12 Years a Slave

    • 12 Years a Slave



      Produktionsland: USA, Großbritannien
      Produktion: Brad Pitt, Bill Pohlad, John Ridley, Tessa Ross, Jeremy Kleiner, Steve McQueen u.a.
      Erscheinungsjahr: 2013
      Regie: Steve McQueen
      Drehbuch: Solomon Northup (Roman), John Ridley
      Kamera: Sean Bobbitt
      Schnitt: Joe Walker
      Spezialeffekte: NOLA, Crafty Apes
      Budget: ca. 20.000.000$
      Musik: Hans Zimmer
      Länge: ca. 135 Minuten
      Freigabe: FSK 12
      Darsteller: Michael Fassbender, Brad Pitt, Benedict Cumberbatch, Paul Giamatti, Scoot McNairy, Paul Dano, Marcus Lyle Brown, Sarah Paulson, Garret Dillahunt, Michael Kenneth Williams, Taran Killam, Chiwetel Ejiofor


      Inhalt:

      Saratoga/New York, Mitte des 19. Jahrhunderts. Der Afro-Amerikaner Solomon Northup lebt ein einfaches aber glückliches Leben als freier Mann. Als zwei Fremde den virtuosen Geigenspieler für einen Auftritt engagieren und danach noch auf einen Drink einladen, schöpft Solomon keinerlei Verdacht. Umso größer ist sein Entsetzen, als er sich am nächsten Morgen in Ketten gelegt auf einem Sklavenschiff Richtung Louisiana wiederfindet! Jeder Hinweis auf seine verbrieften Freiheitsrechte verhallt ungehört: Solomon wird verkauft und muss unter schlimmsten Bedingungen Fronarbeit leisten. Zwölf lange Jahre sucht er nach einem Weg, sich aus der Gefangenschaft zu befreien und dabei zu überleben... Wird er seine geliebte Familie jemals wiedersehen?


      Trailer:


      Kinostart in Deutschland: 16.01.2014
      Deutsche DVD & Blu-Ray Fassung: 16.05.2014


      Kritik:

      Das Auspeitschen des Sklaven wirkt zu Beginn realistisch und hart und auch wie die Kinder einer Sklavin weggenommen werden kann beeindrucken. Ok Django Unchained hatte zu Beginn auch ein paar härtere Szenen und hat mich dann eher gelangweilt. Zumindest hat mich der Beginn positiv überrascht, da ich von einem Oskar Gewinner in der heutigen Zeit nicht wirklich realistische Härte erwarte. Die Kulissen von Louisiana sind sehr schön geworden, sowohl der Audubon Park, das Felicity Plantation als auch das St. Joseph Plantation sind einfach traumhaft schön und spiegeln die Zeit um 1840 mit klaren und traumhaften Naturbildern wieder. Die Outfits haben richtig Klasse und sind modern sie schaffen es trotzdem die damalige Zeit wiederzuspiegeln ohne dabei künstlich zu wirken, auch wenn ich eher ein Bild von Sklaven in herunter gekommener Kleidung bildlich vor mir habe, was hier aber falsch ist, denn ähnlich wie bei „Die Farbe Lila“ sehen Sklaven nicht so verlaust aus wenn sie auf Plantagen von Reichen akern müssen, sie sehen höchstens seelisch fertig aus und das wird hier gut verkörpert.

      Was störend wirkt sind zu Beginn mal zwei und drei plötzliche Zeitsprünge, die ein bisschen unsauber geschnitten wirken, wobei dann im Verlauf der Film aber doch mit dem Schnitt sehr flüssig wirkt. Vom schwarzen Hauptdarsteller Chiwetel Ejiofor hätte man sein Familienleben zu Beginn mehr und tiefer zeigen können, um später noch mehr Emotionen zu erzeugen, sein Sturz in den Sklavenhandel lässt einen zu Beginn noch etwas kalt. Die Aufmachung des Films erinnert dann ziemlich an Schindlers Liste, nur in einer anderen Zeitepoche, aber da der Film schon allein an dieses Meisterwerk erinnert zeigt das 12 Years a Slave doch auch überzeugen kann. Mit 30 Minuten Kürzung wäre die Geschichte noch spannender gewesen, ohne das es hier aber richtig langweilig wird, dafür sorgen vor allen die harten Szenen wie Auspeitschen oder Aufhängen der Schwarzen, die wahrlich schockierend wirken und für den Mainstream von Heute eigentlich schon eine Spur zu derb wirken könnten, um so mehr bin ich über den Oskar für diesen Film auch erfreut, da er doch gegen den aktuellen Trend in Hollywood schwimmt. Bei der Musikuntermalung hätte ich mir noch was Dramatischeres gewünscht, das ist etwa dieselbe Musik wie bei „Shame“ von Regisseur Steve McQueen zuvor, nur in leiser, Hans Zimmer ist einfach nur noch ein Schatten seiner selbst. Mal kurz zu „Shame“, ich hab den Film nur 1Punkt gegeben da er sterbenslangweilig ist, hab ihn mir nun auch noch mal 30 Minuten angeschaut, ob ich nicht überreagiert hatte, hab den dann aber aus gemacht, der hat mir rein gar nichts gegeben. Erstaunlich das ich von demselben Regisseur nun 12 Years a Slave doch ganz ordentlich fand, der auch eine ganz andere Handschrift offenbart, vielleicht auch weil es ein komplett anderes Thema ist, was mich interessiert.

