Ozone - Attack of the Redneck Mutants

    • Ozone - Attack of the Redneck Mutants



      Alternativer Titel: Ozone
      Produktionsland: USA
      Produktion: Matt Devlen, Bret McCormick
      Erscheinungsjahr: 1986
      Regie: Matt Devlen
      Drehbuch: Brad Redd
      Kamera: Guy Rafferty, Charlene Vallenti
      Schnitt: Tedrick Kureishi
      Spezialeffekte: Kris Boigoian, Tillie O'Toole, Irene Reamy
      Budget: ca. ?
      Musik: Kim Davis , Richard Davis, John Hudek, Lasalo Murr
      Länge: 93:49 Minuten
      Freigabe: 16 (NL DVD)
      Darsteller: Scott Davis,Blue Thompson,Janice Williams,Barbara Dow u.a.


      Inhalt:

      Ein kleines idyllisches Kaff im Süden der USA; hier wird der Tag noch mit redneck'schem Müßiggang bestritten und selbst die lokale Chemiefabrik kann die wenigen Einwohner nicht aus der Ruhe bringen.
      Arlene ist Biologiestudentin und Umweltschützerin und im Moment versucht sie nachzuweisen das die Chemiefabrik mit ihren Abgasen eine hohe Schadstoffbelastung auf die angrenzende Umwelt niederlässt.
      Auf ihrer Reise begleitet sie Kevin, ein verwöhnter Schnösel aus reichem Elternhaus.
      Eigentlich wollte Arlene ihn ja garnicht mitnehmen, da sie aber grade knapp bei Kasse ist und ihr 50 $ angeboten werden, stimmt sie zu.

      An einem kleine See angekommen, stochert Kevin mit einem Ast in einem Fuchsbau herum und wird von dem wilden Tier angegriffen.
      Der Fuchs selbst legt ein extrem agrressives Verhalten an den Tag und sieht auch ziemlich degeneriert aus.
      Arlene findet heraus, das durch die Abgase die aus dem Chemiewerk in die Luft gepustet werden, ein Loch in der Ozonschicht entstanden ist und dies die Mutation beim Fuchs ausgelöst hat.
      Doch das Tier ist nicht das einzige Lebewesen in dieser Gegend uns schon bald sehen die angehende Biologin und der Schnösel sich den mutierten Einwohnern gegenüber.

      Durch das Ozonloch haben sich nämlich auch diese verändert und greifen jetzt als mordlüsterne, zombieähnliche und wild Schleim kotzend Mutanten die Einwohner an.
      Im örtlichen Convenience Store findet auch an diesem Abend, wie gewohnt, der gemütliche Abend mit den Nachwuchskünstlern des Dorfes statt und keiner ahnt welche Bedrohung der sich erbrechenden Monster auf sie zukommt.
      Können Arlene und Kevin die Rednecks zeitig warnen bevor diese den kotzende Mutanten zum Opfer fallen ?

      Kein Trailer vorhanden, daher nur ein Outtake:


      Meinung :

      Grade in den 80gern und 90gern erreichte uns aus den USA eine Welle von auf VHS gedrehten Homemade-Horrorfilmen mit Mikrobudget und Regisseure wie Tim Ritter (KILLING SPREE, WICKED GAMES, CREEP), Leif Jonker (DARKNESS), Scooter McCrae (SHATTER DEAD), Jon Killough (SKINNED ALIVE), Bret McCormick (THE ABOMINATION) oder auch J.R. Bookwalter (THE DEAD NEXT DOOR, ROBOT NINJA, ZOMBIE COP) verzückten die Zuschauer mal mehr-mal weniger mit ihren Filmen.
      Zu dieser Gattung Film gehört auch OZONE - ATTACK OF THE REDNECK MUTANTS, welcher übrigens öfters mit dem Film OZONE von J.R. Bookwalter verwechselt wird.

      Das man Fan von grobkörnigen Low Budget Horrorfilmen sein sollte um diesen OZONE hier geniessen zu können, dürfte eigentlich beim Titel des Films schon jedem klar sein und man sollte mit keiner zu großen Erwartung hier rangehen.
      Leider ist OZONE mit seinen 93 Minuten Laufzeit ein wenig lang ausgefallen, was dann letztendlich auch der Grund ist warum man gelegentlich ein wenig von Langeweile befallen wird.
      Wer sich aber dieser Tatsache bewusst ist, kann mit OZONE durchaus seinen Spaß haben!

      Regisseur Matt Devlen hat hier, schon etliche Jahre bevor Lucifer Valetine überhaupt Filme gedreht hat, das Vomit Gore Subgenre kreiert.
      Meiner Meinung nach ist Devlen's Film ist auch durchaus goutierbarer als Valentine's Filme und macht im Gegensatz zur VOMIT GORE TRILOGY auch Spaß; man muss halt einfach die Erwartungen nur runterschrauben.

