Brazil



    • Produktionsland: Großbritannien
      Produktion: Arnon Milchan
      Erscheinungsjahr: 1985
      Regie: Terry Gilliam
      Drehbuch: Terry Gilliam, Tom Stoppard, Charles McKeown
      Kamera: Roger Pratt
      Schnitt: Julian Doyle
      Spezialeffekte: -
      Budget: ca. 15.000.000$
      Musik: Michael Kamen
      Länge: ca. 130 Minuten
      Freigabe: FSK 12
      Darsteller: Jonathan Pryce, Robert De Niro, Katherine Helmond, Ian Holm, Bob Hoskins, Michael Palin, Ian Richardson, Peter Vaughan, Kim Greist, Jim Broadbent, Barbara Hicks, Charles McKeown

      Inhalt:

      In Terry Gilliams Zukunftsvision "Brazil" wird das Volk vom Staat kontrolliert, doch die Technik ist auf einem Stand aus den 70er Jahren. Der Staatsdiener Sam Lowry (Jonathan Pryce) träumt davon, dieser Welt zu entfliehen, doch als er tatsächlich seine Traumfrau (Kim Greist) trifft, ist die staatliche Bürokratie den beiden sofort auf der Spur.

      Irgendwann in naher Zukunft: In einer futuristischen, unwirtlichen Welt versucht der schüchterne Angestellte Sam Lowry sich so unauffällig wie möglich zu verhalten und ein ungestörtes Leben zu führen. In seiner freien Zeit träumt er sich in die Rolle eines beflügelten Helden hinein, der seine Geliebte aus den Fängen schrecklicher Ungeheuer befreit.

      Doch die Realität sieht leider anders aus: Sams Leben wird von seiner Mutter dominiert, die ihm gegen seinen Willen Beförderungen verschafft und ihn mit der unbeholfenen Tochter ihrer Freundin zu verkuppeln will. Eines Tages unterläuft dem Konzern ein folgenschwerer Fehler: Nicht der gesuchte "Terrorist" Tuttle wird hingerichtet, sondern ein unschuldiger Familienvater namens Buttle.

      Sam bekommt den Auftrag, dem Fehler nachzugehen. Dabei freundet er sich nicht nur mit dem berüchtigten Tuttle an - dessen einziges Verbrechen es ist, unbürokratisch, also staatsfeindlich, zu arbeiten - sondern trifft auch die Frau aus seinen Träumen, Jill, in Fleisch und Blut. Da sie gleich wieder verschwindet, setzt Sam alles daran, sie zu finden. Er lässt sich nun doch befördern, um an Informationen zu gelangen, und entdeckt, dass Jill ebenfalls unschuldig verhaftet werden soll.

      Es beginnt eine Jagd, die gleichzeitig Versteckspiel ist und Kampf gegen die bis ins Absurde gesteigerte Bürokratie, gegen menschenfeindliche Gesetze und falsche Freunde. Am Ende gibt es aus dem Chaos nur noch einen Ausweg: den Rückzug in die innere Wirklichkeit. Die Utopie von einem Leben in Freiheit, zusammen mit Jill, bewahrt Sam, inzwischen zu einem lächelnden Idioten verkommen, vor dem Tod. Dem Wahnsinn der Gesellschaft wird der eigene Wahn vorgezogen.

      Trailer:


      Kritik:

      Ein lustiger Beginn mit einer Verwechslung und dem Einsatzkommando, was sehr rustikal vorgeht. Rustikal ist auch die weitere Handlung, die allerdings immer schwerer zu erkennen ist. Fette Terroranschläge werden wie das alltägliche Leben behandelt und von der Bevölkerung ignoriert, auch wenn es direkt daneben knallt, das wirkt so überzogen, dass es dem Realismus total entgegen steht und auch nicht diese Schwarzhumorigkeit von Leslie Nielsen Filme dabei besitzt. Dazu gibt es einige Alptraumsequenzen mit einem Engel in einer sehr chaotischen Welt, die völlig ins surreale abdriftet, so dass Brazil im Verlauf keinem Genre mehr zuzuordnen ist. Weihnachten dient ersichtlich als Spielzeit, zum Fest ist das Werk aber nichts. Das Ende mit dem geistesabwesenden Hauptdarsteller, wo es heißt, dass er entwischt ist, wirkt dabei noch als witzigste Szene im Film, denn auch der Zuschauer dürfte nun geistig entwichen sein. Dennoch wirkt der Film irgendwie nach, seine Aussage über ein mitlerweile schon eingetretenes düsteres Zukunftsszenario alla Idiocracy und das Anprangern der Bürokratie ist doch deutlich zu erkennen, selbst wenn die Handlung sich in visuelle Rauschszenen verfängt.

      [film]6[/film]
    • Kann ich nur zustimmend nicken. Das war ein Film dem es nicht immer einfach war zu folgen und eine ganz eigene Atmosphäre versprüht. Lässt einen aus heutiger Sicht teilweise schmunzeln. Was damals noch Visionen einer düsteren Zukunft waren ist teilweise unsere heutige Realität.
    • Ich konnte dem Film nichts abgewinnen.
      Das Anprangern der Bürokratie fand ich jetzt eher harmlos. Da ich ja beruflich die Bürokratie verkörpere, hat mich das wenig berührt.
      Der Rest war eher konfuses Zeugs.

      Von mir:

      [film]3[/film]
      Meine Bewertungskriterien:

      10= über jede Kritik erhaben; 9= Oberhammer mit unbeachtlichen kleinen Schwächen
      8= Pflichtkauf; 7= Must-See; 6= sollte man mal gesehen haben
      5= kann man gesehen haben; 4= muß man nicht sehen, tut aber noch nicht weh
      3= Hände weg; 2= körperliche Beschwerden treten auf
      1= Exitus oder: Tarantino geht ans Werk
      0= König Kacke auf einem Scheißhaufen oder: Rob Zombie geht ans Werk