Originaltitel: Solyaris
Produktionsland: Sowjetunion
Produktion: Wjatscheslaw Tarassow
Erscheinungsjahr: 1972
Regie: Andrei Arsenjewitsch Tarkowski
Drehbuch: Andrei Arsenjewitsch Tarkowski, Friedrich Gorenstein, Stanislaw Lem (Buch)
Kamera: Wadim Jussow
Schnitt: Ljudmila Feiginowa, Nina Marcus
Spezialeffekte: A. Klimenko, V. Sevostyanov
Budget: ca. 1.000.000 RUR (russische Rubel vor 1998)
Musik: Eduard Artemjew
Länge: ca. 167 Minuten
Freigabe: ab 12 Jahren
Darsteller: Donatas Banionis, Natalja Bondartschuk, Jüri Järvet, Anatoli Solonizyn, Wladislaw Dworschezki, Sos Sarkissjan, Nikolai Grinko, Olga Barnet
Inhalt:
Der Psychologe Kris Kelvin wird zum Planeten Solaris geschickt, um mysteriöse Ereignisse auf der dortigen Forschungsstation aufzuklären. Kelvin trifft bei seiner Ankunft auf die übrig gebliebenen zwei Mitglieder der ursprünglich 85-köpfigen Besatzung.
Trailer:
Kritik:
Hier fungierte ein Buch von Stanislaw Lem als Vorlage für den Film, nur hält sich hier Tarkowski genauer ans Buch. Er fügt dem Ganzen nur eine längere Exkursion auf der Erde zu.
Und auch hier ist der Film nicht nur bloße Science-Fiction, sondern thematisiert das Menschsein, unsere Ängste und Wünsche.
Ähnlich aufgebaut wie Stalker, wird man hier zu Anfang sehr ruhig und mit vielen Dialogen in die Handlung/Welt eingeführt. Was durch die ausgeprägten Erklärungen hervorragend gelingt. Dann fliegt man mit dem Psychologen zur Forschungsstation, die futiristisch aufgebaut ist. Lediglich an ein paar Möbeln sieht man, dass der Film aus den 70ern kommt. Auch hier kann man sich bestens hinein versetzen. Danach muss sich Kris im Chaos der Station zurecht finden und entdeckt was da vor sich geht. Er wird mit seinen Ängsten konfrontiert, seiner Vergangenheit und seinem Gewissen. Unweigerlich wird auch der Zuschauer zum nachdenken animiert.
Die Schauspieler sind grandios und durchgehend überzeugen. Sartorius (Anatoli Solonizyn) hat ebenfalls in Stalker mitgespielt. Passend zum Stil kriegt man viele schöne Kamerafahrten geboten und versinkt geradezu in diese Forschungsstation. Auch wird hier mit der Optik gespielt. Spezialeffekte gibt es nicht viele und sie sind einfach gemacht, trotzdem vollkommen stimmungsvoll und atmosphärisch. Durch die philosophischen Dialoge über den Sinn des Lebens, Sterblichkeit, Liebe, was wir im Kosmos suchen, mitnehmen und brauchen, wird man auch nach dem Film noch genug haben worüber man nachdenken kann.
Was mir ein wenig gefehlt hat, war ein bisschen mehr Bezug und Erklärung zu dieser Lebensform. Das ist vermutlich so gewollt, denn der Mensch steht im Fokus und es gibt so schon genügend Stoff mit dem man sich auseinandersetzen kann. Ein bisschen mehr Musik hätte auch nicht gestört und vielleicht die paar sehr ruhigen Phasen schön untermalt, aber das ist auch nur ein kleiner Makel bei dem was einem hier geboten wird.
Tja, ich bin kein großer Sci-Fi-Fan, aber so wie hier, könnte ich ihn immer wieder sehen. Der Film ist schön ruhig und tiefgründig. Wer das mag, wird hier bestens bedient.