Sister - Jacob liebte seine kleine Schwester über alles

    • Sister - Jacob liebte seine kleine Schwester über alles



      Alternativer Titel: Jacob
      Produktionsland: USA
      Produktion: Nick W. Nicholson, Bob Willems uva.
      Erscheinungsjahr: 2011
      Regie: Larry Wade Carrell
      Drehbuch: Larry Wade Carrell
      Kamera: Stacy Davidson
      Schnitt: -
      Spezialeffekte: Kristi Boul, Gilbert Cortez
      Budget: ca. 900.000$
      Musik: Iain Kelso
      Länge: ca. 80 Minuten
      Freigabe: FSK Keine Jugendfreigabe
      Darsteller: Dustin Lane, Dylan Horne, Grace Powell, James Hampton, Jennifer Blanc, Jeremy James Douglas Norton, Joe Grisaffi, Kelly Burns Smith, Krystn Caldwell, Larry Wade Carrell, Leo D. Wheeler, Michael Biehn, Parrish Randall, Peyton Wetzel, Roxy Vandiver

      Inhalt:

      Jacob, ein zurückgebliebener Hinterwäldler mag seine Schwester Sissy, zu ihr ist er sehr fürsorglich. Als Sissy jedoch eines Tages von ihrem Stiefvater ermordet wird, bricht für Jacob die Welt zusammen und von da an hat er nur noch Rache im Kopf.

      Trailer:


      Deutsche DVD & Blu-Ray Fassung: 06.02.2014 (Verleih: 06.02.2014)
    • Sister
      (Jacob)
      mit Grace Powell, Dylan Horne, Krystn Caldwell, Larry Wade Carrell, Leo D. Wheeler, Joe Grisaffi, Parrish Randall, Jeremy James Douglas Norton, Michael Biehn, Jennifer Blanc, Kerry Beyer, Johnny Blanco
      Regie: Larry Wade Carrell
      Drehbuch: Larry Wade Carrell
      Kamera: Stacy Davidson
      Musik: Iain Kelso
      keine Jugendfreigabe
      USA / 2011

      Jacob ist ein außergewöhnlicher Junge, von der Gestalt ein Riese, stumm und mit einer Wut gegen seine Umwelt ausgestattet, die nur von seiner Schwester Sissy in friedliche Bahnen gelenkt werden kann. Das hat ein Ende, als Sissy von ihrem Stiefvater getötet wird. Jacobs maßloser Zorn hat fortan kein Ventil mehr. Er begibt sich in seiner blinden Wut auf einen Rachefeldzug, der weder vor Feind noch Freund Halt macht. Jacob tötet, was und wer immer sich ihm in den Weg stellt.

      Larry Wade Carrell spielt in diesem Indie Horrorfilm nicht nur eine tragende Doppelrolle, gleichzeitig zeichnet der gute Mann auch noch für das vorliegende Drehbuch verantwortlich und legt mit "Sister" zudem auch gleich noch seine erste Regiearbeit vor. Eventuell ist es auch in dieser Mehrfachbelastung begründet, das die Geschichte ganz sicher die Meinungen der Genre-Fans in verschiedene Lager spalten wird, denn die Erzählung gestaltet sich doch weitesgehend so, das am Ende ein eher recht zwiespältiger Gesamteindruck entstehen dürfte. Independent Produktion haben an sich immer ihren ganz eigenen Reiz, wobei das hier dargestellte Szenario aber eher durch etliche Unzulänglichkeiten im Gedächtnis des Zuschauers haften bleiben dürfte. Als Entschuldigung dafür kann aber sicherlich nicht das schmale Budget von gerade einmal 900.000 $ dienen, denn das mit mit noch viel weniger Geld durchaus gute Filme auf die Reihe bringen kann, wurde in den letzten Jahren schon oft genug sehr eindrucksvoll unter Beweis gestellt.

      "Sister" krankt jedoch in der Hauptsache daran, das Carrell in seiner Geschichte verschiedenste Elemente diverser Sub-Genres vermischen wollte, wobei ihm die Mixtur allerdings größtenteils vollkommen misslungen ist. Zuerst einmal sei dabei erwähnt, das die Story in den ersten gut 50 Minuten vielmehr einem Drama ähnelt, in dem häusliche Gewalt im Vordergrund steht und so gut wie gar keine Horror-Elemente zu erkennen sind. Bis auf eher äußerst kleine Andeutungen ist in dieser Zeitspanne nämlich nichts zu erahnen, was einem die Inhaltsangabe suggerieren möchte. Erst danach entfaltet sich ein sehr unausgegorener und stellenweise wirrer Mix aus Mystery, ein Hauch Slasher,Splatter-Gore und etwas Grusel, wobei die daraus entstehende Kombination weder Fisch noch Fleisch darstellt. An etlichen Stellen ist spürbar, das weder der Regisseur noch die Geschichte an sich so wirklich in eine Richtung tendieren, was letztendlich einen doch eher unstimmigen und unrunden Eindruck hinterlässt.

