Chose dann perfekt ab und hinterlassen bei einem das Gefühl, soeben einen absolut herausragenden Vertreter des Cinema Italiano gesehen zu haben, der zudem auch noch durch einen unglaublichen Wiedererkennungswert verfügt. "Der Clan der Killer" ist ein äußerst imposanter Film, der auch nach vier Jahrzehnten nichts von seinem Reiz verloren hat und den man sich auch in der heutigen Zeit immer wieder gut anschauen kann. Phasenweise ein echtes Brett, ist es jdoch insbeondere der Gesamteindruck, der nachhaltig-und extrem positiv im Gedächtnis hängen bleibt.


      Fazit:


      Tulio Demicheli hat an dieser Stelle ein wirkliches Genre-Highlight auf den Weg gebracht, das teilweise wie ein Dampfhammer daher kommt. Eine klasse Story die exzellent aufgebaut wird, eine ordentliche Portion Dramatik und streckenweise knallharte Action ergeben hier letztendlich ein hochexplosives Werk, das man sich unter keinen Umständen entgehen lassen sollte.

      [film]8[/film]
      Big Brother is watching you


    • Alternativer Titel: Ricco
      Produktionsland: Italien / Spanien
      Produktion: Edward L. Montoro
      Erscheinungsjahr: 1973
      Regie: Tulio Demicheli
      Drehbuch: Mario di Nardo / Santiago Moncada
      Kamera: Francisco Fraile
      Schnitt: Ángel Serrano
      Musik: Nando De Luca
      Länge: ca. 90 Minuten
      Freigabe: ungeprüft
      Darsteller: Christopher Mitchum, Barbara Bouchet, Malisa Longo, Eduardo Fajardo, Manuel Zarzo, José María Caffarel, Ángel Álvarez, Arthur Kennedy, Paola Senatore, Luis Induni, Tomás Blanco, Víctor Israel, José Canalejas

      Don Vito erschießt Riccos Vater und bemächtigt sich auch noch Riccos Freundin Rosa. Da Ricco zwei Jahre im Gefängnis war konnte er dieses nicht verhindern. Doch nun ist er wieder auf freien Fuß und will Rache.

      Mit einer leicht melancholischen Musik die mit ein klein wenig Dramatik gespickt ist läutet der „Clan der Killer“ die erste Runde ein. Gerade der zweite Part der Anfangsmusik weiß mit seinem steigenden Enthusiasmus zu gefallen. Ähnlich der Musik steigert sich auch die Story die Tulio Demichelis Film zu bieten hat. Der Aufbau ist langsam und steuert seine Dramatik gezielt nach oben. Auf Melancholie und melodramatische Züge wird ebenfalls gebaut.

      „Der Clan der Killer“ lässt in seinem Ablauf, gerade auf Grund seiner eher ruhigen Vorgehensweise, schon ein wenig an den französischen Kriminalfilm erinnern. Auch Gedanken an ähnlich ruhige italienische Werke wie z.B. Massis „Die gnadenlose Jagd“ mischen sich unter das objektive Beurteilungsvermögen.

      Umso mehr überraschen nach ca. 45 Minuten die ersten harten Szenen welche noch weitere exquisite Brutalitäten folgen lassen, denn Don Vito ist kein Mensch mit dem man es sich verscherzen sollte und Don Vito lässt seinen Leuten beim Ausführen der Exekutionen sehr viel Freiraum welchen diese genüsslich zu nutzen wissen.

      Wie bereits angesprochen steigert sich der Film in seiner Dramatik und dieses ist eine große Stärke vom „Clan der Killer“, denn der Film weiß mit seinen kleinen Wendungen immer wieder zu überraschen.

      Was die Darsteller/ innen anbelangt so wird die Rolle des Ricco von Christopher Mitchum gespielt. Robert Mitchums Sohn wirkte in den Anfangstagen seiner Karriere in US Western wie „Rio Lobo“, „Chisum“ und „Big Jake“ mit. Anschließend wechselte er für einige Zeit den Kontinent, war in Asien und später in Europa aktiv. Weiterhin darf man sich auf Eduardo Fajardo freuen. Eduardo war innerhalb seiner Karriere in zahlreichen Filmen aktiv und sollte (fast) Jedem als Major Jackson aus einem gewissen Corbucci-Film bekannt sein. Ein weiterer Western-Darsteller ist Arthur Kennedy in der Rolle von Don Vito. Die weiblichen Parts werden von Barbara Bouchet und Malisa Longo gespielt was in beiden Fällen für ein optisch sehr angenehmes Bild sorgt.

      Fazit: Ein interessanter italienisch/ spanischer Genrebeitrag, der die Ruhe eines französischen Thrillers mit der Brutalität eines italienischen Polizeifilms paart.

      7/10
    • Außer dem Säurebad blieb nichts weiter großartiges haften.


      Stehgreif:

      [film]7[/film]