Produktionsland: Schweden
Produktion: Lars-Owe Carlberg
Erscheinungsjahr: 1968
Regie: Ingmar Bergman
Drehbuch: Ingmar Bergman
Kamera: Sven Nykvist
Schnitt: Ulla Ryghe
Spezialeffekte: Kjell Gustavsson, Tina Johansson
Budget: ca. -
Musik: Lars Johan Werle
Länge: ca. 84 Minuten
Freigabe: FSK 16
Darsteller: Max von Sydow, Liv Ullmann, Gertrud Fridh, Erland Josephson, Naima Wilfstrand
Inhalt:
Der Maler Johan Borg lebt mit seiner Frau Alma auf einer abgelegenen Insel. Der Künstler leidet an einer Schaffenskrise und wird von Phantomen und Halluzinationen geplagt. Bilder seiner Vergangenheit mischen sich mit albtraumhaften Visionen von einer dekadenten Gesellschaft, die am anderen Ende der Insel in einem Schloss wohnt und seine Vernichtung zum Ziel hat. Als Johan Alma davon erzählt, übernehmen seine Erscheinungen die Kontrolle über das Ehepaar. Erlebtes und Geträumtes sind nicht mehr zu trennen und Johan reißt seine Frau mit hinein in einen Strudel aus Horror und Wahnsinn...
(Werbetext)
Trailer:
Kritik:
Es ist recht schwer, diesen Film zu rezensieren, und ich habe deswegen lange mit mir gerungen.
Wer einige Bergman-Filme kennt, der weiß um die psychologischen (Un-)Tiefen seiner Filme.
Mit "Die Stunde des Wolfs" hat er seinen düstersten und beklemmendsten Film abgeliefert.
Als die "Stunde des Wolfs" wird die Zeit zwischen Mitternacht und Morgengrauen bezeichnet, in der die meisten Menschen sterben und Geister und Dämonen am stärksten sind.
Der Maler Johann und seine Frau Alma wohnen bereits seit 7 Jahren in einer kleinen Hütte auf einer kaum besiedelten Insel. Manchmal arbeitet Alma für eine Weile auf dem Festland, um das nötige Kleingeld zu verdienen. Johan verbleibt dann in der Einsamkeit der Insel. Nach und nach wird Johan jedoch von Ängsten geplagt; er fürchtet sich vor der Dunkelheit, er sieht seltsame Kreaturen, hat Alpträume. Daher bleibt er die Nächte wach und schläft erst bei Anbruch des Morgengrauens. Das belastet die Beziehung mit Alma sehr, die mit ihm die Nächte durchwacht und mitleidet.
Auf der Insel gibt es auf der abgelegenen Seite ein Schloß, auf dem Baron von Merkens residiert. Dieser ist ein Bewunderer des Malers und lädt ihn mit Alma auf sein Schloß ein. Johan und Alma fühlen sich sichtbar deplatziert innerhalb der dekadenten Adelsgesellschaft mit ihren geschmackloser Abwechslungen. Johan wird von den Gästen verhöhnt und mit Begebenheiten aus seiner Vergangenheit konfrontiert, was das Unwohlsein von Johan und Alma weiter steigert.
Zu Hause in der Hütte erfährt Alma allmählich mehr über Johans dunkle Vergangenheit, da sie heimlich sein Tagebuch liest.
Als Johan dann eines Tages spurlos verschwindet, versucht Alma in Rückblenden hinter sein Geheimnis zu kommen.
Dabei muß sie sich auch auf seine Wahnvorstellungen einlassen, von denen er Skizzen angefertigt hat.
Doch als Alma im weiteren Verlauf beginnt, diese Kreaturen auch zu sehen, verschwinden die Grenzen zwischen Wahn und Wirklichkeit.
Der Film ist starker Tobak und hat rein gar nichts mit den modernen Hollywood-Popcorn-Horror zu tun.
Hier geht es um tiefe Verbundenheit und die Frage, inwieweit man Erfahrungen (auch negative) mit einem Menschen teilen kann.
Der Film ist in schwarzweiß gedreht, was aber die klaustrophobische Atmosphäre stark unterstreicht.
Die Auflösung des Films ist wie ein Hammerschlag ins Gesicht und wird einige, die sich auf das Thema einlassen können, noch längere Zeit beschäftigen.
Das "Horror-Pendant" zu Tarkovsky´s Science-Fiction-Filmen "Solaris" und "Stalker".
Von mir volle:
Meine Bewertungskriterien:
10= über jede Kritik erhaben; 9= Oberhammer mit unbeachtlichen kleinen Schwächen
8= Pflichtkauf; 7= Must-See; 6= sollte man mal gesehen haben
5= kann man gesehen haben; 4= muß man nicht sehen, tut aber noch nicht weh
3= Hände weg; 2= körperliche Beschwerden treten auf
1= Exitus oder: Tarantino geht ans Werk
0= König Kacke auf einem Scheißhaufen oder: Rob Zombie geht ans Werk
10= über jede Kritik erhaben; 9= Oberhammer mit unbeachtlichen kleinen Schwächen
8= Pflichtkauf; 7= Must-See; 6= sollte man mal gesehen haben
5= kann man gesehen haben; 4= muß man nicht sehen, tut aber noch nicht weh
3= Hände weg; 2= körperliche Beschwerden treten auf
1= Exitus oder: Tarantino geht ans Werk
0= König Kacke auf einem Scheißhaufen oder: Rob Zombie geht ans Werk