      12 Years a Slave ist nicht überragend, da ein paar kleine Längen vorhanden sind, aber doch ein erstaunlich hart gemachter und realistisch wirkender, moderner Oscar-Abräumer. Die junge Schauspielerin Lupita Nyong’o hat den Oskar als Nebendarstellerin anhand ihrer derben Peiniger-Szenen verdient, sie soll ja nicht umsonst das blutige Auge dafür bekommen haben und zu ihrer Schauspielleistung fällt mir der Song „Schlag mich“ von Umbra et Imago ein. :51: rofl Ob Lupita sich das in Zukunft in Hollywood beibehalten kann ist aber fragwürdig. Hauptdarsteller Chiwetel Ejiofor macht seine Sache ordentlich, ein bisschen mehr Mimik wäre aber drin gewesen, wirkt etwas austauschbar für eine solch dominante Rolle, schaurig sind aber einige Kameraeinstellungen die lange auf sein trauriges Gesicht und den großen Augen drauf halten. Dazu Michael Fassbender und Brad Pitt die überzeugen können, der ganze Cast wirkt Rund.

      Ich werde 12 Years a Slave mal mit Django Unchained aus dem letzten Jahr vergleichen, da bin ich sicher nicht der einzige anhand der Sklaverei-Thematik der das macht. Beide Filme sind aber vom Stil her sehr unterschiedlich. Django hat mehr Schauplätze und wirkt abwechslungsreicher. Er hat auch wesendlich mehr Humor und Splatterszenen an Board. Allerdings ist das Drehbuch von Django Unchained sehr dumm (unlogisch), zu sprunghaft, zu sehr überdreht, die Charakterrolle des Negers entwickelt sich rasch äußerst unglaubwürdig, dadurch verliert Django Unchained nach ansprechendem Beginn ganz schön an Interesse sowie Spannung und wirkt einfach nur noch platt. 12 Years a Slave ist hingegen Konstant ohne viel Tempo aufzunehmen, wirkt realistisch hart. Was die Handlung und den Spannungsbogen angeht kann Django Unchained nicht mithalten, denn 12 Years a Slave geht in die Tiefe und bietet Aufklärung wo es weh tut, was Django anhand der glatten und witzigen Oberfläche nicht möglich macht. Zudem sehen die Meuchelszenen und Peitschenhiebe bei 12 Years a Slave gar blutig und sadistisch aus und es wirkt dadurch härter als lustige Splatter aus der Computerkiste.

      12 Years a Slave hat verdient den Oskar von diesem fürchterlich peinlichen „Argo“ aus dem letzten Jahr übernommen.

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    • RE: 12 Years a Slave

      Das einzig peinliche an "Argo" ist dein Kommentar dazu.
      12 Years a Slave hinkt zB Kilometerweit hinter Argo her, ein Sklavenfilm wie man ihn kennt und nicht noch einmal so gebraucht hätte.
      Insgesamt sticht er durch nichts wirklich hervor, 2 der wichtigsten Oscars sind absolut unverdient. [film]6[/film]
      Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • Ich finde, dass der Film das Thema sehr gut aufzeigt und als Drama wunderbar funktioniert. Vielleicht gibt es bessere Film, die die Sklaverei behandeln. Mag sein! In letzter Zeit aber sicherlich nicht.

      Ich fühlte mich durch den Film sehr gut unterhalten. Vor allem Michael Fassbender spielt hervorragend. Daher:

      [film]8[/film]
    • Habe ja schon im Oscarthread einiges zu diesem Film hier geschrieben und vergebe deswegen ohne große Worte
      [film]6[/film]


      “Drinking alone is as bad as shitting in company“ :5:
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    • Wunderschöner Film, kann man nichts mehr zu sagen.

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