Alternativer Titel: Der Geburtstag
Produktionsland: Österreich
Produktion: Wolfgang Ainberger
Erscheinungsjahr: 1977
Regie: Peter Patzak
Drehbuch:
Kamera: Michael Epp
Schnitt: Traude Kollmann
Spezialeffekte: -
Budget: ca. -
Musik: Georg Danzer
Länge: ca. 88 Min.
Freigabe: FSK 12
Darsteller: Peter Vogel, Curth Anatol Tichy, Walter Davy, Bibiana Zeller, Birgit Machalissa, Rudolf Knor, Hanno Pöschl, Eva Linder, Liliana Nelska, Erni Mangold, Michael Schottenberg, Karl Dobravsky, Franz Nick, Erich Grünbaum, Irene Karg




Adolf Kottan feiert außerhalb von Wien zusammen mit seiner Frau und seinen Kollegen seinen 45. Geburtstag. Seine Tochter Sissi ist bereits eine Nacht vorher in Kottans Wochenendhaus und hat dort Besuch von dem Dorf-Casanova Gerhard Bösmüller. Als die Leiche von Bösmüllers Verlobter gefunden wird fällt der Verdacht natürlich auf ihn.

Im Gegensatz zum ersten Kottan-Film entpuppt sich der Charakter Adolf Kottan im zweiten Fall zusammen mit seinen beiden Kollegen, seiner Frau und seiner Tochter als Zentrales. Man lernt Kottans Mitmenschen besser kennen und kann sich ein deutlicheres Bild schaffen als beim Vorgänger. „Der Geburtstag“ ist auch eine Geburtsstunde einiger Running Gags. So z.B. der stets zu heiße Kaffee und das Problem mit dem Getränkeautomaten im Sicherheitsbüro.

„Kein Fall für dich. Weit und breit kein Jugoslawe der als Täter in Frage kommt.“ (Paul Schremser)

Damit zieht Schremser den Major hinsichtlich des letzten Falls in gekonnter Manier auf. Kottan selbst wurmt zwar immer noch die Tatsache, dass der Mörder in der Hartlgasse 16a kein Jugoslawe war allerdings weiß er die Tatsache mit seiner brummigen Art zu ignorieren. Im späteren Verlauf äußert sich Kottan übrigens abwertend gegenüber faschistischem Gedankengut. Scheinbar sollte die Möglichkeit, der Zuschauer könne die Figur Adolf Kottan (auf Grund seiner Äußerungen in der Hartlgasse 16a) in die rechte Ecke drücken, eliminiert werden.

Der Mordfall beginnt übrigens mit Minute 40. Die Leiche einer jungen Frau wird gefunden und die Wiener Sheriffs sollen die Dorfpolizei unterstützen. Die nun anstehende Aufklärung ist gut durchdacht und es entwickelt sich ein guter Kriminalfall, der immer wieder Spitzen gegen die Polizeiarbeit schießt und die Polizei in einer Situation wie Vollidioten aussehen lässt.

Im musikalischen Bereich gibt es ebenfalls ein paar Schmankerln. So bekommt man Ralf Bedix zu hören, der den Kriminal-Tango interpretiert. Peter Kraus singt Suguar Baby und Smokies Chris Norman „Next Door to Alice“.

Die Besetzungsliste ist mit guten Darstellern und Darstellerinnen ausgestattet und die Meisten wird man in späteren Kottan Episoden wieder sehen. Somit liefern Erni Mangold als Wirtin, Michael Schottenberg als deren Sohn, Spanner und Psychopath und natürlich Hanno Pöschl in einer stets sich selbst überschätzenden Weise, eine sehr gute Leistung ab.

Für Peter Vogel hieß es mit dem Ende der Episode „Der Geburtstag“: Vorhang runter. Peter wird zwar in einer kleinen Rolle wieder auftauchen, aber den Hauptpart des Adolf Kottan übernahm ab sofort Franz Buchriesner und der gab in „Wien Mitte“ sofort Vollgas.

Fazit: „Der Geburtstag“ hat zwar nicht die Klasse seines Vorgängers, gestaltet sich dennoch als ein guter Beitrag im Bereich der Kottan-Filme.

7/10