Der Kommissar

    • Der Kommissar




      Der Kommissar
      (Der Kommissar)
      mit Erik Ode, Reinhard Glemnitz, Günther Schramm, Fritz Wepper, Elmar Wepper, Helma Seitz, Emily Reuer, Rosemarie Fendel, Peter Fricke, Pierre Franckh, Marianne Hoppe, Gerd Baltus, Klaus Schwarzkopf, Claus Biederstaedt, uvm.
      Regie: Theodor Grädler / Wolfgang Becker / Wolfgang Staudte / u.A.
      Drehbuch: Herbert Reinecker
      Kamera: Rolf Kästel / Manfred Ensinger / u.A.
      Musik: Peter Thomas / Herbert Jarczyk / u.A.
      FSK 16
      Deutschland / 1969 - !976
      97 Folgen a ca. 60 Minuten

      Kommissar Keller ist ein ruhiger, humorvoller Mann um die 60, der in Mordfällen in München und Umgebung ermittelt. Mit dem kriminalistischen Spürsinn eines Inspektor Columbo, aber mit dennoch sprichwörtlicher deutscher zielstrebiger Gründlichkeit führt er die Täter ihrer gerechten Strafe zu. Unterstützung findet Kommissar Keller von den Kollegen Walter Grabert, der ebenfalls eher ruhig und gefühlsbetont agiert, Robert Heines, ein sachlicher, kühler Rechner, sowie Harry Klein, der Jüngste im Team und - mit einem Flokatiparka versehen - die universelle Schnittstelle zu allen Jugendszenen. Die Kollegen arbeiten und halten eng zusammen, verbringen auch mal ihre Freizeit zusammen. Gemeinsam klären sie Verbrechen mit guter Beobachtungsgabe und scharfem Verstand auf. Als gute Seele im Büro fungiert Fräulein Rehbein. Ein Krimi, der sehr aktuell Themen seiner Zeit aufgreift und den moralisch rechten Weg auf spannende Weise vermittelt.


      Am Anfang steht stets ein Mord, am Ende seine Aufklärung. Dazwischen entfaltet sich ein Fegefeuer menschlicher Eitelkeiten - der Kern und das Reizvolle an DER KOMMISSAR, einer der erfolgreichsten deutschen Serien der Fernsehgeschichte, die von 1969 bis 1976 mit 97 Folgen stets am Freitag um 20.15 Uhr die Straßen leer fegte und die Nation vor dem Fernseher vereinte.


      So simpel und einfach sich das Rezept dieser Kult-Serie auch anhören mag, so effektiv ist es auch noch in der heutigen Zeit, denn dank der DVD-Veröffentlichung kann man sich immer wieder an den wunderbaren Kriminalfällen ergötzen, die Kommissar Keller und sein Team ständig zu lösen haben. Insgesamt wurden 97 Episoden mit einer jeweiligen Laufzeit von je gut 60 Minuten gedreht, von denen jedoch aus rechtlichen Gründen 3 Folgen nicht in der hier vorgestellten Gesamtbox enthalten sind. Manch einer mag sich darüber ereifern, doch wirklich schaden tut das der Veröffentlichung auf keinen Fall, handelt es sich doch um wirklich um eine Art Kulturgut, das aus der deutschen Fernsehlandschaft schwerlich wegzudenken ist. Eine Besonderheit der Serie ist sicherlich der nennenswerte Aspekt, das trotz der Einführung des Farb-Fernsehens im ZDF im Jahr 1967 die komplette Reihe in Schwarzweiß produziert wurde, was dem Ganzen einen noch weitaus nostalgischeren Anstrich verleiht. Lebt das Format doch sehr von seiner nahezu einzigartigen Atmosphäre, die prinzipiell in jeder einzelnen Folge zu spüren ist. Doch ist dies längst nicht die einzige Stärke, denn hauptsächlich sind es die Hauptdarsteller und ihre unverwechselbare Art und Weise an die Dinge heran zu gehen, die hier für etliche Stunden Krimikost vom Feinsten garantieren. Das Team von Kommissar Keller ist nämlich von den verschiedensten Charakteren geprägt, für die man die jeweilige Ideal-Besetzung finden konnte. An erster Stelle ist dabei natürlich Erik Ode (Keller) zu nennen, der mit seiner fast väterlichen Ausstrahlung für das richtige Klima sorgt, denn obwohl er spürbar das Zepter in der Hand trägt, sorgt seine ausgeglichene und ruhige Art dafür, das ein fast schon familiäres Verhältnis zwischen ihm und seinen Untergebenen herrscht. Diese nennen ihn immer liebevoll "Chef" und sprechen ihn mit "Sie" an, obwohl sie selbst von ihm geduzt werden.

