Originaltitel: Le Locataire
Alternativer Titel: The Tenant
Produktionsland: Frankreich
Produktion: Hercules Bellville, Andrew Braunsberg, Alain Sarde
Erscheinungsjahr: 1976
Regie: Roman Polanski
Drehbuch: Roland Topor (Roman), Gérard Brach, Roman Polanski
Kamera: Sven Nykvist
Schnitt: Françoise Bonnot
Spezialeffekte: Didier Lavergne
Budget: unbekannt
Musik: Philippe Sarde
Länge: ca. 120 min
Freigabe: FSK 18
Darsteller: Roman Polanski, Isabelle Adjani, Melvyn Douglas, Jo Van Fleet, Bernard Fresson, Lila Kedrova, Claude Dauphin, Claude Piéplu, Rufus, Romain Bouteille, Jacques Monod, Patrice Alexsandre
Inhalt:
Der zurückhaltende Angestellte Trelkovsky (Roman Polanski) bezieht in Paris eine neue Wohnung, deren Vorzeichen nicht schlechter stehen können. Die Vorbesitzerin ist aus dem Fenster gesprungen und die Nachbarn verhalten sich merkwürdig, scheinen auf seltsame Art und Weise in den Selbstmord verstrickt zu sein. Schon bald zieht Trelkovsky in Betracht, dass die anderen Hausbewohner versuchen, ihn in dieselbe Lage der Vormieterin zu drängen. Ist sein Verdacht begründet oder bloß Abbild eines Verfolgungswahns?
Trailer:
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Kritik:
Der Mieter ist nach Ekel und Rosemary's Baby der Abschluss der Mieter-Trilogie. Die Parallelen zu den beiden anderen Werken sind mehr als deutlich. Erneut wird eine Mietswohnung zum Ausmaß des Verlusts der eigenen Identität und des puren Horrors, nur dass Polanski dieses Mal selbst als Hauptdarsteller agiert.
Der Film fängt relativ harmlos an, nimmt aber spätestens im Mittelteil Fahrt auf, in dem sich die Hauptfigur mit den ersten Anzeichen einer Psychose auseinandersetzen muss. In dem letzten Drittel erwartet den Zuschauer eine hohe Intensität, denn wie aus dem Nichts kommt es zu einem bizarren U-Turn, den Polanski mit seinen unheimlichen Kulissen, den rigorosen Hausbewohnern und der Vision in einer Kirche bereits frühzeitig angekündigt hat. Das Finale unterstreicht schließlich einmal mehr, dass Polanski nie ein Freund von Happy Ends gewesen ist.
Antworten liefert der Regisseur keine, so dass die Bedeutung des Films den Zuschauern überlassen ist. Fest steht nur, dass Polanski hier eine packende Kreuzung zwischen Horrorfilm und Psychothriller geschaffen hat, die als trostlose Studie über den Zerfall als Folge von sozialer Isolierung sicherlich auch noch in Jahrzehnten zeitgemäß sein wird. Unbedingt empfehlenswert.