Alternative Titel: Butcher, Baker, Nightmare Maker, Momma's Boy, Mrs. Lynch, Nightmare Maker
Produktionsland: USA
Produktion: Steve Briemer
Erscheinungsjahr: 1982
Regie: William Asher
Drehbuch: Steve Briemer, Alan Jay Glueckman, Boon Collins
Kamera: Robbie Greenberg
Schnitt: Ted Nicolaou
Spezialeffekte: Allan A. Apone
Budget: unbekannt
Musik: Bruce Langhorne
Länge: ca. 96 Min.
Freigabe: SPIO/JK: strafrechtlich unbedenklichS vor [/color])
Darsteller: Jimmy McNichol, Susan Tyrrell, Bo Svenson, Marcia Lewis, Julia Duffy, Britt Leach, Steve Eastin, Caskey Swaim, Cooper Neal, Bill Paxton
Inhalt:
Nach dem Tod seiner Eltern wächst Billy (Jimmy McNichol) bei seiner Tante Cheryl (Susan Tyrrell) auf, die für ihren Ziehsohn eine etwas andere Zuneigung entwickelt. Als Billy anfängt, sich für Mädchen zu interessieren, drehen bei Cheryl die Sicherungen durch, woraufhin sie einen unbeteiligten Handwerker mit einem Messer attackiert. Ihr Mord ruft Inspektor Joe Carlson (Bo Svensson) auf den Plan, der ein Beziehungsdrama als Tatmotiv, jedoch Billy als Täter vermutet.
Trailer:
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Mediabook (DVD + Blu-Ray): 18.10.2019
Kritik:
Manchmal macht es mehr Laune, Slasherperlen aus der Vergessenheit auszugraben, als sich die gängigen Schlitzerfilme à la Freitag der 13. und Halloween anzuschauen, vor allem dann, wenn sich der Film sehen lässt. William Asher hat mit Night Warning einen gänzlich unbekannten Horrorfilm erschaffen, der Themen wie Inzucht, Fanatismus und Homophobie anschneidet, vermutlich deshalb auch zu jenen Werken zählt, die als eine der ersten auf der britischen Video Nasty Liste gelandet sind.
Abgesehen von einem spektakulären Autounfall (der verdächtig stark an The Descent erinnert) und dem ersten Mord gibt es zunächst nicht viel zu sehen, das einen Horrorfilm erkennen lässt. Vielmehr entwickelt sich Night Warning zu einem bizarren Krimi, in dem Bo Svenson als Inspektor seinem Hauptverdächtigen Billy nachschnüffeln darf und sich dabei stets in homophoben Vorurteilen verrennt. Nachdem sämtliche Ermittlungen des Inspektors ins Leere laufen, entpuppt sich Night Warning erst in der letzten halben Stunde als Slasherfilm, der neben traditionellen Point-of-View Shots einige blutige Szenen zu bieten hat, weil das heruntergekommene Tantchen mit Holzhammer und Machete herumhantieren darf.
Es ist schon ausgefallen, was William Asher hier zusammengefrickelt hat, denn seine Mischung aus ödipalem Drama, Krimi und Slasher weist insgesamt wenig Längen auf und unterhält Krimifans in der ersten Hälfte gleichermaßen wie Slasherfans in der zweiten. Wer diesen beiden Genres und einer solchen Variation aufgeschlossen ist, dem ist Night Warning als Alternative zum monotonen Schlitzer-Alltag wärmstens zu empfehlen. Allerdings ist die deutsche Fassung sehr mies synchronisiert und stark gekürzt, weshalb die englische Originalfassung momentan die einzig vernünftige Option ist.