Produktionsland: USA
Produktion: Bob Weinstein, Harvey Weinstein, Kevin Williamson, Iya Labunka, Marianne Maddalena, Ron Schmidt
Erscheinungsjahr: 2011
Regie: Wes Craven
Drehbuch: Kevin Williamson
Kamera: Peter Deming
Schnitt: Peter McNulty
Spezialeffekte: Ron Bolanowski
Budget: ca. 40.000.000$
Musik: Marco Beltrami
Länge: ca. 105 Minuten
Freigabe: FSK 16
Darsteller: Courteney Cox Arquette, David Arquette, Neve Campbell, Emma Roberts, Hayden Panettiere, Rory Culkin, Nico Tortorella
Inhalt:
"Was ist Ihr Lieblingshorrorfilm?" Mit einem Anruf und einer Stimme, die man nie mehr vergisst, begann die grausame Mordserie in Woodsboro. Seitdem hat Sidney ihre Heimatstadt nicht mehr besucht. Doch auf der Lesereise zu ihrem aktuellen Buch stimmt die inzwischen erfolgreiche Autorin zu, in der Kleinstadt Halt zu machen. Ex-Sheriff Dewey und die Journalistin Gale - mit ihr die einzigen Überlebenden von damals - bereiten ihr ein herzliches Wiedersehen. Auch Sidneys Tante, ihre fast erwachsene Cousine Jill sowie deren beste Freunde Kirby und Charlie freuen sich über Sidneys Ankunft. Mit ihrem Besuch jähren sich allerdings auch die Woodsboro-Morde und rufen einen alten, totgeglaubten Bekannten auf den Plan: Ghostface ist zurück und mit ihm seine sadistische Jagd auf Sidney und ihre Freunde! Mittlerweile haben sich jedoch die Regeln für Horrorfilme geändert: Das Unerwartete ist längst Klischee und auch Jungfrauen werden nicht mehr verschont. Es wird Zeit, dass jemand Neues stirbt...
Trailer:
Infos:
- Drehstart ist May 2010
- es wird eine neue Gruppe von Teenagern geben, die alten sollen Tot sein
- neben der bekannten Gespenstermaske, ist noch eine andere ungewöhnliche Verkörperung geplant
- es wird eine neue Trilogy der Reihe geben
Kino USA: 15.04.2011
Kinostart in Deutschland: 05.05.2011
Deutsche DVD & Blu-Ray Fassung: 20.10.2011
Kritik:
Von vielen Kritikern wurde auch Scream 4, wie übrigens sehr vieles in letzter Zeit als schlicht weg prägend für dieses Jahrhundert eingestuft, was sich dann erst später herausstellen wird.
Scream 4 ist bemühter und moderner, als der ausgenudelte 3. Scream Teil, der auch das Ende der Reihe bedeutete, wohl weil er mit den ersten 2 nicht mal ansatzweise mithalten konnte, selbst wenn er noch grauster Durchschnitt war. In Scream 4 handelt sich nun um ein Remake, wie auch im Film von der Besetzung so betitelt und vieles ist im Original ebenfalls so vorhanden. Insbesondere das Finale wird stark an den Erstling erinnern. Warum Scream 4 nicht als Remake bezeichnet wurde dürfte mit dem mäßigen Erfolg der Halloween Remakes und vor allem die von Horrorfans ganz verstoßenen Jason und Freddy Neuauflagen zu tun haben. Wie würde sich das denn anhören, wenn Herr Craven nun bekannt gibt, dass es sich hier nun um ein Remake von Scream handelt, dann wäre der Film garantiert ganz baden gegangen. Denn was auf einem hier einprasselt, ist genau so schlecht.
