Alternativer Titel: Blood Castle
Produktionsland: Spanien, Italien
Produktion: -
Erscheinungsjahr: 1970
Regie: José Luis Merino
Drehbuch: José Luis Merino, Fernando Colombo, Maria del Carmen Martínez Román
Kamera: Emanuele Di Cola
Schnitt: Sandro Lena
Spezialeffekte: -
Budget: ca. -
Musik: Luigi Malatesta
Länge: ca. 93 Minuten
Freigabe: FSK 16
Darsteller:
Erna Schürer: Dr. Ivanna Rakovsky
Carlos Quiney: Janos Dalmar
Agostina Belli: Cristiana
Cristiana Galloni: Olga
Mariano Vidal Molina: Inspektor
Antonio Jiménez Escribano: Butler
Ezio Sancrotti: Vergewaltiger
Ivanna ist auf dem Weg zum Schloss Monte Christo um dort als Chemikerin zu arbeiten. Der Schlossherr Baron Janos Dalmar wird von den Einheimischen gehasst, da man glaubt dass er für die zuletzt begangenen Morde an jungen Frauen verantwortlich ist. Ivanna glaubt nicht an dieses Geschichten, allerdings hat der Baron tatsächlich ein düsteres Geheimnis zu hüten.
José Luis Merino zeigte sich im Jahr 1968 für einen außergewöhnlich guten Italo-Western namens „Requiem für Django“ verantwortlich. Ein Film der sich als eigenständiges Werk präsentierte und unterschiedliche Genres zusammen fließen ließ. Die Geschichte um den sich für Astrologie interessierenden Rächer Ross Logan, der während der Sonnenfinsternis zum großen Schlag ausholte, ist ein Meilenstein innerhalb des italienischen Western-Genres. Warum sollte man diesem José Luis Merino nun nicht auch gutes klassisches Horrorkino zutrauen? und mit „Das Geheimnis von Schloss Monte Christo“ schnitt der Spanier auch diese Torte an.
Der Film kann sehr wohl in der Anfangsphase mit gotischen Elementen auf sich aufmerksam machen. Somit werden Schatten und die schwarzen Konturen von den Darstellern präsentiert. Leider unterbricht der Film diese Vorgehensweise und verliert sich in einem recht biederen Kriminalfall. In der Regel hat die Story eigentlich gute Karten um zu einem ebenso guten Film zu avancieren. Hier wäre Atmosphäre und eine depressive Stimmung im Stile von Claude Mulots „Die geschändete Rose“ ein guter Ansatzpunkt. Beide Punkte finden innerhalb „Das Geheimnis von Schloss Monte Christo“ jedoch nicht ihr zu Hause. Es kann zwar in einigen wenigen Momenten eine bedrohliche Atmosphäre in einem Folterkeller geschaffen werden, allerdings verfliegt dieses Ambiente wieder sehr schnell.
Was an Merinos Film gefällt ist, dass man sich eine kurze Zeit zwischen den Stühlen vom Frankenstein-Thema und dem Thema des unheimlichen Monster im düsteren Verließ befindet. Eine Tatsache die den Weg zur Lösung als offen gestaltet. Leider wird dieser offene Weg wieder verlassen und man findet sich in einem absehbaren Film wieder. Was weiterhin als interessante Komponente gesehen werden kann ist, dass die Atmosphäre im Folterkeller durchaus mit einem leichten Hauch von (S)Exploitation verfeinert wird.
Fazit: Ein absehbarer aber auch nicht gänzlich uninteressanter Film aus der europäischen Gruselkiste der der frühen 70er Jahre.
6/10