Wilder Honig

    • Wilder Honig




      Alternativer Titel: Why Not...?
      Produktionsland: USA
      Produktion: Rick Rogers
      Erscheinungsjahr: 1971
      Regie: Don Edmonds
      Drehbuch: Don Edmonds
      Kamera: David Ming-Li Love
      Schnitt: -
      Spezialeffekte: -
      Budget: ca. -
      Musik: Peter Donald
      Länge: ca. 81 Min.
      Freigabe: ungeprüft
      Darsteller: Edward Blessington, K.W. Christian, Uschi Digard, Lynn Harris, Carol Hill, Michael Donovan O'Donnell



      Laura lebt mit ihrem Vater auf einer Farm. Eines Tages kommt ein junger Mann zu der Farm um dort zu arbeiten. Seine Arbeit konzentriert sich allerdings nur auf Laura. Als er Lauras Vater dabei überrascht wie dieser seine Tochter vergewaltigen will schlägt er diesen nieder. Laura verlässt mit dem jungen Mann die Farm und will nun in Hollywood ihr Glück suchen.

      „Wilder Honig“ präsentiert sich als ein recht interessanter Film der mehr zu bieten hat als man zunächst annehmen könnte. Hierbei handelt es sich nämlich nicht um ein reines Sexfilmchen das einzig darauf aus ist möglichst viele nackte Leiber zu präsentieren. Don Edmonds beschreibt in seinem Film viel eher die Suche nach dem wahren Glück und wo dieses letztendlich für den Suchenden gelagert ist.

      Der Auftakt auf der Schweinefarm bietet ein dreckiges Ambiente. Es staubt an allen Ecken und Enden und der Dreck kommt aus jeder Lücke der aus Holz erbauten Farm hervor. Ein passendes Ambiente um Gott den Herrn per TV oder auch per Radio zu preisen. Die Andacht ertönt aus den Geräten und der versoffene und der Inzest zugeneigte Farmer predigt parallel zu seiner verdorbenen Tochter. Alles vermag ein wenig an die Filme von Russ Meyer erinnern in denen nicht gerade selten die Worte der Herrn verkündet wurden.

      Der Weg nach Hollywood mündet in den Händen einer Sekte. Im Drogenrausch macht sich Laura auf einen Alice-ähnlichen Trip in das angebliche Paradies. Dazu erklingen Gitarren die an die Spielweise eines Robby Krieger erinnern. Ein leichter Hauch der Doors begleitet Laura somit auf dem Weg ins unbekannte Paradies und nach ihrem Erwachen ist zwar nicht der weiße Hase anwesend, aber ein schwarzer Jüngling der mit ihr die Ekstasen auskosten will und Lauras Begleiter und Vergewaltigungserretter ein für alle mal vergrault.

      Nach dem Dreck der Realität und den Ekstasen des Rausches erfolgt für Laura eine neue Realität. Fast dokumentarisch sind einige Situationen in Hollywood angelegt und von Lauras Monologen gespickt. Die Suche nach Erfüllung scheint im Reichtum zu finden und Laura schafft dank einer reichen Lady den Sprung zur Edelnutte. Laura schwimmt im Geld, aber ist scheinbar dem gesuchten Glück nicht näher gekommen. Folglich führt der Weg zurück zur Sekte und somit der zweite Versuch die unermesslichen Gaben des Glücks zu finden. Eine schwarze Messe zeigt den Anblick der Hölle, „Mein Kampf“ als Lektüre von auf ewig Verdammten. Ähnlich einem Sartre-Drama.

      Die hier verwendeten Räumlichkeiten in denen die schwarze Messe stattfindet und die Kameraführung lassen die Gedanken ein kleine wenig Richtung Jean Rollin abdriften. Ein interessantes Ambiente alter Schlossmauern verschönert von ein paar gelungenen Kamerafahrten und einer Drogenrauschunterstützenden Musik.

      Fazit: Der Weg aus der irdischen Hölle führt über den Verkauf des Körpers in die Fänge des Teufels und genau dort scheint sich die Auserkorene des Bösen auch wohl zu fühlen.


      7/10
    • Sehr schön geschrieben, Sid.:)
      What fools these Mortals be!