Die Wiege des Bösen

    • Die Wiege des Bösen



      Alternativer Titel: It's Alive
      Produktionsland: USA
      Produktion: Larry Cohen / Peter Sabiston
      Erscheinungsjahr: 1974
      Regie: Larry Cohen
      Drehbuch: Larry Cohen
      Kamera: Fenton Hamilton
      Schnitt: Peter Honess
      Spezialeffekte: Bob Biggart / Pat Somerset
      Budget: ca. - 500.000 US Dollar
      Musik: Bernard Herrmann
      Länge: ca. 87 Minuten
      Freigabe: FSK 18

      Darsteller:

      John P. Ryan
      Sharon Farrell
      James Dixon
      William Wellman Jr.
      Shamus Locke
      Andrew Duggan
      Guy Stockwell
      Daniel Holzman
      Michael Ansara
      Robert Emhardt
      Nancy Burnett
      Diana Hale

      Handlung:

      "Es ist soweit", flüstert Lenore Davies ihrem Mann eines Nachts ins Ohr. Sehnsüchtig haben die Eheleute sich die Geburt ihres zweiten Kindes herbeigewünscht. Auf dem Weg ins Krankenhaus kündigt sich unter großen Schmerzen eine schwere Entbindung an. Alles sei gut, versichern die Ärzte, doch die folgenden Tage verändern das Leben einer bis dahin normalen Familie und versetzen eine ganze Stadt in Panik. Bis die Polizeisirenen verstummen und in einer dunklen Nacht das Grauen seinen Höhepunkt erreicht, vergeht eine mörderische Zeit...

      Der Name Larry Cohen steht stellvertretend für sehenswerte Low Budget Produktionen, was bei diesem Regisseur durchaus als Kompliment zu verstehen ist. Auch dieser erste Teil der sogenannten "Wiegen-Trilogie" aus dem Jahre 1974 macht da keine Ausnahme, merkt man dem charmanten Filmchen doch zumeist das offensichtlich geringe Budget an, was dem ganzen aber andererseits auch gerade seinen unvergleichlichen Charme verleiht. Mit nunmehr fast vier Jahrzehnten auf dem Buckel versteht es "Die Wiege des Bösen" auch in der heutigen Zeit immer noch, durchgehend nette Retro-Horrorkost zu offenbaren, die aus heutiger Sicht sicherlich eher trashig erscheint, was bei der damaligen Veröffentlichung des Filmes aber sicher nicht der Fall war. Wenn man das Geschehen einmal etwas genauer betrachtet stellt man sogar fest, das die hier erzählte Geschichte phasenweise sogar einen gewissen inhaltlichen Tiefgang erkennen lässt. Anstatt sein Szenario nämlich mit expliziten Gewaltdarstellungen auszustatten, hat Cohen zudem auch die Eltern-Kind Beziehung generell in den Mittelpunkt gestellt, wobei die emotionale Belastung von Mutter und Vater sehr im Vordergrund stehen.

      Die richtigen Horror-Elemente halten sich prinzipiell in einem eher überschaubaren Rahmen, man sollte hier auch keinesfalls sonderliche Härten oder äußerst blutige Passagen erwarten. Teilweise ist dieser Umstand auch sicherlich den niedrigen Produktionskosten zuzuschreiben, denn für teure Effekte war anscheinend nicht genügend Geld vorhanden. Das tut dem Ganzen aber keinerlei Abbruch, denn auch wenn die Morde des Killer-Babys lediglich im Ansatz zu erkennen sind und das Baby an sich nur ganz selten zu erkennen ist, baut die Geschichte einen ordentlichen-und sehr soliden Spannungsbogen auf. Auch in atmosphärischer Hinsicht gibt es keinerlei Grund zur Beanstandung, phasenweise lassen sich sogar einige bedrohliche Züge erkennen, so das ein herrliches Gruselgefühl entstehen kann. Natürlich sollte man die Sache immer aus der damaligen Sicht sehen, denn für heutige Verhältnisse ist der Film zugegebenermaßen ziemlich altbacken und dürfte gerade die jüngere Generation nicht sonderlich ansprechen.

      Nostalgiker hingegen dürften dieses Werk durchaus zu schätzen wissen und jede Menge Spaß an diesem Trilogie-Auftakt haben. Die trashige Note der Geschichte verleiht den Ereignissen teilweise eine unfreiwillig komische Note, stellvertretend dafür sei nur die Szene genannt, in der eine Horde schwerbewaffneter Polizisten in einen Vorgarten stürmen und dann mit gezogenen Waffen einem niedlichen Baby gegenüberstehen, das durch seinen herrlich verwunderten Blick die pure Situationskomik auslöst. Allein schon aufgrund solch kleiner Highlights ist "Die Wiege des Bösen" wunderbarerer Retro-Horror auf gehobenem Niveau und eignet sich auch nach nunmehr fast 40 Jahren immer wieder für eine neuerliche Sichtung, die man keinesfalls bereuen wird. In diversen Fan-Kreisen hat das Werk nicht umsonst einen gewissen Kultstatus erreicht und wird von vielen Leuten sogar als kleiner Klassiker des Genres angesehen, wobei nicht jeder Horror- Fan diese Einschätzung teilen wird.