      Es ist gerade dieser kleine aber sehr feine Unterschied der an dieser Stelle klare Grenzen zieht, aber dennoch zu keiner Zeit den Eindruck erweckt, das die untergebenen Mitarbeiter sich in ihrer Rolle nicht wohlfühlen würden. Es entsteht vielmehr ein Zusammenhalt der besonderen Art und auch private Beisammensein in geselliger Runde sind dabei keine Einzelheit. Aber auch im Dienst ist man selten einem Getränk abgeneigt, was gleichzeitig einen Umstand darstellt, den man sich in der heutigen Zeit kaum noch vorstellen mag. In solchen und anderen Kleinigkeiten liegt aber genau der Reiz dieser Serie, entfaltet sich doch so ein unglaublicher Charme, der sich durch eigentlich alle Episoden wie ein roter Faden zieht. Ebenso verhält es sich mit dem Schema der jeweiligen Fälle, denn immer wird ein Mord begangen, den es dann aufzuklären gilt. Was sich nun für manch einen eventuell etwas monoton-und wenig abwechslungsreich anhört, entpuppt sich vielmehr als perfekte Methode, um den Zuschauer jedes Mal aufs Neue mit spannenden Kriminalfällen zu versorgen, in denen menschliche Eitelkeiten, Hass, Liebe und menschliche Tragödien im Mittelpunkt stehen, so das dieses Format durchaus genügend Abwechslung zu bieten hat, auch wenn das Grundgerüst immer das Gleiche ist. Und so gibt es jede Menge Arbeit für Keller und Co., denn nicht nur der Kommissar selbst sondern auch seine 3 Mitarbeiter sind ein extrem wichtiger Bestandteil, um den Mördern auf die Spur zu kommen. Mit Heines (Reinhard Glemitz) kann man dabei auf einen Draufgänger zurückgreifen, der manchmal ein wenig impulsiv erscheint und dabei vor Tatendrang nur so strotzt. Fast sein genauer Gegenpart ist Kollege Grabert (Günther Schramm), der als eher nachdenklicher Pfeifenraucher der ruhige-und bedachte Pol des Teams ist. Zu guter Letzt ist da noch Harry Klein (Fritz Wepper) der den jungen Wilden mimt, den man manchmal noch ein wenig an die Kandarre nehmen muss. Übrigens verlässt Letzterer noch während der Serie das Team und wechselt zu Oberinspektor Derrick, so das die letzten 27 Episoden sein Bruder Elmar Wepper in der Rolle des Erwin Klein zu sehen ist.

