Nachdem ich mich am Shindy Album satt gehört habe und im Arbeitsauto die aktuelle Alligatoah Scheibe schon so oft rotiert hat das sie meistens nur noch springt, wurde es Zeit sich mal nach was neuem umzusehen. Nach einem kurzen Blick in iTunes habe ich gesehen das ein deutschrap Album, eines mir unbekannten Künstlers, namens Capo, veröffentlicht wurde. Ein kurzer Durchlauf vor dem Kaufen, hatte mich zwar nicht überzeugt aber bei Gastbeiträgen von Cro und Shindy sowie Haftbefehl, kann man doch nichts falsch machen, oder? Nachdem ich erfahren habe das Capo der jüngere Bruder von haftbefehl ist, erklärt wenigstens die Tatsache, warum er hier in 4 Tracks zu hören ist. Nunja hören wir uns das Album mal in Ruhe an:
1. Hallo Monaco
Der Titeltrack des Albums. Der Sample kommt einen verdammt bekannt vor. Im Song erzählt er davon das er nach dem ersten Album schon ein Star ist. Eigentlich dachte ich immer, man darf sich in Deutschland erst Star nennen wenn man entweder eine eigene Wikipedia Seite hat oder mal von der Bild Zeitung erwähnt wurde. Am besten noch in irgendeine Richtung gedrückt wurde. Jedenfalls muss ich sagen das man mit Hallo Monaco nicht gerade den Übertrack des Albums für den Einstieg gewählt hat, so das man auch wirklich dran bleibt...
2. Champagner für alle (feat. Haftbefehl)
Der Beat gefällt mir eigentlich ganz gut, Der Text gibt mir eigentlich gar nichts. Haftbefehl sein Part, ähm, keine Rede wert. „Die Schlampe ist Araberin, trägt den Namen Latifah. Kein Arsch im Kleid aber Titten wie ein Basketball“ Wie darf ich mir das vorstellen? Orange mit schwarzen Streifen und mit Luft gefüllt? Den Refrain könnte man als ziemlich langweilig bezeichnen und wird durch den Einsatz einer Talkbox begleitet.
3. Mein Film
Eigentlich hatte ich ja gehofft, dass sich der Track in irgendeiner Weiße um Filme dreht aber im Endeffekt bekommen wir nur das gleiche zu hören was wir schon in den vorherigen beiden Tracks gehört haben. Zusätzlich aber noch das Capo irgendwann kein Dach über dem Kopf hatte, meistens als es geregnet hat. Wenn man richtig hinhört, kann man die Textstelle: „Barbie, das ist mein Film“ hören. Echt ein harter Kerl. Mit besserer Betonung hätte man das so verhindern können. Im Auto habe ich immer gedacht das das der Titel „Rohdiamant“ ist das man hier so oft von Diamanten hört und das es Zeit zu scheinen ist.
4. Rohdiamant (feat.Cro)
Das ist der erste interessante Song, da hier Cro mit an Bord ist, den man ja nachsagen könnte, das er ein Star ist. In dem Text geht es um eine Frau die Capo scheinbar liebt, so kommt der Song relativ unspektakulär rüber. Außer das seine Freundin „leuschtet wie ein Rohdiamant bei Nacht“ Sollte man diesen Auspruch eher als Beleidigung sehen? Ist die Frau ungeschliffen und hässlich so das man erst aus ihr mit viel Kohle einen Diamanten machen muss? Jeder wird da was anderes reininterpretieren. Achso, Cro ist hier nicht der Rede wert, soweit ich das rausgehört habe gibt er nur den Refrain zum besten...
5. Was geht heute Nacht
Der erste Song, der mir gefällt. Der Beat geht ab und der Text ist auch einigermaßen gut gereimt auch wenn er wieder sehr dünn ist. Eigentlich auch nur wieder eine Aufzählung von irgendwelchen teuren Markennamen, die man sich mit unermäßlichen Reichtum leisten kann...
6. Wenn du willst (feat. Chima)
Uijuijui, hier haben wir nun den bisher besten Song des Albums und das schon bei Track 6. Der Bet klingt nach Sommer und der Rappart von Capo ist eher trocken (was ich hier als gut empfinde) Chima passt hier gut rein und der heimliche Star des Tracks – sehr gut.