      Dazu trägt auch die gewählte Erzählform der Geschehnisse bei, denn während man nur kurz zu Beginn und ganz am Ende mit der Gegenwart konfrontiert wird, spielt sich der Hauptteil des Filmes in der Vergangenheit ab. Das sich während dieses Erzähl-Stranges dann sogar noch eine weitere Zeitebene auftut in der Carrell noch einmal die Uhr um mehrere Jahre zurückdreht ist dann schon etwas zuviel des Guten und trägt auch nicht unbedingt zum besseren Verständnis der Zusammenhänge bei. Diese erscheinen nämlich größtenteils sehr lückenhaft und insbesondere die Passagen in denen man mit der ehemaligen B-Movie Ikone Michael Biehn ein Wiedersehen feiert, dienen lediglich als Andeutungen für diverse Vermutungen, liefern jedoch keinerlei zufriedenstellende Erklärungen für die ganzen Geschehnisse. Untermalt wird das Ganze zudem von einem Darsteller-Ensemble, das in den meisten Fällen eher schlecht als recht agiert. Biehn selbst bekleidet sowieso nur eine kleine Nebenrolle in der er generell ziemlich blass bleibt, doch auch der Rest der Akteure spielt zumeist eher äußerst hölzern und ungelenk und so manche Performance verleiht dem Film an gewissen Stellen sogar einen hauch unfreiwilliger Komik, was aber ganz und gar nicht in die Abläufe hineinpasst. So kann man dann auch nur ein wenig Freude an den letzten gut 20-25 Minuten haben, in denen sich zumindest einige nette und härtere Szenen erkennen lassen, die den Kohl im Endeffekt aber auch nicht wirklich fett machen.

      Wie soll man nun ein solches Werk richtig einschätzen, das weder in Sachen Spannung noch bei den atmosphärischen Aspekten etwas zu bieten hat und zudem noch eine Geschichte erzählt die rein gar nichts zu bieten hat, was man nicht schon unzählige Male weitaus besser umgesetzt gesehen hat. Diese Frage kann sich jeder nur selbst beantworten, doch meiner persönlichen Meinung nach handelt es sich bei "Sister" um einen eher untauglichen Versuch, mehrere Sub-Genres miteinander zu verbinden, denn dieser Schuss ging an dieser Stelle ganz eindeutig nach hinten los. Am Ende bleibt ein zu keiner Zeit stimmiger Plot aus diversen Versatzstücken, der keine echte Einheit ergibt. Schwache Schauspieler, keinerlei Spannung und eine ganz üble deutsche Synchronisation sind die auffallendsten Mankos in einem Film, den man wirklich nicht gesehen haben muss.


      Fazit:


      Man kann Larry Wade Carrell definitiv nicht das Bemühen absprechen hier einen ordentlichen Horrorfilm auf die Beine zu stellen, doch leider sind bis auf einige nette Ansätze nicht viele positive Aspekte herum gekommen. Einige Andeutungen und keinerlei wirkliche Hintergrundinformationen sind ganz einfach zu wenig, um dem Zuschauer diesen eher misslungenen Genre-Mix näher zu bringen, so das sich letztendlich auch keine wahre Begeisterung einstellen will.


      [film]3[/film]
      Big Brother is watching you
    • Da Jens die gut bewertet hat, schau ich ihn mir doch an. lolp
    • Original von Dr.Doom:

      Da Jens die gut bewertet hat, schau ich ihn mir doch an. lolp



      Mach ruhig, aber ich fand den echt enttäuschend.
      Big Brother is watching you
    • Kritik:

      Genau diese neuen B-Horrorfilme sind es, wo man meinen könnte wir befinden uns noch mitten in den 80ern, es sind Filme wie Sister. VHS-Perlen des Horrorkinos. Der Film wirkt zunächst wie eine Nachahme von Texas Chainsaw Massacre mit korruptem Polizist und großen Hinterwäldlerbaby (von Dylan Horne sehr gut gespielt). Im weiteren Verlauf erinnert der Ablauf aber eher an Jason Voorhees mit der Machete der ein Familienmitglied rächen will. Dazu kommt auch noch das Geisterhaus was eine mysteriöse Kraft auf das Hinterwäldlerbaby ausübt, wodurch es dann noch stärker und unberechenbarer wird. Zwar passen die Storyelemente des Besessenen durch ein Geisterhaus nicht mit dem Rache-Slasher so recht zusammen, da man über das Geisterhaus zu wenig erwährt um sich das alles erklären zu können, aber der Mix wirkt doch abgedreht und kann gut unterhalten. Einige Darsteller agieren mit Overacting, fast wie bei Troma. Ich sag nur sehr abgedrehte alte Oma mit fauligen Zähnen die stetig das Unheil herbei ruft. Ich konnte nicht mehr vor Lachen :15:. Erfreulich hart und handgemacht sind die Splatterszenen wie Körperhalbierung oder Macheteneinschlag. Wirklich süß wie die kleine Grace Powell hier ihre Chucky Puppe bürstet. rofl Überzeugend vor allem der Soundtrack von Komponist Iain Kelso, Hammer was der hier abliefert! Sister hat mich anhand des Familiendramas auch emotional überzeugt, ich kann deswegen über die dusselig oder eher amateurhafte Machart absolut drüber hinweg schauen. Ein schöner Independent Slasher im Stil der 80er. Wer ein Herz für reinste Independent Wahre hat, wird Sister mögen.

