Originaltitel: Army of Darkness
Produktionsland: USA
Produktion: Dino De Laurentiis, Rob Tapert, Bruce Campbell
Erscheinungsjahr: 1992
Regie: Sam Raimi
Drehbuch: Sam Raimi, Ivan Raimi
Kamera: Bill Pope
Schnitt: Sonny Baskin, Bob Murawski, Sam Raimi
Spezialeffekte: K.N.B. EFX Group
Budget: ca. 11.000.000 $
Musik: Joseph LoDuca
Länge: ca. 102 Minuten
Freigabe: ungeprüft
Darsteller: Bruce Campbell, Embeth Davidtz, Marcus Gilbert, Ian Abercrombie, Richard Grove, Timothy Patrick Quill, Michael Earl Reid, Bridget Fonda, Patricia Tallman, Ted Raimi, Deke Anderson, Bruce Thomas, Sara Shearer, Shiva Gordon, Billy Bryan, Bill Moseley
Inhalt:
Mit viel Ironie ließ Spiderman-Regisseur Sam Raimi den Supermarktangestellten Ash (Bruce Campbell) im tiefsten Mittelalter gegen die „Armee der Finsternis“ antreten. Mit der obligatorischen Kettensäge als Unterarmersatz und einer Schrotflinte landet Ash versehentlich im 13. Jahrhundert, wo widerliche Untote Angst und Schrecken verbreiten. Erst als vermeintlicher Spion eingekerkert, dann als Held der Vorsehung verehrt, will Ash nur eines: zurück in seinen vollklimatisierten Supermarkt. Einzig das Necronomicon, das Buch der Toten, kann ihm zum Zeitsprung in die Gegenwart verhelfen. Leider entfesselt Ash beim Studium des Zauberbuches eine grauslige Skelett-Armee und hat ab sofort alle Hände voll zu tun ...
Trailer:
Kritik:
Das Geschehen im Mittelalter wo Ash nach der Hölle aus Tanz der Teufel nun landet, wirkt überdreht wie in einem Comic, keineswegs ernsthaft oder schaurig wie bei Tanz der Teufel zuvor. Die zwar auch auf bösen Klamauk ausgelegt waren, aber wo die Grundgeschichte ernst gehalten war, was hier wiederum stark ins massentauglich Komödiale driftet. Bruce Campbell wird selbst zur Profilierungsshow mit reichlich Sprüchen unterlegt, das ist mir hier stellenweise zu viel des guten, was bei einem Nightmare On elm street als Vermarktung gut geklappt hat, den Humor deutlich nach oben zu schrauben, gelingt bei Tanz der Teufel nicht so ganz, da der Charakter Ash eigentlich das Opfer ist und nicht der Bösewicht, der dann mit derben Sprüchen protzen kann. In Grunde ist der My Name Is Bruce später von Campbell sogar die rundere Horrorkomödie. Wenn gleich es bei Armee der Finsternis optisch wie aus einem Fantasycomic gezogen wirkt und was noch Heute modern ausschaut. Der Schauplatz als Wüste wirkt doch etwas leer, auch wenn die Fantasiefiguren die Szenerie aufleben lassen und reichlich Nebelschwaden reingepumpt werden. Das Tempo wird durchweg hoch gehalten und Langeweile hat somit keine Chance. Positiv stechen vor allem die vielfältigen Ideen der Kreatureffekte heraus, auch wenn einiges etwas billig wirkt, besonders albern sind dabei die sauberen Stop Motion Skelette, dort hätte man doch etwas Blut oder Fäulnis dran lassen können. Immerhin wurde hier keine CGI verwendet und die Skelette bewegen sich sehr gut, dass zu sehende ist alles Tricktechnik und Handarbeit und diesbezüglich steckt ersichtlich viel Arbeit drin. Das letzte Drittel ist mit der großen Schlacht um die Burg dann absolut gelungen, kommt dann ohne die Selbstprofilierungsshow von Campbell aus und macht den Film einzig im Director's Cut durch überzeugende Blu-Ray Bildaufwertung sehenswert.
Armee der Finsternis ist eigentlich eine Fantasykomödie für den Massenmarkt, dagegen ist der spätere Drag Me to Hell trotz CGI sogar wieder eine Rückbesinnung an alte Tradition des Horrorgenre, denn Armee der Finsternis kommt fast ohne Schock-, Blut- oder Gruselfaktor aus, dafür gibt es eine Menge Kreaturen und mehr Effektshows als zuvor.
Bei den Extras lohnt sich auf der Ultimate Edition die über 20 Minuten lange Information der Spezialeffekte. Dafür lohnt sich auch der Kauf. Das Booklet kommt zwar nur mit ein paar schwarz/weiss Bilder aus, dafür ist aber der Inhalt von Martin Beck geschrieben, gut und informativ.