Originaltitel: Lawrence of Arabia
Produktionsland: Großbritannien
Produktion: Sam Spiegel, David Lean
Erscheinungsjahr: 1962
Regie: David Lean
Drehbuch: Robert Bolt, Michael Wilson
Kamera: Freddie Young
Schnitt: Anne V. Coates
Spezialeffekte: Cliff Richardson
Budget: ca. $15.000.000
Musik: Maurice Jarre
Länge: ca. 227 Min.
Freigabe: FSK 12
Darsteller: Peter O'Toole, Alec Guinness, Anthony Quinn, Jack Hawkins, Omar Sharif, José Ferrer, Anthony Quayle, Claude Rains, Arthur Kennedy, Donald Wolfit, I.S. Johar, Gamil Ratib
Inhalt:
Im Ersten Weltkrieg: Großbritannien unterstützt die Araber im Kampf gegen die Türken - zum einen weil diese Bündnispartner der Deutschen sind, zum anderen, weil die Briten das arabische Land unter ihre Vorherrschaft bringen wollen. Der britische Offizier T. E. Lawrence (Peter O'Toole) wird auf die Halbinsel gesandt, um den arabischen Fürsten zu beobachten, doch Lawrence fühlt sich schon bald zu der Wüste und zu den Arabern hingezogen. In nahezu aussichtslosen Schlachtzügen führt er die arabischen Stämme gegen die türkische Übermacht an.
Trailer:
Kritik:
"Nichts steht geschrieben."
Ein bildmächtiges Filmepos mit atemberaubenden Kulissen, einer fesselnden Handlung und einem hervorragenden Cast, das sieben Oscars erhielt: Bester Film, Regie, Bild, Kamera, Musik, Ton und Schnitt. Einzig die Auszeichnungen für den Hauptdarsteller und das Drehbuch blieben aus, wobei man diese fairerweise To Kill A Mockingbird bzw. Gregory Peck zugestehen muss. Vielleicht wären zwei Auszeichnungen in diesem Jahr ein Kompromiss gewesen, denn Lawrence of Arabia wird durch seine schwer vorhersehbare Handlung und seinen glänzenden Hauptdarsteller Peter O'Toole getragen.
Die lange Laufzeit dürfte den Großteil der Zuschauer abschrecken, ebenso die Tatsache, dass innerhalb der knapp vier Stunden keine einzige Darstellerin zu sehen ist. Was mich betrifft, habe ich mich trotz der Überlänge zu keinem Zeitpunkt gelangweilt, schließlich handelt es sich hier um einen nahezu perfekten Film, dessen gewaltige Landschaftsaufnahmen und eindrucksvolle Bilder auch fünfzig Jahre später fast konkurrenzlos sind. Die Wüste und orientalischen Gebäude liefern ein beeindruckendes Panorama und kommen insbesondere in dem Feldzug auf die Hafenstadt Akaba zur vollen Geltung. Die Eroberung durch eine Hundertschaft von berittenen Kämpfern sollte man unbedingt einmal gesehen haben, schließlich stammen jene Bilder aus einer Zeit ohne Greenscreens und Computeranimationen. Umso beeindruckender ist das hier Gezeigte.
Über die historische Relevanz des Films lässt sich streiten, da die Handlung um den echten T.E. Lawrence mit einigen Ungenauigkeiten angereichert ist. Was mir jedoch sehr gut gefallen hat, ist, dass Lawrence of Arabia keine gängigen Gut-Böse-Muster und keinen Pathos bedient, so auch gegen die Ungerechtigkeiten der Briten, wie das Sykes-Picot Abkommen, und die Gräueltaten des Krieges einen kritischen Ton walten lässt. Filmhistorisch hingegen zählt Lawrence of Arabia zu den monumentalen Meisterwerken schlechthin und macht selbst den Spätwerken von Sergio Leone in Sachen Regie, Kamera und Musik mächtig Konkurrenz.
Hier kann nur eine Empfehlung stehen.