      Nicht zu vergessen ist auch die gute Seele des Teams, die in Person von Frl. Rehbein (Helma Seitz) auftritt und zudem auch dafür Sorge trägt, das ihre Männer jederzeit gut genährt werden. Man kann also sicherlich erkennen, das dieses Format in etlichen Belangen noch der guten alten Zeit entspringt, in der alles ein wenig gemütlicher vonstatten geht und nicht die heute übliche Hektik zu erkennen ist. Dennoch erscheint die Serie an etlichen Stellen erstaunlich intensiv, was aber keinesfalls an irgendwelchen Gewaltdarstellungen liegt, sondern viel eher in den jeweiligen Fällen begründet ist. Die Motive der Täter beschränken sich nämlich nicht nur auf Habgier und kriminelle Machenschaften, sehr oft stehen auch echte menschliche Tragödien im Vordergrund, was der ganzen Chose einen äußerst menschlichen Eindruck verleiht. Ganz bestimmt ist dies auch einer der Hauptgründe, warum sich "Der Kommissar" auch in der heutigen Zeit immer noch größter Beliebtheit erfreut und meiner persönlichen Meinung nach auch die Nachfolger "Derrick" und "Der Alte" locker und um Längen schlägt. Denn trotz einer weitaus längeren Lebensdauer konnten die nachfolgenden Serien-Formate nie an die Qualität des Kommissars heranreichen, es fehlten ganz einfach diese kleinen Dinge, die den ganz besonderen Charme ausmachen. Zudem hatte auch kein weiteres Format in der Folge je wieder eine so starke Persönlichkeit wie Erik Ode mit an Bord, der einen mit seiner Ausstrahlung regelrecht fasziniert hat. Immer charmant, menschlich und dennoch der kluge Denker, der mit ganz eigenen Denkansätzen so manch scheinbar unlösbaren Fall aufklären konnte. Weder ein Horst Tappert als "Derrick", noch ein Sigfried Lowitz als "Der Alte" verfügen auch nur ansatzweise über das Charisma eines Kommissar Keller, weswegen die hier vorgestellte Serie für mich auch immer die Mutter aller deutschen Krimi-Serien bleiben wird. Nicht jeder wird das so sehen und wird hier eher von einem angestaubten Relikt sprechen, doch mit einer solchen Meinung würde man der vorhandenen Qualität nicht annähernd gerecht werden.

      Natürlich erscheint das Schauspiel manchmal ein wenig überzogen und vielleicht sogar überholt, doch an dieser Stelle sollte man keinesfalls die Zeit außer acht lassen, in der dieses Format gedreht wurde. Zudem herrscht in der Serie ein regelrechter Star-Auflauf, denn die Creme de la Creme der damaligen deutschen Schauspiel-Landschaft gab sich hier quasi die Klinke in die Hand. Dabei ist manch bekanntes Gesicht in mehreren Folgen zu sehen, doch auch die ganz großen Stars der Szene wie ein Curd Jürgens, die große Elisabeth Flickenschildt, Lili Palmer, Bernhard Wicki oder Maria Schell ließen es sich nicht nehmen, mit Gastauftritten in einzelnen Folgen zu glänzen. Allein dieser Umstand dürfte dann auch wohl ganz eindeutig aufzeigen, welchen Stellenwert dieses Format hatte, das regelmäßig jeden Freitag Abend zwischen 20.15 Uhr und 21.15 Uhr die Straßen leer fegte und deshalb auch zu recht zu den absoluten Straßenfegern zu zählen ist, die zur damaligen Zeit über den deutschen Bildschirm flimmerten. Zum Schluss noch eine Anmerkung zu den Veröffentlichungen, denn neben den vier Staffelboxen und der ursprünglichen Gesamtbox gibt es auch noch eine Box von Weltbild, in der zwar alle 94 Episoden auf 24 DVD's enthalten sind, in der aber die 4 Bonus Discs fehlen. Dafür ist diese aber mit einem Preis von 50 Euro ziemlich günstig zu erwerben, so das jeder dem es nur auf die Serie ankommt ein ordentliches Schnäppchen machen kann, was auch der Grund für meine Kaufentscheidung war.


      Fazit:


      "Der Kommissar" ist das absolute Flaggschiff der deutschen Krimi-Serien und wird es aus meiner Sicht auch immer bleiben. Ein Stück deutsche Fernsehgeschichte das man sich auch in der heutigen Zeit immer wieder gern anschaut und das nichts von seiner ganz eigenen Faszination verloren hat.


      [film]9[/film]
      Big Brother is watching you
    • Ganz große Fernsehunterhaltung. Ich mag die Musik, die schwarz/ weiß Bilder und auch die Besetzung. Dazu kommt dass sich innerhalb der Episoden die "spätere Prominenz" zahlreich die Ehre gab.
    • Auch eine Serie von der ich nicht genug bekommen konnte.
      Seriös erzählte Unterhaltung die in den allermeisten Fällen wirklich spannend war, dazu oft klasse Musik. [film]8[/film]
      Mein Herz schlägt für meine Mama &