      [film]6[/film]

      Filmsound:
      soundcloud.com/iainkelso
    • Original von Dr.Doom:

      Da Jens die gut bewertet hat, schau ich ihn mir doch an. lolp


      Na du hast ihn ja auch nicht ganz so schlecht bewertet lolp
    • Hmm..soll ich oder soll ich nicht?
      Ist der vom Härtegrad etwa vergleichbar mit "Mask Maker"?
      Der war ja auch "back to the 80s", und ich fand den richtig gut.
      Meine Bewertungskriterien:

      10= über jede Kritik erhaben; 9= Oberhammer mit unbeachtlichen kleinen Schwächen
      8= Pflichtkauf; 7= Must-See; 6= sollte man mal gesehen haben
      5= kann man gesehen haben; 4= muß man nicht sehen, tut aber noch nicht weh
      3= Hände weg; 2= körperliche Beschwerden treten auf
      1= Exitus oder: Tarantino geht ans Werk
      0= König Kacke auf einem Scheißhaufen oder: Rob Zombie geht ans Werk
    • Original von Komakopf:

      Hmm..soll ich oder soll ich nicht?
      Ist der vom Härtegrad etwa vergleichbar mit "Mask Maker"?
      Der war ja auch "back to the 80s", und ich fand den richtig gut.


      Ich glaub mit Amaterufilme kannst du nicht mehr so viel anfangen, weis nicht ob du es riskieren solltest. Meinung von dir wäre aber für mich interessant. Es ist natürlich kein Violent Shit der ist schon besser verarbeitet. lolp
    • Original von SplatGore:

      Original von Dr.Doom:

      Da Jens die gut bewertet hat, schau ich ihn mir doch an. lolp


      Na du hast ihn ja auch nicht ganz so schlecht bewertet lolp


      Hier sind wir der gleichen Meinung wie auch recht oft bei solchen Amateurproduktionen.
    • Nun ja, es ist ja nun keine reine Amateur-Produktion. Aber ich finde es immer wieder erstaunlich, das du den schlechten Filmen so viel abgewinnen kannst und manchmal richtig gute Werke nieder machst, ist schon extrem auffällig.
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    • Original von Master Of Horror:

      Nun ja, es ist ja nun keine reine Amateur-Produktion. Aber ich finde es immer wieder erstaunlich, das du den schlechten Filmen so viel abgewinnen kannst und manchmal richtig gute Werke nieder machst, ist schon extrem auffällig.


      Das liegt wohl daran, dass ich Professionalität oder technische Verarbeitung nicht so viel Tribut Zolle wie die Masse das tut. Was mir aber auch wichtig ist, dass ist eine funktionierende Geschichte. Da hast du ja durchaus recht, dass der Genremix hier ähnlich wie z.B. bei Von der bösen Art nicht so richtig oder eher noch weniger funktioniert, so ähnlich hab ich das ja auch geschrieben. Deswegen ist eine Bewertung von guter Durchschnitt aber für mich immer noch drin. Der Film ist zu keiner Zeit langweilig und hat schräge Charaktere sowie genug Härte. in den amerikanischen Foren ist der Film sehr gelobt und sogar ausgezeichnet wurden, der Coververmerk von Dead Central ist hier kein Fake. Auch bei der imbd findet man einige sehr gute und sehr schlechte Kritiken. Die meisten Billigfilme von Heute haben eigentlich nur schelchte bis bestenfalls durchwachsene Kritiken, also es ist schon was dran das der Film Amateurfilmfans anspricht, die in Deutschland allerdings so gut wie ausgestorben sind. :5: imdb.com/title/tt1801063/reviews?ref_=tt_ov_rt
    • Ob der ausgezeichnet wurde oder nicht ist mir ehrlich gesagt vollkommen egal, ebenso was irgendwelche Seiten schreiben. Man sollte das nicht immer so hochhängen, denn der Film hat unglaubliche Defizite, wobei die keinesfalls stimmige Geschichte das größte Manko darstellt. Hinzu kommen fehlende Erklärungsversuche und schlechtes Schauspiel und das dieses Werk zu keiner Zeit langweilig ist, wage ich doch recht stark zu bezweifeln.

      Ich schaue ja sehr gern solche Low Budget Produktionen und bin diesen gegenüber auch jederzeit aufgeschlossen, hier wurde jedoch nicht gut gearbeitet und das macht den ganzen Film kaputt.
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