Alternativer Titel: Aus einem deutschen Leben
Produktionsland: Deutschland
Produktion: Volker Canaris, Nils Nilson
Erscheinungsjahr: 1977
Regie: Theodor Kotulla
Drehbuch: Theodor Kotulla
Kamera: Dieter Naujeck
Schnitt: Wolfgang Richter
Budget: ca. -
Musik: Eberhard Weber
Länge: ca. 145 Minuten
Freigabe: FSK 12
Darsteller:
Kai Taschner: Franz Lang als Jugendlicher
Götz George: Franz Lang als Erwachsener
Elisabeth Schwarz: Else
Hans Korte: Heinrich Himmler
Kurt Hübner: Oberst von Jeseritz
Walter Czaschke: Adolf Eichmann
Claus-Dieter Reents: Obersturmführer Setzler
Matthias Fuchs: Sturmbannführer Kellner
Sigurd Fitzek: Hauptmann Günther
Werner Schwuchow: Obersturmführer
Peter Franke: Schrader
Peter Petran: Karl
Handlung:
Franz Lang, geboren im Jahr 1900, versucht als Jugendlicher während des Ersten Weltkriegs mehrmals − zunächst vergeblich − an die Front zu kommen.
Schließlich meldet er sich als Freiwilliger in einem Lazarett. Dort lernt er den verwundeten Hauptmann Günther kennen, der ihm erklärt, dass es nur eine Sünde gebe: kein „guter Deutscher“ zu sein; für Lang ein sein weiteres Leben prägender Schlüsselsatz.
Über diesen Offizier gelingt es ihm als Angehöriger der Einheit desselben, doch an die Front zu kommen, wo er 1917 aufgrund eines erfolgreichen Kampfeinsatzes zum Unteroffizier befördert wird.
Nach dem Ende der Republik bzw. der Machtergreifung der Nationalsozialisten wird Lang, inzwischen zum SS-Unterscharführer befördert, 1934 von Himmler ein Posten im Konzentrationslager Dachau bei München angetragen. Obwohl er und seine Ehefrau lieber in der Landwirtschaft geblieben wären, nimmt Lang dieses Angebot des Reichsführers SS im Sinn einer „Verpflichtung für Partei und Vaterland“ an.
Auch in Dachau erfüllt er widerspruchslos die ihm übertragene Tätigkeit und steigt im Lauf der Jahre zum Sturmbannführer auf. Während des Zweiten Weltkrieges wird Lang 1941 erneut zu Himmler berufen, der ihn unter Geheimhaltungsauflage über die geplante und von Hitler befohlene „Vernichtung der Juden“ und die zu diesem Zweck gedachten Lager in Polen informiert.
Lang übernimmt daraufhin das Vernichtungslager Auschwitz im von den Deutschen besetzten Ostpolen. Von Adolf Eichmann wird Lang über die verlangten „Vernichtungskapazitäten“ instruiert.
Die bis dahin durchgeführten Tötungen seien für die Parteiführung noch zu ineffektiv verlaufen.
Wenig später kommt Lang die Idee zum Einsatz des Giftes Zyklon B als hygienisch saubere und effektive Lösung zur massenhaften Vergasung der nach Auschwitz deportierten Gefangenen. Für die Umsetzung dieser Methode wird er 1942 nach einem Besuch Himmlers im Lager zum Obersturmbannführer befördert.
Hintergrund:
Wie der Roman basiert der Film auf Verhörprotokollen des Prozesses gegen Rudolf Höß, SS-Offizier und Kommandant des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz, sowie auf dessen autobiographischen Aufzeichnungen, die er in britischer und nach seiner Auslieferung in polnischer Haft im Jahr 1946/47 geschrieben hatte, bevor er als verurteilter Kriegsverbrecher hingerichtet wurde.
Statt des Namens Rudolf Höß, an dessen Lebenslauf sich die Handlung orientiert, wird im Film − einer verallgemeinernden/anonymisierenden Intention folgend − das Pseudonym Franz Lang verwendet.
Der reale Rudolf Höß war unter diesem (falschen) Namen nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst als vermeintlicher Bootsmaat untergetaucht, bis er 1946 enttarnt und verhaftet worden war.
Der Film ist in 14 voneinander abgetrennte Einzelepisoden aufgeteilt, die fragmentarisch prägnante Stationen des Lebens des Protagonisten Franz Lang (eigentlich Rudolf Höß) nachzeichnen.
Mein Herz schlägt für meine Mama &