Für eine Handvoll Dollar

    • Für eine Handvoll Dollar



      Alternativer Titel: Per un pugno di dollari
      Produktionsland: Italien, Spanien, Deutschland
      Produktion: Arrigo Colombo, Giorgio Papi
      Erscheinungsjahr: 1964
      Regie: Sergio Leone
      Drehbuch: Víctor Andrés Catena, Jaime Comas Gil, Sergio Leone, Duccio Tessari
      Kamera: Massimo Dallamano, Federico G. Larraya
      Schnitt: Roberto Cinquini, Alfonso Santacana
      Spezialeffekte: Manuel Baquero, Giovanni Corridori
      Budget: ca. $200.000
      Musik: Ennio Morricone
      Länge: ca. 100 Minuten
      Freigabe: FSK 16
      Darsteller: Clint Eastwood, Marianne Koch, Wolfgang Lukschy, José Calvo, Gian Maria Volontè, Sieghardt Rupp, Antonio Prieto, Margarita Lozano, Josef Egger, Daniel Martín, Bruno Carotenuto, Benito Stefanelli, Mario Brega

      Inhalt: Eastwood, in diesem Film ein zynischer Revolverheld, lässt sich vom Rojo-Familienclan anheuern, um im Bandenkrieg gegen die Baxters, die die Stadt ebenfalls für sich beanspruchen, seine tödlichen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Doch der Mann ohne Namen hat seine eigenen Pläne - und beginnt, die rivalisierenden Clans gegeneinander auszuspielen.

      Kritik:
      Wundert mich, dass der noch gar nicht im Forum eingetragen ist, dabei ist er doch recht bekannt und auch gut.
      Ist so ziemlich mein erster Western, mal von jenen abgesehen, die ich in ganz jungen Jahren gesehen habe, deswegen ist es für mich schwer zu bewerten.
      Habe leider den Fehler gemacht und den Film einfach gestartet. Danach habe ich erst gemerkt, dass es eine zweite Synchronisation auf der Blu Ray gibt, die anscheinend besser sein soll. Das muss ich dann noch nachholen.
      Das wäre nämlich mein erster Kritikpunkt. Manche Synchronstimmen hören sich recht gleich an und eine ist kaum auszuhalten, nämlich die des Kindes. Ansonsten ist sie ganz ok.
      Blutig kommt "Für eine Handvoll Dollar" nicht daher (kaum Einschüsse zu sehen), dennoch geht die Post ab. Es wird viel geballert und das sieht alles auch fein aus.
      Die Story ist intelligent und nicht vorhersehbar. Es macht Spaß Eastwood zuzusehen, wie er die Banden an der Nase rumführt.
      Der Showdown ist spitzenklasse.
      Die Blu Ray hat eine gute Quali und war kein Korn zu bemerken.
      Insgesamt fand ich ihn sehr gut und er hat mich heiß gemacht auf die nächsten beiden von Leone, die ich sofort nachholen werde.
      Insgesamt würde ich eine 7-8 geben. (Mit der neuen Synchro wohl eher die 8)
    • Original von Buzz'n'Frog:

      Insgesamt fand ich ihn sehr gut und er hat mich heiß gemacht auf die nächsten beiden von Leone, die ich sofort nachholen werde.


      Das ist eine gute Idee. Deiner Bewertung schließe ich mich an. A Fistful of Dollars würde ich auch "nur" 8 Punkte geben, einerseits um die Unterschiede zu den beiden anderen Teilen deutlich zu machen, andererseits um darauf zu verweisen, dass es sich bei diesem Film lediglich um ein Remake des Akira Kurosawa Klassikers Yojimbo handelt. Dass Du Dich mit den Filmen von Sergio Leone beschäftigst, finde ich aber gut, denn die sind in meinen Augen ein absoluter Hochgenuss.

      [film]8[/film]
    • Ewig nicht mehr gesehen. Ist aber tatsächlich so, dass es ein Remake von "Yojimbo" ist. "Yojimbo" sehe ich im direkten Vergleich allerdings vorn.

      "Für eine Handvoll Dollar" liegt so bei 8,5 Punkten.
    • Für eine Handvoll Dollar leitet die berühmte Dollar Trilogie von Sergio Leone ein, der ein echter Meister Regisseur war. Clint Eastwood spielt hier sehr gut und die Story weiß auch nichts falsch zu machen. Das Original von Akira Korusawa habe ich leider noch nicht gesehen und kann ihn deshalb nicht mit Leones Werk vergleichen. Auf jeden Fall ist Für eine Handvoll Dollar ein überragender Western so wie die ganze Trilogie.

