Kottan ermittelt 08: So long, Kottan

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      Alternativer Titel: Kottan ermittelt: So long, Kottan
      Produktionsland: Österreich
      Produktion: Wolfgang Ainberger
      Erscheinungsjahr: 1982
      Regie: Peter Patzak
      Drehbuch: Helmut Zenker
      Kamera: Dietrich Lohmann
      Schnitt: Traudl Gruber
      Spezialeffekte: -
      Budget: ca. -
      Musik: -
      Länge: ca. 60 Min.
      Freigabe: FSK 12
      Darsteller: Lukas Resetarits, Walter Davy, Kurt Weinzierl, Curth Anatol Tichy, Bibiana Zeller, Gusti Wolf, Gert Burkhard, Eduard Eibl, Kurt Zips, Elisabeth Stiepl, Bertram Mödlag, Franz Suhrada, Bruno Thost, Inge Toifl, Michael Toost, Michaela Mock, Hans Kraemmer, Carlo Böhm, Emmerich Schrenk, Henry Gregor, Ernst Konarek, Hans Harapat, Peter Patzak



      Ein Unbekannter kündigt im Sicherheitsbüro einen Mord im Hallenbad an. Kottan und Schremser sind zur genannten Zeit am Tatort, können den Mord allerdings nicht verhindern. Doch es bleibt nicht bei der einen Ankündigung und dem einem Mord…

      „Dienst ist Krieg!“ (Schrammel)

      ZDF, Freitagabend 20:15 Uhr, Kottan ermittelt zum ersten mal in einem der beiden großen deutschen TV Sender und das auch noch zur Prime-Time: Die Sehgewohnheiten des deutschen Fernsehpublikums sollten schlagartig verändert werden, was am Ende dabei raus kam war überwiegende Empörung. Der Freitagabend Krimi ohne Derrick und dem Alten, dafür mit einem rebellischen Lederjackenträger (in dessen Wohnung eine Filmplakat des kanadischen Slasher-Klassikers „Ab in die Ewigkeit“ hängt) und einer Gefolgschaft zahlreicher Vollidioten. Die Figur Schrammel, die bereits zuvor nicht als die immer schlauste dargestellt wurde, bekam hier noch einen guten Nachschlag an Dämlichkeit. Demnach ist es auch nicht verwunderlich, das der gute Mann auf Anraten von Schremser versucht einen anonymen Anrufer zurückzurufen.

      Der eigentliche Mordfall rückte weiter in den Hintergrund und ließ eine Schar von etwas unterbelichteten Scherzkeksen dominieren. Für das deutsche Fernsehpublikum: ein Kulturschock! aus meiner Sicht: einfach genial. Der Schauplatz Hallenbad lässt Vampire und den lt. eigener Aussage, ehemaligen Wasserballtorwart und Vize-Weltrekord-Inhaber im Schwimmen, der Obdachlose Drballa in den Vordergrund treten. Drballa hat das Finden von Leichen satt und er bittet einen eben Erstochenen doch möglichst nicht neben ihm zu sterben. Als seine persönliche Hymne erhält Drballa den Roger Miller Song „King of the Road“. Als weitere Songs präsentiert die Episode u.a.: Rodney Crowells „Only two Hearts“ und Falcos „Kommissar“.

      Fazit: Österreichs erster Einmarsch in die deutsche Prime-Time-Fernsehlandschaft und deren Sehgewohnheit, zeichnete sich als kurzweiliger und abgefahrener Beitrag aus, in dem Lukas Resetarits mit der schwarzen Anarchofahne voran marschierte und diese mit Begeisterung auf die Köpfe des deutschen TV-Spießbürgertums schmetterte.

      8/10