Alternativer Titel: Five Card Stud
Produktionsland: USA
Produktion: Hal B. Wallis
Erscheinungsjahr: 1968
Regie: Henry Hathaway
Drehbuch: Marguerite Roberts
Kamera: Daniel L. Fapp
Schnitt: Warren Low
Spezialeffekte: -
Budget: ca. -
Musik: Maurice Jarre
Länge: ca. 99 Min.
Freigabe: FSK 12
Darsteller:
Dean Martin: Van Morgan
Robert Mitchum: Jonathan Rudd
Inger Stevens: Lily Langford
Roddy McDowall: Nick Evers
John Anderson: Marshall Al Dana
Katherine Justice: Nora Evers
Ruth Springford: Mama Malone
Yaphet Kotto: Little George
Denver Pyle: Sig Evers
Bill Fletcher: Joe Hurley
Bei einer Pokerpartie wird ein Fremder beim Falschspiel ertappt. Seine Mitspieler finden dieses weniger komisch und lynchen den Unbekannten. Als kurze Zeit später ein Mitglied des Lynchkommandos nach dem anderen ermordet aufgefunden wird geht in der Kleinstadt die Angst um.
„Todfeinde“ entstand im Jahre 1968 und somit zu einer Zeit in der der „klassische“ US Western seine großen Tage hinter sich hatte und einige seiner Helden auch nicht mehr die Jüngsten waren. Dean Martin und Robert Mitchum hatten mittlerweile auch schon die 50 überschritten als Henry Hathaway sie für seinen Western gewinnen konnte.
Das Drehbuch zu „Todfeinde“ wurde übrigens von Marguerite Roberts verfasst, der später auch für das Drehbuch zu Hathaways „Marshall“ verantwortlich war. Der Unterschied ist, dass Roberts sich beim „Marshall“ an Charles Portis Roman orientierte und das „Todfeinde“ aus seinem Repertoire stammt.
Der Versuch den Western ein wenig anders als nach dem bekannten Schema zu gestalten ließ ein ordentliches Ergebnis resultieren, nicht mehr und nicht weniger, denn „Todfeinde“ wirkt streckenweise zu unausgegoren. Die Idee mit Suspense für Unterhaltung zu sorgen und den Wilden Westen etwas düsterer wirken zu lassen ist aller Ehren wert, wurde allerdings von anderen Regisseuren besser umgesetzt. Wenn „Todfeinde“ einen Punkt erreicht an dem er die Spannung vorantreiben könnte, dann bricht der Film schlagartig wieder ab. Dieses ist ein deutliches Manko welches dem Film überhaupt nicht gut tut.
Die Idee einen unbekannten Rächer in eine Kleinstadt kommen zu lassen und ihn dort seiner Arbeit nachgehen zu lassen ist interessant, wurde aber zu absehbar inszeniert. „Todfeinde“ schafft es nicht den Zuschauer mit „Aha Momenten“ oder Überraschungen zufrieden zu stellen. Dazu ist die Vorgehensweise einfach zu offensichtlich.
Innerhalb der Besetzungsliste macht Robert Mitchum in der Rolle von Jonathan Rudd einen aus meiner Sicht ziemlich demotivierten Eindruck. Auch Roddy McDowall kann aus der Rolle des Bösewichts Nick Evers nicht allzu viel rausholen, was auf Grund des sehr dankbaren Parts nicht gerade für ihn spricht. Dean Martin gefällt in seiner Leistung schon besser. Weiterhin agiert Yaphet Kotto als George (der mit etwas Zynismus für gute Unterhaltung sorgt) im guten Bereich.
Fazit: „Todfeinde“ ist einer der Filme die ihre gute Idee verschenken und bei denen somit wesentlich mehr möglich war.
6/10