Django der Bastard

    • Django der Bastard




      Originaltitel: Per 100.000 dollari ti ammazzo
      Produktionsland: Italien
      Produktion: Mino Loy, Luciano Martino
      Erscheinungsjahr: 1967
      Regie: Giovanni Fago
      Drehbuch: Sergio Martino, Luciano Martino, Ernesto Gastaldi
      Kamera: Federico Zanni
      Schnitt: Eugenio Alabiso
      Spezialeffekte: Dino Galiano
      Budget: ca. -
      Musik: Athos Martini, Robby Poitevin
      Länge: ca. 92 Min.
      Freigabe: FSK 16
      Darsteller: Gianni Garko, Carlo Gaddi, Claudio Camaso, Piero Lulli, Fernando Sancho, Claudie Lange





      Der Kopfgeldjäger Johnny Forest hat seiner im Sterben liegenden Mutter versprochen seinen Halbbruder Clint wieder nach Hause zu bringen. Die Sache ist allerdings nicht einfach denn Clint ist ein gefährlicher Outlaw und Johnny saß 10 Jahre für Clint im Gefängnis.

      „Django der Bastard“ wird dank der Titelschmiede immer gern mit „Django und die Bande der Bluthunde“ verwechselt, da man Zweitgenannten den gleichen Titelstempel aufdrückte. Von den Verwechslungen abgesehen, handelt es sich bei beiden Filmen um sehr gute Vertreter des italienischen Western-Genres. Anstatt Sergio Garrone hat bei unserem (heute in der Besprechung gelandeten) „Django-Western“, Giovanni Fago auf dem Regiestuhl Platz genommen und man kann sagen, dass der gute Giovanni einen klasse Western abgeliefert hat.

      Die Titelmelodie beginnt mit einem Bach-ähnlichen Orgelspiel und mündet in das bewährte IW Klangschema. Eine Ouvertüre die einen sehr guten Auftakt in einer Kirche folgen und Johnny „Django“ Forest den Colt wirbeln lässt. Damit verlässt uns leider schon in den ersten Minuten ein guter alter Freund namens Fernando Sancho. Doch es besteht kein Grund um Trübsal zu blasen denn Giovanni Fago hat noch weitere gern gesehene Haudegen in seiner Crew.

      Gianni Garko macht als Johnny Forest, gern von der deutschen Synchronisation als Bastard bezeichnet eine gute Figur. Gianni bekommt im Rennen um den besten Darsteller allerdings ganz gewaltig Konkurrenz von Claudio Camaso als Clint Forest. Ein fieser Halunke der über Leichen geht und somit ein gern gesehener Gast beim abendlichen IW Dinner im Wohnzimmer ist. Piero Lulli hat leider nur einen kleinen Auftritt und kann sich nicht in den Vordergrund spielen. Allerdings hat Fago noch zwei weitere Trümpfe im Ärmel. Hiermit sind die beiden Drecksäcke Jack und Gary gemeint, die an jeder Ecke lauern und immer Gemeinheiten im Schilde führen. Gespielt werden diese beiden Charaktere von den exzellent aufgelegten Kollegen Carlo Gaddi und Bruno Corazzari.

      Die Story die „Django der Bastard“ zu bieten hat ist bis zur letzten Sekunde spannend umgesetzt. Das Drehbuch an dem u.a. auch Sergio Martino beteiligt ist weiß mit einigen feinen Wendungen zu gefallen. Auch in technischer Hinsicht schöpft Giovanni Fago aus dem Vollen. So werden gut angelegte Rückblenden zum Storyvorbereiter und lassen den Zuschauer schnell ankommen. Die Kamera von Federico Zanni bietet die gewohnten und erwarteten Nahaufnahmen sowie die Bilder einer kahlen Landschaft.

      Fazit: Ein spannender Italo-Western der u. a. mit dem glänzenden Zusammenspiel von Gianni Garko und Claudio Camaso zu punkten weiß.

      8/10