Alternativer Titel: Ein Mädchen für alle
Produktionsland: Frankreich
Produktion: Robert de Nesle
Erscheinungsjahr: 1974
Regie: Jess Franco
Drehbuch: Nicole Guettard, Jess Franco
Kamera: Étienne Rosenfeld, Jess Franco
Schnitt: Gilbert Kikoïne, Jess Franco
Spezialeffekte: -
Budget: ca. -
Musik: Paul De Senneville, Olivier Toussaint
Länge: ca. 95 Min.
Freigabe: ungeprüft
Darsteller: Lina Romay, Howard Vernon, Pamela Stanford, Olivier Mathot, Lynn Monteil
Bei einer Polizeirazzia in einem Bordell müssen zwei der bediensteten Prostituierten fliehen. Eine der beiden- Celestine kann in einem Landhaus Unterschlupf finden, dort ist sie fortan als Dienstmädchen aktiv. Um welche Dienste es sich handelt sollte unschwer zu erraten sein. Alles läuft demnach wie gewünscht bis jedoch Celestines ehemaliger Zuhälter auftaucht und diese zur Mithilfe bei einem Einbruch in Celestines neuem zu Hause zwingt.
Francos Lebenswerk ist bekannter Weise extrem umfangreich, doch „Celestine - Mädchen für intime Stunden“ ist eine der wenigen Erotik-Komödien für die sich Jess Franco als Regisseur verantwortlich zeigt. Demnach bewegt sich der Film weit entfernt von den z.B. ebenfalls im Jahre 1974 entstandenen „De Sade 2000“ oder „Plaisir à trois“. Zwei Filme die sich dem erotischen Thriller unterordneten und welche ernsthaft daher kamen.
Nach der Arthur-Brauner-Phase verschlug es Jess Franco u.a. auch (wieder) nach Frankreich wo er 1974 „Lorna, l'exorciste“, die beiden oben angesprochenen Titel „De Sade 2000“, „Plaisir à trois“ und natürlich „Celestine“ drehte.
Wie in vielen anderen Werken ließ es sich Franco auch hier nicht nehmen sich in schauspielerischer Hinsicht selber in den Film einzubringen. Demnach hat Franco in der Anfangsphase des Films auch gleich seinen Kurzauftritt. Dieser ist ebenso Nichts aussagend wie der gesamte Film, denn „Celestine“ ist wahrlich kein Film der eine große Handlung zu bieten hat. Das Hauptaugenmerk wird auf Erotik und Humor gelegt und wenn man die Sache nüchtern und ehrlich betrachtet: wird keine den beiden Eigenschaften im überzeugenden Sinne ausgeführt. Die Sex- und Erotikszenen sind ziemlich plump angelegt, welche sich mit dem ebenfalls plumpen Humor abwechseln.
Die Musik ist für das ausgewählte Filmthema passend, kann mich allerdings auch nicht sonderlich begeistern. Aus Franco-Vehikeln bin ich ein wesentlich besseres und teilweise auch grandioses („Vampyros Lesbos“) Klangschema gewohnt.
Die Kulissen sind gut ausgewählt und das Landhaus macht in einem der Zimmer und dessen Aussicht den Eindruck als hätte ich dieses bereits in einem anderen Film gesehen. Hier sei jenes Bauwerk aus Rollins „Fascination“ angesprochen.
Wie bereits angemerkt kann „Celestine“ zwar nur eine bescheidene Story bieten, allerdings weiß das Finale zu gefallen.
Fazit: Man sollte sich vor der Ansicht im Klaren sein, dass es sich hier um eine Erotik-Komödie handelt, die wenig mit den Francotypischen Bildern und Vorgängen zu tun hat. Sollte man diesem nicht nachkommen, so kann „Celestine“ zu einer ziemlichen Enttäuschung werden.
5/10