Originaltitel : Fair Game
Alternativer Titel: Hunting Season, Open Season 2
Produktionsland: Australien
Produktion: Harley Manners, Ron Saunders
Erscheinungsjahr: 1986
Regie: Mario Andreacchio
Drehbuch: Rob George
Kamera: Andrew Lesnie
Schnitt: Andrew Prowse
Spezialeffekte: Brian Pearce
Budget: ca. 1.260.000 australische Dollar
Musik: Ashley Irwin
Länge: 82:20 Minuten
Freigabe: FSK 18
Darsteller: Cassandra Delaney,Peter Ford,David Sandford,Garry Who u.a.
Inhalt:
Jessica lebt zurückgezogen in den Outbacks in Australien.
Dort hat sie ein kleines Reservat und kümmert sich rührend und erfolgreich um verletzte Tiere.
Sie ist gutherzig,legt keinen Wert auf Statussymbole oder Haute Couture und ist sich nicht zu schade Dinge in die eigene Hand zu nehmen und sich die selbigen auch mal dreckig zu machen; in den USA würde man sie gewiss als "Tomboy" titulieren.
Als Jessica sich auf den Weg in das Dorf macht um einige Lebensmittel einzukaufen wird sie in in ihrem Pick-Up Truck attackiert und gerammt.
Zwei andere Autos, ein Camper und ein modifizierter Pick-Up, die von den Känguruh Jägern Sunny, Ringo und Sparks gesteuert werden nehmen Jessi in die Mangel was letztendlich dazu führt das sie mit einer zerstörten Windschutzscheibe im Straßengraben landet.
Nachdem der örtliche KFZ Mechaniker ihr promt eine neue Scheibe eingesetzt hat und sie ihren Weg zum Einkauf erfolgreich weiterführen kann, trifft sie im Dorf auf unsere 3 Outback Redneck die auch dort nicht von ihr ablassen.
Als Ringo sich unter ihrem Auto verkriecht, unter ihren Rock schaut und mit seiner Polaraid Kamera Fotos macht ist es mehr als genug und sie kippt im kurzum eine Packung Mehl ins Gesicht.
Ringo findet dies garnicht lustig, auch wenn Jessicas Reaktion gerechtfertigt ist und von nun an nimmt ihr Martyrium seinen Lauf.
Die Aktionen der Hinterwäldler werden immer unverfrorener und am nächsten Tag findet sie am Morgen ein Polaroid das sie nackt beim schlafen zeigt an ihren Kühlschrank geklebt.
Die Panik in ihr wächst ins unermessliche als auch noch die Telefonleitung tot zu sein scheint und sie in der Nacht die Schüsse der Känguruhjäger hört die ihrem Grundstück sehr nahe sind.
Doch Jessi läßt sich so schnell nicht einschüchtern und entschließt sich in einer Nacht-und Nebelaktion den dreien eine kleine Lektion zu erteilen.
Das dies bei den Rowdys nicht unbedingt gut ankommt kann man sich wohl denken und das Handeln beider Seiten wird immer drastischer.
Kann Jessica die Eindringlinge in die Flucht schlagen oder eventuell gar Frieden mit ihnen schließen?Oder haben die Outback Rednecks eventuell
schon das weite gesucht?
Trailer:
Meinung :
OPEN SEASON 2 - DIE JAGD GEHT WEITER impliziert nur eine Verbindung zu Peter Collinsons US-Film „OPEN SEASON – JAGDZEIT“ aus dem Jahr 1974, - diese existiert jedoch in keinster Weise.
Der Originaltitel von diesem Film hier lautet ja auch FAIR GAME (auf VHS hieß er HUNTING SEASON).
Dies ist aber nichts was man bemängeln sollte, denn auf diesem Wege werden sich eventuell auch einige Leute sich den Film anschauen denen er vorher vollkommen unbekannt war.
Von der Story orientiert sich der Film an die Rape & Revenge Filme (auch wenn keine Vergewaltigung vorkommt) der 80ger und dürfte ich mir einen zusätzlichen Alternativtitel ausdenken wäre es "ICH SPUCKE AUF DEIN KÄNGURUH IM LETZTEM RESERVAT LINKS".