      Letztendlich handelt es sich bestimmt nicht um ein Meisterwerk des Genres, doch Larry Cohen hat mit diesem Film den Grundstein für eine Trilogie gelegt, die sich auch heute noch sehr großer Beliebtheit erfreut. Kein harter und brutaler Horror, sondern vielmehr eine charmant-gruselige Story mit ein wenig Tiefe, die sich manch einem vielleicht nicht unbedingt auf den ersten Blick offenbart. Schaut man jedoch etwas genauer hin, kann man ganz bestimmt den innerlichen Konflikt der Eltern nachvollziehen, die ihr mordendes Kind trotz allem nicht sterben sehen wollen.

      Fazit:

      Vier Jahrzehnte auf dem Buckel und immer noch so sehenswert wie am ersten Tag, das ist mein persönlicher Eindruck von diesem wunderbar trashigen Filmchen, das dem Zuschauer durchgehend kurzweilige-und phasenweise gruselige Unterhaltung bietet. Nach heutigen Maßstäben bestimmt etwas angestaubt, lohnt sich eine Sichtung auf jeden Fall, denn mit der richtigen Erwartungshaltung kommt man voll auf seine Kosten.

      [film]7[/film]

      Big Brother is watching you
    • Ziemlich durchwachsener Film mit einigen Längen. [film]5[/film]
    • Was für ein Kult Film...Nun bin ich auch in den Genuß dieses Filmes gekommen, und JA ER/ES ist KULT.Storytechnisch hervoragend erzählt, sogar ein paar nette Gore einlagen hatt der Streifen parat.Mich konnte dieser Streifen vollends in seinen Bann ziehen.Natürlich kann man den Soundtrack auch nicht ausser acht lassen, den der trägt sehr zur Atmosphäre des Filmes bei.Bin mal gespannt ob das der nachfolger Die Wiege des Satans toppen kann...
      WERTUNG [film]9[/film] MissGeburten

    • Regisseur Larry Cohen ist gestorben, einen Regie Hit hatte er auch mit "American Monster".
      Er schrieb viele Drehbücher, so für die mega erfolgreiche Serie "Auf der Flucht" mit David Janssen, oder die Original "Maniac" Filmreihe.
      Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • "Die Wiege des Bösen" wird 50, aber nur in den USA, bei uns startete er am 19. September 1975 in den Kinos.

      Kurz nachdem die New-Hollywood-Generation die Unterhaltungsindustrie übernommen hatte, begannen sie Kinder zu bekommen.
      Und mehr als alle Filmemacher zuvor verbreiten sie Angst.
      Rosemary's Baby (1968), The Exorcist (1973), The Omen (1976), Eraserhead (1977), The Brood (1979), The Shining (1980), Possession (1981) und viele andere beschäftigen sich alle, zumindest teilweise , mit der Angst, Eltern zu werden oder zu sein.
      Was ist, wenn sich herausstellt, dass mein Kind ein Monster ist?
      Wird es von einer bösen Macht korrumpiert?
      Oder stellt sich heraus das es der verdammte Antichrist ist?
      Was ist wenn ich sie irgendwie vermassle, ihm nicht helfen kann, oder sogar verrückt werde und versuche es zu töten?
      Horror war schon immer dann am besten, wenn er nachvollziehbare Ängste unter extremen Umständen erforschte.
      Ein Paradebeispiel hierfür ist Larry Cohens Monster-Baby-Film It's Alive aus dem Jahr 1974 , in dem nicht nur die Achterbahnfahrt der Gefühle thematisiert wird, die alle Eltern erleben, wenn sie mit den Schwierigkeiten bei der Kindererziehung konfrontiert werden, sondern auch die seit langem bestehende Frage, wer oder was am Ende ist Schuld, wenn etwas furchtbar schief geht.

      Cohen beginnt bereits zu Beginn des Films, seine grundlegenden Argumente darzulegen, als Frank Davis ( John P. Ryan ) mit einer Gruppe werdender Väter im Wartezimmer eines Krankenhauses über den Zustand der Welt spricht.
      Sie diskutieren den Überschuss an Blei in unseren Lebensmitteln, der Umwelt, Smog und Pestizide, die nur dazu dienen, Kakerlaken zu produzieren, die „größer, stärker und schwerer zu töten“ sind.
      Frank meint, dass dies „eine ganz schöne Welt ist, in die man ein Kind hineinbringen kann“.
      Dies ist seit langem ein Diskussionspunkt unter Menschen, wenn sie versuchen zu entscheiden, ob sie Kinder haben wollen oder nicht.

      Die bekannteste Sequenz von „ It's Alive “, in der Franks Frau Lenore (Sharon Farrell), die einzige Person ist, die in einem Kreißsaal noch am Leben ist, während die Ärzte ihr mutiertes Baby, das entkommen ist, mit Krallen zerfetzt und zu Tode gebissen haben.
      Wie sieht mein Baby aus!?
      Was ist mit meinem Baby los!?
      Sie schreit, als Krankenschwestern sie hektisch in einen Aufwachraum rollen.
      Der Abend, der mit so viel Freude und Aufregung bei der Geburt ihres zweiten Kindes begonnen hatte, wurde zu einem Albtraum.







      Mein Herz schlägt für meine Mama &