      Das der Cast ausschließlich aus echten Rednecks besteht darf man Von den Darstellern keine großen Qualitäten und Leistungen erwarten.
      Genau dies macht aber den Charme des Films aus und es ist nur herrlich wenn die "Mimen" im tiefsten und tollsten Südstaaten Slang reden.
      Ich bin mir sicher, das Devlen den Darstellern gesagt hat : "Seid einfach ihr selbst. Führt eine Unterhaltung wie ihr es jeden Tag tut!" und auch kein wirkliches Dialogbuch geschrieben hat.
      In Anbetracht dessen könnte man hier also durchaus von einer Sozial-und kulturanthropologischen Dokumentation mit Horrorrahmenhandlung und etwas Gore und Erbrochenem sprechen! lol

      Qualitativ ist hier eigentlich so ziemlich alles auf bescheidenem Niveau was bei dem Score schon anfängt; dieser ist nämlich typisches Synthiegeduddel aus der zu dieser Zeit gängigen Heimcomputern.
      Weiter geht es bei der Kamera, wo man sogar als Laie oft direkt sieht was falsch gemacht wurde; zum Beispiel wenn öfters mal gegen das Licht/die Sonne gefilmt wird.
      Eine wirklich Storyentwicklung ist hier nicht gegeben, der Plot ist nach den gängigen Mustern gestrickt und mehr als durchschaubar.
      Auch eine Charakterentwicklung sucht man vergebens und neu eingeführte Charaktere segnen schnell das zeitliche oder werden bei vollkommen nichtigen Tätigkeiten gezeigt.
      Mich konnten aber grade diese Nichtigkeiten mit den Rednecks und ihrem Südstaaten Slang in ihren alltäglichen Lebenssituation begeistern - dies führt aber wohl auch daher das ich selbst durch meine amerikanische Frau angeheiratete Südstaatler Familie habe.
      Auch bei den beiden Hauptdarstellern bleibt auch der Kennenlernprozess fast gleich Null und man weiß nicht wirklich viel über die beiden, was sich auch bis zum Schluß des Films nur marginal ändert.
      Was bei der Charakterzeichnung positiv zu erwähnen sei ist, das man hier anstatt einer Scream Queen einen Scream King geboten bekommt.
      Arlene ist hier nämlich die starke, emanzipizierte Frau und Kevin der ängstliche Schisser der bei jeder Bedrohlichen Situation das Gehör des Zuschauers mit seinem Gekreische nahe zum Tinnitus führt

      Eine wirklich genial-bescheurte Szene ist auf jedenfall die, wo einer der Mutanten versucht die Windschuzzscheibe eines Autos mit Melonen einzuwerfen - ein wahrer "What the Fuck?" Moment , der durch das verursachte Kopfkratzen wieder wesentlich zu meiner Halbglatze beigetragen hat.

      Die Special FX im Film können sich in Anbetracht des Alters und des Budgets durchaus sehen lassen und die Masken der Mutanten erinnern stark an Umberto Lenzi's GROßANGRIFF DER ZOMBIES.
      Die Splatter und Gore Effekte sind zwar simpel, aber krude in Szene gesetzt - so bekommt man zwischen den recht langatmigen Füllszenen dann doch auch etwas geboten.
      Dieses blutige Gematsche wird unterstützt von den zahlreichen Kotz-Szenen in den sich die Mutanten ihres toxisch,gelb-grünem Mageninhaltes erleichtern.

      Das man den Film ernst nehmen sollte, dürfte eigentlich auf der Hand liegen - dies impliziert aber Matt Devlen auch schon durch den Humor des Films.
      Auch dieser Humor dürfte Geschmackssache sein, da er doch recht platt und infantil ist - aber immer noch besser als wenn man den Versuch gewagt hätte aus OZONE einen ernsten Film zu machen.

      Warum sollte man sich diesen Film also letztendlich überhaupt ansehen fragt ihr euch ?
      Weil Trash Aficionados, die auch Filme wie REDNECK ZOMBIES, INBRED REDNECKS, THE KILLBILLIES oder BLOODSUCKING REDNECK VAMPIRES mögen, auch an OZONE Gefallen finden werden.

      Hixploitation, was ja ein Subgenre des Exploitation Films ist und sich aus den Worten Hillbilly und Exploitation zusammensetzt, hat halt viele Gesichter und eines davon ist OZONE.
      Wer aber lieber die ernsteren Beiträge des Subgenres bevorzugt sollte dann doch lieber zu POOR PRETTY EDDY, BEIM STERBEN IST JEDER DER ERSTE, COCKFIGHTER oder THE TOWN THAT DREADED SUNDOWN greifen.

      Unter Strich bleibt hat man es bei OZONE mit einem Relikt des Homemade 80ger Horros zu tun wo bezüglich der Laufzeit etwas weniger mehr gewesen wäre - Trashfans und Nostalgiker bekommen aber trotzdem eine goutierbaren Film.
      Wenn man keinen Trash mag rate ich hier ab da sonst die Mutanten im Film eventuell nicht die einzigen sind die sich ihres Mageninhalts erleichtern werden.



      5 von 10 Karo Flanellhemden