Tränen der Erinnerung - Only Yesterday

    • Tränen der Erinnerung - Only Yesterday



      Alternative Titel: Memories of Yesterday, Memories of Teardrops
      Originaltitel: Omohide poro poro
      Produktionsland: Japan
      Produktion: Nozomu Takahashi
      Erscheinungsjahr: 1991
      Regie: Isao Takahata
      Drehbuch: Isao Takahata
      Kamera: -
      Schnitt: Isao Takahata
      Spezialeffekte: -
      Budget: unbekannt
      Musik: Katsu Hoshi
      Länge: ca. 118 Min.
      Freigabe: FSK 12
      Darsteller: keine, CGI


      Inhalt:
      Die junge Büroangestellte Taeko tritt ihren Erholungsurlaub ausgerechnet auf dem Land an, um dort als Erntehelferin zu arbeiten. Niemand will das nachvollziehen, doch Taeko gefällt die Vorstellung, ihre Zeit mit den netten Menschen vom Land zu verbringen. Bereits auf der Zugfahrt wird sie von Erinnerungen aus ihrer Kindheit heimgesucht, aus jener Zeit, als sie noch zehn Jahre alt gewesen ist und ein wenig erfreuliches Leben führte. Taeko erinnert sich zurück ihre ersten große Liebe, die Konflikte mit ihren Geschwistern und der Familie und die Probleme in der Schule. Doch was sollen ihr diese Überbleibsel aus der Vergangenheit sagen?


      Trailer:


      Kritik:
      Ein vergleichsweise unbekannter und ungewöhnlicher Film aus dem japanischen Ghibli Studio, der nicht aus der Feder von Hayao Miyazaki, sondern aus der des Regisseurs Isao Takathata stammt. Im Gegensatz zu den meisten anderen Ghibli-Produktionen wirkt Only Yesterday angenehm ruhig, realitätsnah und bodenständig, so dass man beim Zuschauen dieses Animationsfilms schnell verdrängen kann, dass es sich um einen handelt. Die Handlung kommt ohne Fantasy-Geschöpfe, Action und weitestgehend ohne phantastische Elemente aus und geht vielmehr auf tatsächlich stattgefundene Ereignisse aus dem Jahr 1966 ein, in dem die Beatles das erste Mal in Japan auftreten, die Damenröcke immer kürzer werden und der Vietnamkrieg die ganze Welt beschäftigt. Only Yesterday ist aber mehr als nur ein Zeugnis seiner Zeit, denn inmitten dieser Geschehnisse, schildert er auch die Kindheitserlebnisse der jungen Japanerin Taeko. Ihre Erinnerungen an die Schulzeit, die erste Liebe, die familiären Konflikte, ihren Freundinnen aus der Schulzeit, ihre Probleme im Fach Mathematik, die Aufgabe, eine Ananas zu schneiden, und vieles mehr misst man auf dem ersten Blick keine allzu große Bedeutung zu, doch eben diese Erlebnisse haben das Leben Taekos geprägt. Nicht zu Unrecht hinterfragt Taeko bereits auf der Zugfahrt, warum sie von ausgerechnet diesen Erinnerungen heimgesucht wird und bleibt dem Zuschauer bis zum Ende des Films eine Antwort darauf schuldig.

      Die Animationen in Only Yesterday sind nicht auf dem Niveau neuer Ghibli Produktionen, gemessen an ihrer Entstehungszeit jedoch nicht minder traumhaft und äußerst detailliert. Einzig das lachende Gesicht der erwachsenen Taeko, in der sogar penibel die Gesichtsmuskulatur dargestellt wird, ist sehr gewöhnungsbedürftig. Im Gegensatz dazu sind die Sprünge zwischen Vergangenheit und Gegenwart zeichnerisch toll umgesetzt. Während in den Erinnerungen bleiche, fast unscharfe Farben dominieren, erleuchtet das Hier und Jetzt in klarem Glanz und ausdrucksstarken Farben. Was mir an den Animationen am besten gefallen hat, ist die Art, wie Isao Takathata die Gefühle seiner Figuren zeichnet. Insbesondere die erste Schwärmerei Taekos für einen Jungen aus der Parallelklasse ist durch das schamhafte Rot in beiderlei Gesichtern toll umgesetzt. Diese Szenen sind eindeutig die Stärke dieses Films, doch, auch was die Gegenwart anbelangt, ist Isao Takathata einfallsreich, kritisiert unter anderem die Flucht der ländlichen Bewohner in die Städte. Das hinter diesem Film vielmehr als nur das steckt, wird spätestens in dem emotionalem Finale deutlich, in dem Vergangenheit und Gegenwart zusammenschmelzen. Taeko, deren Vergangenheit von so vielen verpassten Gelegenheiten geprägt ist, muss sich dieser nun stellen und sich entscheiden.

      Only Yesterday ist gewiss kein gewöhnlicher Film aus dem Ghibli Studio und auch nicht uneingeschränkt zu empfehlen. Wer einen spannenden Film mit zahlreichen Wendungen und Actionsequenzen erwartet, ist hier fehl am Platz. Wer jedoch einem gemächlichen, charakter- und bemerkenswert realitätsbezogenen Animationsfilm aus Japan etwas abgewinnen kann, kommt an diesem Werk kaum vorbei. Teilweise wirkt der Film deprimierend, verliert die Hoffnung auf eine bessere Zukunft jedoch nicht aus den Augen. Was die intensive Erzählung und das brilliante Ende angeht, ist Only Yesterday für mich bislang die herausragende Ghibli-Produktion.

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    • Kritik:

      Zu ereignislose Animation mit furchtbar nerviges, lieb gesprochenes piepsiges, vorpubertäres Kindergetratsche. Schon nach 20 Minuten hab ich mich hier richtig gequält die Dialoge zu folgen. Es fehlt zudem was besonderes an Fantasy wie noch bei Die letzten Glühwürmchen von Takahata, statt dessen geht es bei den Mädels um die Periode und Jungs die nicht wissen was das ist, es könnte ansteckend sein. Hallo, die Kids sind hier ca. 14 Jahre, naja verklemmte Asiaten halt. Einzig lernt man höchstens was über die asiatische Kultur, dazu muss man aber nicht diesen Kleinkindermädchenfilm schauen.

      Somit einfach nur ungenießbar, auch optisch nichts richtig heraus stechendes, für viele der Grund keine asiatischen Animationen zu schauen, da sie zu kitschig und weichgespült sind, derweil gibt es auch wirklich einige gute in dem Genre, aber Takahata’s Werke sind durch die Bank das absolute Grauen.

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