Die Klavierspielerin

    • Die Klavierspielerin



      Produktionsland: Frankreich, Österreich, Deutschland
      Produktion: Yvon Crenn, Christine Gozlan, Veit Heiduschka, Michael Katz
      Erscheinungsjahr: 2001
      Regie: Michael Haneke
      Drehbuch: Elfriede Jelinek (Roman), Michael Haneke
      Kamera: Christian Berger
      Schnitt: Nadine Muse, Monika Willi
      Spezialeffekte: László Kovács
      Budget: ca. 3.000.000€
      Musik: -
      Länge: ca. 125 Minuten
      Freigabe: FSK 16
      Darsteller: Isabelle Huppert, Annie Girardot, Benoît Magimel, Susanne Lothar, Udo Samel, Anna Sigalevitch, Cornelia Köndgen, Thomas Weinhappel, Georg Friedrich, Philipp Heiss, William Mang, Rudolf Melichar


      Inhalt:

      Erika Kohut (Isabelle Huppert) gibt Klavierunterricht am Konservatorium in Wien. Sie ist Anfang vierzig. Sie lebt mit ihrer streng kontrollierenden Mutter (Annie Girardot) zusammen. Manchmal flieht sie. Dann besucht sie Pornokinos oder Peepshows. Sexualität erlebt sie als Voyeuristin. Ihr Leben spielt sich nicht in der Welt der anderen ab. Bis eines Tages einer ihrer Studenten (Benoît Magimel) sich in den Kopf setzt, sie zu verführen...


      Trailer:



      Kritik:

      Klavier-Geklimper passend zu zwei krankhaft perfektionierende Personen, die sich ineinander verlieben, in einer zwanghaften Wahnvorstellung von sexueller Wollust. Die sich in der Öffentlichkeit zunächst aber als Perfektionisten zeigen, genau das Gegenteil von dem was sie als chaotische Gefühle besitzen. Die Klavierspielerin ist ein ziemlich ekliger Film, der zunächst auf die beiden sehr gut spielenden Hauptcharakter eingeht und erstmal viel Klaviergeklimper vorweist. Bis dann mit dem letzten Drittel der Knoten Platz und Perversion der Liebe und Gefühle, der Unterdrückung und Dominanz ihren Lauf nehmen. Die Abnormalitäten vorzeigen wie Masturbieren im Kino oder in der Sporthalle, das Liebkosen der eigenen Mutter, das Entfernen des Jungfernhäutchen mit der Rasierklinge, das brutale Schlagen um die sexuelle Erregung abzubauen oder verklemmte Spielchen um die Wollust zu steigern. Zunächst ein wenig zu langatmig und die psychischen Abgründe von Walter sind mir nicht so ganz klar geworden, ich fand es doch etwas zu überzogen, wie brutal er dann plötzlich im Finale vorgeht. Hingegen ist die Psyche von Erika wahrlich erschreckend und von Isabelle Huppert so natürlich geschauspielert, dass der gestörte Film einen bleibenden Eindruck hinterlässt, da er chaotisch wirkt wo der Zuschauer hineininterpretieren darf. Wer auf kontroverse Filme steht, sollte definitiv mal reinschauen.

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