Der Film bietet zumindest zu Beginn Überraschungen, ansonsten haben wir es hier schnell zu verspüren eher mit einer Scary Movie Fortsetzung zu tun und diesbezüglich dann immerhin ganz brauchbar. Wobei Scary Movie auch noch etwas schwarzhumoriger war als Scream 4 es zeigt. Wobei Scream 4 an den Kinokassen trotzdem fast gefloppt ist. Die Geschichte ist wirklich bemüht, wobei im Mittelteil aufgrund fehlender Spannung Längen entstehen. Was aber noch weniger funktioniert sind die zu roboterhaft gezeichneten Charaktere und die verpeilt wirkenden oder zu blassen Darsteller. So ist die alte bekannte Besetzung nicht mehr frisch und wirkt durchweg schläfrig. Es kommt zu niemandem Sympathie oder überhaupt mal ein Bezug auf. Neve Campbell spielt erneut die Sidney Prescott, trägt diesen Charakter aber viel langweiliger vor. Richtig derb schlecht spielt vor allem die Tratschtante Alison Brie (Parasomnia), das Eulenauge Marley Shelton (A Perfect Getaway, Sin City) und Gale Weathers erneut als Courteney Cox werden ihre Rolle zu sehr überspielen, aber vor allem die junge, schwuchtelig wirkende männliche Besetzung wie ein Erik Knudsen (Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt, Beastly), aber auch Emma Roberts (TV Serie „Unfabulous“, „Valentinstag“) in der Hauptrolle als Jill Roberts, sind hier der Supergau. Die Ernsthaftigkeit geht bei fast jedem Charakter verloren und man hat nicht das Gefühl, dass die Darsteller ihre Rolle mögen. Die jungen Darsteller sind zudem genau so schwach wie deren noch aufgezeigten Motive.
Lachen konnte ich hier im Gegensatz zum wesendlich blutigeren und schwarzhumorigen Piranha 3D nur selten, wobei der Film mit den Killerfischen auch übertrieben komödial ist, aber doch viel bissiger, so das er als Horrorfilm durchgeht. Mit einem richtigen Horrorfilm hat Scream 4 hier nämlich nichts mehr zu tun, dafür fehlen die Spannung und etwas wirklich Böses. Es kommt einen hier wie dahingerotzt vor und der Horrorfan soll sich an zahlreiche Huldigungen erfreuen, allerdings wirkt es zu aufgesetzt, so dass es nicht richtig funktionieren kann, was nicht nur an der schlechten Besetzung liegt, sondern auch an die zahlreichen neuen Medien, die immer mal zwischendurch ein geworfen werden, um die jungen Leute von Heute voll anzusprechen. Zudem hat kein echter Horrorfilmfan, wie hier in Scream 4 zu sehen, nur eine kleine und nobel ausschauende Horrorecke mit vielleicht 20 Filmen parat, wovon ausgerechnet der Kunstfilm „Suspiria“ und der ebenfalls mehr auf Kunst ausgelegte Thriller „Wenn die Gondeln Trauer Tragen“ darunter erwähnt werden. Es ist alles nur modern was hier gezeigt wird und spiegelt keineswegs die Seele von Horrorfans wieder, wie es uns die Charaktere hier so weismachen wollen. Wes Craven ist mit seinem Latein am Ende, wie vor kurzem auch in My Soul to Take zu vermerken. Nein Craven, ist nun wirklich am Ende. Nicht nur das die Schockszenen wieder nicht sitzen, es fehlt nun auch noch der lockere Witz. Die härteste Szene im Film ist zu sehen, als 2 Mädels „Shaun Of The Dead“ im TV schauen, der jetzt auch nicht gerade zu den blutigsten Horrorfilmen zählt, aber dort wird eine blut spritzende Szene aufgezeigt, die in so einer Form hier nicht vorhanden ist, bei diesem Vergleich kommt das ganze Dilemma des Films zum Vorschein. Zwar gibt es einige Schlitzerattacken, auf diese wird aber nicht so richtig drauf gehalten, wie man es von der Reihe her kennt. Nur wirkt das alles durchaus schneller und hektischer, es gibt sogar mehr Blut in der Kulisse, aber trotzdem wirkt die Härte softer. Einzig gut fand ich eine Meuchelszene mit einem Polizisten, wo mal wirklich schwarzer Humor aufblitzt.
Scream 4 ist viel zu glatt, somit aufgesetzter, oberflächlicher Brei für die danach dürstende Masse von Heute, oder eher nur ein Spiegelbild der Ansprüche von Heute. Durch das noch unterhaltsame Finale immerhin besser als die Remakes zu Freddy und Jason oder der Final Destination 4. Selbst der alte, belanglose Scream 3 war allerdings einen Zacken besser als Teil 4, von den ersten 2 Kultfilmen erst gar nicht zu reden. Andererseits waren die Remakes in den letzten Jahren auch einige Male nur langweilig, wie bei The Fog oder Das Omen zu sehen, die nicht mal eine Zielgruppe gefunden haben.