7. Engel der Nacht
Ein Song, wo Capo eine Trennung verarbeitet. Wieder ein ruhiger Song. Verwunderlich das man als Rapper auch einer Frau nachweinen kann ohne diese bis aufs Letzte zu beleidigen.
8. Bis ich frei bin
Der dritte Song hintereinander, der ruhig ist und wo sich Capo nicht selbst feiert und sich über den Tod Gedanken macht. Wenn jetzt nicht als nächstes ein Partytrack kommt, „sterbe ich alleine“ an Depressionen...
9. Tief in der Nacht (feat. Bausa)
Nicht der erhoffte Partytrack. Aber trotzdem recht annehmbar, denn „Bitches sind zufrieden wenn sie für uns tanzen dürfen“
10. Ritz Carlton (feat. Shindy)
Ich weiß ja nicht ob man sich als Gast auf einen Album einen Beat aussuchen darf aber man merkt hier das es sich um einen „Shindy Track“ handelt. Hier zeigt Shindy wie man beim Rappen mit seiner Stimme spielen kann um nicht langweilig zu klingen. Auch wenn ich jetzt wie ein Fanboy klingen mag. Shindy wertet den Track einfach auf!
11. Geburtstag
Die Party des Jahrhunderts, ja ja ja, nein. Könnte mehr Pep gebrauchen...
12. In Paris (feat. Haftbefehl)
Haftbefehl gibt sich wieder die Ehre. Gefällt mir irgendwie überhaupt nicht. Lässt sich schwer beschreiben wieso, der Beat ist gut aber die Rhymes sind so... laaangweilig
13. Venus & Mars (feat. Rola)
Ich bin von der Venus und du vom Maumaumauahahrs. Der Refrain kommt mir irgendwie bekannt vor. Grübel – Ich muss mal gestehen, das ich so langsam echt gelangweilt von den Album bin und absolut die Lust verliere noch etwas darüber zu schreiben. Jedenfalls hat der Song, bis jetzt als einziger, das Potential in den Charts durchzustarten, das liegt aber vor allem an dem Refrain den Rola einsingt...
14. Body Language
Was ist denn nun los? Gibt es tatsächlich noch einen Song auf dem Album der nicht langweilig ist? Am Meisten gefällt mir der Bollywood Like Sample (JajAjajaja). Eigentlich wollt ich mit dem Shindy Album einen Bitchometer einführen. Wie oft wird auf einen Album das Wort Bitch verwendet. Dieser Song würde den Durchschnitt nach oben treiben, nachdem es sonst eher gemächlich zugeht. „Bitch mach dich nackisch, ich nehm disch heut Nacht mit“ Keine Ahnung welchen Sinn der Text ihr ergibt aber das Jajajajajajaja im Hintergrund wirkt irgendwie hypnotisch...
15. Ich zeig dir die Welt
Auch ein ganz netter Song. Capo hat nun genug Geld um seinen Schatz die Welt zu zeigen. Mehr als nett ist er aber nicht...
16. Schwere Zeit
Wenn Capo sich nicht selbst feiert und mit seinen Geld prahlt, erzählt er von seiner schweren Leben und den Tod seines Vaters. Zum Ende des (regulären)Albums noch mal ein richtiger Absacker. Lyrisch aber besser, als alles was vorher kam. Hier hat sich Capo scheinbar wirklich Gedanken gemacht.
Auf den Special Editions kommen jetzt noch 4 Bonustracks, die ich aber nicht näher begutachten will. (17. Hater, 18. Mittelpunkt des Abends, 19. Erzähl ma, 20. Barbiebabyboo)
„Yo, waschechte Titties, also mach dich ab du Ho, du bist doch gemacht wie gelantingefüllter Haribo“
Tja, was soll ich noch über das Album sagen? Für mich rausgeschmissenes Geld. Ohne Mehrwert. Keine großen lyrischen Ergüsse, keine witzigen Wortspiele. Durchweg langweilige Hooks. Keine Songs die wirklich im Kopf bleiben, das sie wirklich ein Wiedererkennungswert haben. Wenn das Album ein wichtiges Konzept hat, konnte ich es nicht entdecken, oder ich habe das Album nicht verstanden. Für gerade mal drei, in meinen Augen, annehmbaren Songs, 11 Euro ausgegeben. Da hätte ich genauso gut das Album von Miley Cyrus kaufen können...