Auch wenn FAIR GAME nicht so drastisch und grafisch ist wie seine eventuellen Vorbilder hält er doch einige Harte Szenen bereit und eine wirklich
einzigartige und abgedrehte Idee!
ACHTUNG SPOILER :
Die Idee einer Frau das Top aufzuschlitzen um ihre Brüste freizulegen, sie danach an die Motorhaube eines Pick-Ups zu fesseln undf ein paar Runden durchs australische Outback zu kurven ist wirklich abgefahren und mir so in noch keinem anderem Film untergekommen!
Quentin Tarantino ist auch der Meinung das diese Szene ein schier unglaubliches Ding ist und toll anzusehen; dies bekundet er in der Dokumentation "NOT QUITE HOLLYWOOD" aus dem Jahre 2008.
Diese Dokumentation über den australischen Exploitation Film, auch Ozploitation genannt, kann ich übrigens auch jedem ans Herz legen der sich für dieses Filmgenre interessiert!
Der Soundtrack ist wirklich perfekt auf den Film abgestimmt und wilde Synthesizer und Metal Gitarren Solos die zusätzlich verfremdet und verzerrt wurden, unterstützen die Atmosphäre des Films wirklich grandios und grade in den Action und Suspense Szenen treiben sie den Zuschauer zum Fingernägel kauen vor lauter Spannung.
Die Darsteller der Känguruh Jäger sind allesamt gut in ihrer Performance und man entwickelt schon sehr schnell eine Antipathie für die Drei.
Cassandra DeLaney in der Rolle der Jessica ist wirklich klasse und tough zugleich.
Vom Aussehen her erinnert sie mich wirklich an Linda Hamilton in jungen Jahren.
FAIR GAME hat definitiv einen hohen Suspense Faktor;Anfangs sehen die 3 Jäger in Jessica noch ein leichtes Opfer.
Als diese aber nicht klein beigibt sie es sich wünschen,jede Aktion provokativ kontert und Widerstand leistet ,werden die Drei immer mehr angestachelt und beide Seiten schaukeln sich immer mehr hoch bis es dann in den letzen ca. 25 Minuten zu einem eruptiven Ausbruch beider Seiten kommt.
Splatterfans und Gorehounds sind hiermit offiziell gewarnt, da es hier nicht das Folter,Vergewaltigungs und Splatter Inferno gibt das eventuell erwartet wird.
Der Film hat zwar einige Gewaltspitzen aber meiner Meinung nach könnte man ihm ohne weiteres eine FSK 16 geben, vor allem da heutzutage einige wesentlich härtere Filme ohne Umstände eine FSK 16 haben.
Entgegen einiger bekannter Genreproduktionen gleitet FAIR GAME nie in die Sleaze Gefilde ab und die oft angeprangerte unfreiwillige Situationskomik ist hier nicht vorhanden, aber man kann diese Produktion ohne Bedenken trotzdem als Exploitationfilm bezeichnen.
Was sehr positiv hervor zu heben ist sind die wirklich tollen Landschaftaufnahmen vom Outback die man hier zu sehen bekommt - Impressionen von unendlich weiten und menschenleeren Steppen, Gebirgen und auch wüstenähnlichen Outbacks.
Diese Naturaufnahmen der Idylle stehen dann immer im Kontext mit den Terroraktionen der 3 Jäger und bilden einen tollen Kontrast.
FAIR GAME ist insgesamt gesehen eher wortkarg gehalten und das wirkliche Motiv der Wilderer wird verschwiegen.
Dies kann man als Plotloch ansehen doch wenn man es genau nimmt unterstreicht es nur die bedrohliche Atmosphäre des Films.
Auch positiv hervorzuheben ist auch einer der "Nebendarsteller" des Films :
Der modifizierte Pick-Up Truck der Rednecks.
Dieser sieht mal echt genial aus und man denkt doch schon ein wenig an MAD MAX oder auch an die Carsploitation Filme der 70ger und 80ger, wo PS unter der Haube und extremes Tuning der Autos (auch auf dekoratives Tuning bezogen) das A und O waren.
Mir hat der Film wirklich gut gefallen und es ist doch immer wieder schön solch eine Produktion zu Gesicht zu bekommen!
7 von 10 toten Känguruhs