Alternativer Titel: Hara-Kiri: Death of a Samurai
Produktionsland: Japan
Produktion: Toshiaki Nakazawa, Jeremy Thomas
Erscheinungsjahr: 2011
Regie: Takashi Miike
Drehbuch: Yasuhiko Takiguchi, Kikumi Yamagishi
Kamera: Nobuyasu Kita
Schnitt: Kenji Yamashita
Spezialeffekte: Tsugutaka Fukuoka
Budget: ca. -
Musik: Ryuichi Sakamoto
Länge: ca. 128 Min.
Freigabe: FSK 16
Darsteller: Ebizo Ichikawa, Eita, Hikari Mitsushima, Koji Yakusho
Hanshiro Tsugumo, ein verarmter Samurai bittet im Hause des Daimyo Iyi, Harakiri begehen zu dürfen. Doch der Grund für die Anwesenheit von Tsugumo scheint ein wesentlich tiefer gehender. Um Tsugumo zu zeigen worauf er sich einlässt, erzählt man ihm die Geschichte des Motome Chijiiwa, der einst zum Harakiri im Hause des Daimyo Iyi gezwungen wurde. Was den hohen Herren in ihrer Überheblichkeit entgeht ist, dass Motome Chijiiwa für Hanshiro Tsugumo kein Fremder war…
Still und düster ist es in Japan, wenn Takashi Miike sich daran macht um ein Remake…nein… nennen wir es: eine Hommage an Masaki Kobayashis Original zu schaffen. Somit darf man die traurige Geschichte und das Schicksal des Hanshiro Tsugumo im farblichen Glanz erleben. Takashi Miike hält sich hier strikt an die Vorlage, lässt allerdings den Seppuku des Motome Chijiiwa zu einer höllischen Qual werden die der Zuschauer noch intensiver miterlebt als es in Masaki Kobayashis Original der Fall ist. Der Schmerz eines Menschen, der sich mit einem Bambusschwert selber richtet zeigt sich als ein fast unerträgliches Bild. Ein Beispiel für das extreme Leiden an der Gesellschaft und den Richtlinien innerhalb der Edo-Zeit. Wie Kobayashi zeigt auch Miike den herrenlosen Samurai als einen Menschen der unteren Klasse. Allerdings ist in diesem angeblich so wertlosen Menschen etwas vorhanden, was den hohen Herren allesamt abgeht, nämlich die Menschlichkeit.
Die Intensität die das Original mit seinen schwarz/ weiß Bildern erreicht, kann von Miike zwar nicht in Anspruch genommen werden, allerdings präsentiert Miike einige hervorragende Bilder die vom fallenden Schnee begleitet als ein Schmaus für das Auge fungieren und schon ein wenig in Richtung „Lady Snowblood“ schielen lassen. Bildtechnisch ein absolut großartiges Unterfangen.
Fazit: Hara-Kiri ist ein erneutes Beispiel für die Vielseitigkeit eines Takashi Miike, denn obwohl es sich hier zwar „nur“ um ein Remake handelt, so kann Miike diesem einen besonderen Stempel aufdrücken und dessen Signatur ist wieder einmal als nicht Miike-typisch (was auch immer das bedeuten mag) anzusehen. Einer der besten- wenn nicht gar der beste Film- den das Jahr 2011 hervorbrachte.
9/10
Erste Review 2014 und dann so ein Kracher...