Ich folgte einem Zombie

    • Ich folgte einem Zombie



      Alternativer Titel: I walked with a Zombie
      Produktionsland: USA
      Produktion: Val Lewton
      Erscheinungsjahr: 1943
      Regie: Jacques Tourneur
      Drehbuch: Charlotte Brontë (Roman), Curt Siodmak, Ardel Wray
      Kamera: J. Roy Hunt
      Schnitt: Mark Robson
      Spezialeffekte: -
      Budget: ca. -
      Musik: -
      Länge: ca. 65 Minuten
      Freigabe: FSK 12
      Darsteller: James Ellison, Frances Dee, Tom Conway, Edith Barrett, James Bell, Christine Gordon, Theresa Harris


      Inhalt:

      Die junge kanadische Krankenschwester Betsy tritt auf einer Insel in der Karibik ihre Stelle als Pflegerin der erkrankten Ehefrau des Plantagenbesitzers Paul Holland an. Angeblich unter den Folgen einer Fiebererkrankung leidend, ist die Patientin völlig apathisch. Betsy verliebt sich in den melancholischen Paul, will aber trotzdem alles daran setzen, dass dessen Frau wieder gesund wird. Schließlich reift in ihr der Verdacht, dass die Kranke Opfer eines Voodoo-Zaubers ist. (Quelle: Amazon.de)

      Kritik:

      Nachdem ich einen Grusler ala Dracula oder Frankenstein aus den 30ern erwartete wurde ich bitter enttäuscht. Sicherlich wusste ich, dass ich keinen Film ala Night of the living Dead erwarten darf, weiter war ich mir durchaus bewusst, dass sich die Zombiethematik in diesem Film um Voodoo dreht, mit dem ich in Filmen meist nicht wirklich viel anfangen kann. Trotz allem dachte ich, dass man Grusel wir er in dieser Zeit gedreht wurde und den ich sehr schätze erwarten durfte. Aber weit gefehlt. Der Film ist zwar für diese Zeit hervorragend gemacht, was die technische Seite anbelangt, doch sind die zwei bis drei handgezählten Schockstellen (und ja ich weiß, dass diese nur angedeutet wurden in dieser Zeit, damit kann ich sehr gut leben) konnten dann den Langweiler einfach nicht mehr retten und ich habe trotz der kurzem Laufzeit doch sehr gekämpft... das ganze entwickelt sich einfach viel zu zäh, Spannug kommt praktisch nie auf und auch zu den Darstellern, die zwar sehr gut agieren konnte ich zu keinem Zeitpunkt eine Beziehung aufbauen. Ob es jetzt an meiner Abneigung zur Voodoothematik liegt oder am Film selbst kann wohl nur ein neutraler weiterer Filmjunkie sagen. Von mir gibts jedenfalls nur [FILM]4[/FILM]. Die anderen gebe ich lieber Nosferatu, Golem, Dracula, Frankenstien und zahllosen anderen s/w Klassikern, die auch heute noch eine Wirkung erzielen!
      Wir sind der singende tanzende Abschaum der Welt!
    • I Walked With a Zombie zähle ich zu meinen Lieblingshorrorfilmen vor 1970. Mir gefällt die Karibikatmosphäre, auch wenn sie im Studio gedreht wurde, und das S/W trägt auch noch zur gruseligen Stimmung bei. Leider gibt es wenige Filme über Voodoo. Die kann ich alle von der Hand abzählen.

      Von Regisseur Jacques Tourneur stammte auch der Horror-Klassiker Cat People (Katzenmenschen) von 1942. Davon gab es 1982 ein Remake mit der "erotischen" Natassja Kinski und den "tollschockenden" Malcolm McDowell.





    • Ich folgte einem Zombie
      (I Walked with a Zombie)
      mit James Ellison, Frances Dee, Tom Conway, Edith Barrett, James Bell, Christine Gordon, Theresa Harris, Sir Lancelot, Darby Jones, Jeni Le Gon, Richard Abrams, Doris Ake, Rita Christiani, Vivian Dandridge
      Regie: Jacques Tourneur
      Drehbuch: Curt Siodmak / Ardel Wray / Inez Wallace
      Kamera: J. Roy Hunt
      Musik: Roy Webb
      FSK 12
      USA / 1943

      Die Krankenschwester Betsy Connell kommt nach Jamaika, um Jessica Holland, die an einer seltsamen Apathie leidende junge Gattin eines reichen Plantagenbesitzers, zu pflegen. Betsy ist von der Natur und den Stimmungen der Insel fasziniert. Als sie Eingeborenen bei einem Voodoo-Ritual zusieht und dessen geheimnisvollen Kräfte entdeckt, will sie mit dieser Therapie die kranke Jessica kurieren. Ein folgenschwerer Irrtum, denn Jessica ist schon längst im Banne des Voodoo. Nach und nach kommt Betsy dem Familiengeheimnis in seiner schrecklichen Tragweite auf die Spur.