      [film]8[/film]



    • Alternativer Titel: Per un pugno di dollari
      Produktionsland: Italien, Spanien, Deutschland
      Produktion: Arrigo Colombo, Giorgio Papi
      Erscheinungsjahr: 1964
      Regie: Sergio Leone
      Drehbuch: Víctor Andrés Catena, Jaime Comas Gil, Sergio Leone, Duccio Tessari
      Kamera: Massimo Dallamano, Federico G. Larraya
      Schnitt: Roberto Cinquini, Alfonso Santacana
      Spezialeffekte: Manuel Baquero, Giovanni Corridori
      Budget: ca. $200.000
      Musik: Ennio Morricone
      Länge: ca. 100 Minuten
      Freigabe: FSK 16
      Darsteller: Clint Eastwood, Marianne Koch, Wolfgang Lukschy, José Calvo, Gian Maria Volontè, Sieghardt Rupp, Antonio Prieto, Margarita Lozano, Josef Egger, Daniel Martín, Bruno Carotenuto, Benito Stefanelli, Mario Brega





      Ein Fremder kommt in eine kleine Stadt, in der zwei Banden um die Vorherrschaft kämpfen. Der Fremde zieht seinen Nutzen aus der Situation und hetzt die rivalisierenden Banden zusätzlich auf.

      1964 ist ein bedeutendes Jahr für das Western-Genre, denn Sergio Leone revolutionierte nicht nur innerhalb Italien ein komplettes Genre, sondern ließ sein Schaffen auch über Europas Grenzen hinaus auf großes Interesse stoßen. Zu diesem Zweck bediente sich Leone an einfachen aber auch effektiven Mitteln. In erster Linie lag natürlich die Ambition vor eine Western-Variante von Kurosawas „Yojimbo“ zu drehen. Dessen Zynismus und Sarkasmus fügte sich gut in den italienischen Westen ein. Dazu verpflichtete Leone einen amerikanischen Schauspieler der fortan als Vorbild für zahlreiche Nachzügler diente. Ein lakonischer Fremder der stets seinen Vorteil sucht ohne dieses innerhalb der Inszenierung in Frage zu stellen.

      Kurzum, ein neues Genre war geboren- ein Genre in dem die Bösen die Überhand hatten (da schließlich alle Beteiligten mehr oder weniger die Rolle des Bösen vertraten)- ein Genre in dem es staubig, bleihaltig und ohne Moral zur Sache ging und ein Genre, welches man kurz und knapp: Italo Western nennt.

      Begleitet von Ennio Morricones brillanten Klängen hält der Zuschauer auch schnell Einzug in jenem kleinen Dorf in dem die Gewalt regiert. Eastwoods Part des schweigsamen Beobachters kommt dem Zuschauer hinsichtlich der Situationsanalyse sehr gelegen. Diese lässt sich selbst für einen wortkargen und intelligenten Taktiker wie dem hiesigen Anti-Helden als brandgefährlich einordnen.

      Die Vorstellung dieser Anti-Helden erfolgt nicht darin, dass man über deren Vergangenheit berichtet, sie sind für den Zuschauer Fremde und sie werden es auch bleiben. Jene Vorstellung erfolgt in Form von Nahaufnahmen der Gesichter. Die Kamera hat hier einige sehr gute Momente, welche später innerhalb des Genres gern kopiert wurden.

      Innerhalb der Besetzung muss natürlich immer auf die Präsentation und das Outfit eines Clint Eastwood hingewiesen werden. Allerdings sollte man auch nicht die Leistung eines Gian Maria Volonte (Ramon Rojo) und vor allem die eines Sieghardt Rupp (Esteban Rojo) schmälern. Der später als Zollfahnder im deutschen TV tätige, gebürtige Österreicher zeigt auch hier warum er zu einem meiner favorisierten Mimen zählt. Natürlich ist hier auch Rupps einzigartig geniale Stimme ausschlaggebend.

      Das innerhalb der zweiten Synchronisation, Rainer Brandt die Synchronisation des Charakters Esteban Rojo übernimmt, finde ich hingegen sehr unpassend. Als Stimme von Ramon Rojo ist Rainer Brandt innerhalb der ersten deutschen Synchronisation übrigens gut. Clint Eastwood wird in beiden Varianten von Klaus Kindler gesprochen... alles andere wäre auch Blasphemie!

      Die Story des Films orientiert sich- wie bereits erwähnt- an Kurosawas „Yojimbo“. Der Zynismus den „Yojimbo“ versprüht kann allerdings nicht ganz von Leone aufrecht gehalten werden, aber dieses ist nicht ausschlaggebend.

      Fazit: Ein Meilenstein und ein Vorbild für zahlreiche Post-Produktionen innerhalb des Genres. Optisch wie akustisch einwandfrei.

      9/10