      Der Zombiefilm hat sich in der heutigen Zeit schon längst als Sub Genre des Horrorfilms etabliert, was sicherlich nicht zuletzt ganz eng mit dem Namen George A. Romero verknüpft ist. Schließlich ist es doch der Regie Legende zu verdanken, das mit seinem 1968 erschienenen "Night of the living Dead" die Untoten erstmalig als bedrohliche und menschenfressende Monster dargestellt wurden und sich in den folgenden Jahrzehnten immer weiter entwickelt haben. Aber auch zuvor gab es schon mehrere Filme die sich mit der Thematik der Zombies beschäftigten, wobei der vorliegende "Ich folgte einem Zombie" aus dem Jahr 1943 noch mit einer vollkommen anderen Herangehensweise an die Untoten heran ging, als man es in der heutigen Zeit gewöhnt ist. Zur damaligen Zeit war nämlich noch nichts von den blutrünstigen Bestien der Neuzeit zu sehen, vielmehr brachten die Filmemacher das Thema zumeist in eher gruseliger Art und Weise an den Mann, indem man das Ganze mit der Voodoo Thematik vermischte.

      Das vorliegende Werk von Jacques Tourneur dürfte man in dieser Beziehung wohl ohne Übertreibung als frühes Meisterwerk bezeichnen, denn der gute Mann hat an dieser Stelle einen absolut zeitlosen Klassiker geschaffen, der auch in der Neuzeit noch absolut fantastisch funktioniert. Selbstverständlich waren damals Dinge wie Splatter und Gore noch als absolute Fremdworte anzusehen und so etwas wie ein visuell auftretender Härtegrad stand überhaupt nicht zur Debatte. Dafür wird der Zuschauer mit einem in atmosphärischer Hinsicht wunderbar dichtem Film konfrontiert, der zudem auch noch durch seinen exotischen Schauplatz zu überzeugen weiß. Und so entfaltet sich von Beginn an eine erstklassig erzählte Geschichte, in der die herausragende Grundstimmung sofort in den Vordergrund rückt. Mit den einfachsten Mitteln wird ein konstanter Spannungsbogen aufgebaut und die enthaltene Voodoo Thematik tut ihr Übriges, um einen mit dem perfekten Grusel Feeling zu überziehen.

      Insbesondere die jüngeren Semester werden mit dieser Art Zombiefilm ganz bestimmt nicht viel anfangen können, denn in einer Zeit in der es fast ausschließlich nur noch darum geht, die Blutgier des Betrachters zu befriedigen, erscheint ein Film wie "Ich folgte einem Zombie" schon fast wie ein Fremdkörper aus einer längst vergessenen Epoche. Wem es allerdings nicht nur um Elemente wie Tempo, Gemetzel und literweise Kunstblut geht, der wird in vorliegendem Fall definitiv auf seine Kosten kommen. Es zählen noch Dinge wie gutes Schauspiel, ein passender Score und eine atmosphärische Dichte, die wirklich ihresgleichen sucht. Tourneur hat diese Kombination in absoluter Perfektion ins Bild gesetzt und dabei die Voodoo Elemente der Story mit zunehmender Laufzeit immer stärker in den Vordergrund gerückt. Die s/w Optik, fremdartige Musik und anschwellende Trommelklänge sorgen dabei für etliche bedrohlich anmutende Passagen, die vom exotischen Schauplatz des Geschehens malerisch eingerahmt werden.

      Wer kein echtes Faible für die frühen Klassiker hat wird mit diesem Film nicht allzu viel anfangen können, alle anderen werden jedoch mit einer wahren Perle des frühen Horrorfilms konfrontiert, der auch heutzutage rein gar nichts von seiner ungeheuer starken Faszination und seinem Charme verloren hat. Der Zombie an sich wird mittlerweile natürlich vollkommen anders dargestellt, doch das ändert nichts an der Tatsache, das dieses grandiose Meisterwerk in keiner gut sortierten Sammlung fehlen darf. Wer also bisher noch nicht in den Genuss dieses Werkes gekommen ist, sollte auf jeden Fall zur DVD von Arthaus greifen, die in guter Bild-und Tonqualität vorliegt und immer eine Sichtung wert ist.


      Fazit:


      Sicherlich fällt es nicht gerade leicht, ein Werk wie "Ich folgte einem Zombie" aus der heutigen Sichtweise als echten Zombiefilm anzusehen. Nichtsdestotrotz zählt dieser Film von Jacques Tourneur ganz sicher zu den prägenden Beiträgen aus der frühen Zeit eines Sub Genres, das heute mit völlig anderen Stilmitteln immer wieder auf sich aufmerksam macht.


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