Alternativer Titel: L’Année dernière à Marienbad
Produktionsland: Frankreich/Italien
Produktion:
Erscheinungsjahr: 1961
Regie: Alain Resnais
Drehbuch: Alain Robbe-Grillet
Kamera: Sacha Vierny
Schnitt: Jasmine Chasney/Henry Colpi
Spezialeffekte:
Budget: ca.
Musik: Francis Seyrig
Länge: ca. 95 mins
Freigabe: FSK 16
Darsteller:
Delphine Seyrig: Frau (A) die Frau, die sich nicht erinnern kann oder will
Giorgio Albertazzi: Mann (X) Der Mann, der beschwört, sie hier im Jahr zuvor getroffen zu haben
Sacha Pitoëff: Spieler (M) Der Ehemann von A? (geht nicht so klar hervor)
Inhalt:
Ein Mann und eine Frau treffen sich in einem prachtvollen Schloss. Er versucht sie davon zu überzeugen, dass sie sich ein Jahr zuvor hier verabredet haben, um zusammen ein neues Leben zu beginnen. In bruchstückhaften Erinnerungen beschwört er ihre gemeinsame Vergangenheit, doch die Frau kann sich an nichts erinnern.
Meine Meinung
Die Geschichte ohne Auflösung und die keine eindeutige Interpretation verlangt, ist komplex wie ein Labyrinth. Die Bilder in Resnais' Meisterwerk bildet nicht zwingend die natürliche Realität, sondern deutet ständig darauf hin, dass es vielmehr die filmische, surreale Abbildung eines Traums oder einer anderweitig verfremdeten, subjektive Wahrnehmung beinhaltet. Resnais stellt die Zeit in Frage und zeigt uns beispielsweise ein und dieselbe Person mehrmals in einer einzigen Einstellung. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft fallen gleichzeitig in ein und denselben Frame. Bisweilen erfrieren sogar einige Akteure in eine Starre, während sich andere weiterbewegen. Resnais stellt auch die Natürlichkeit des Raums in Frage: In der wohl berühmtesten Einstellung aus dem Film blicken wir von einem barocken Balkon hinunter auf den weiten Garten. Menschen stehen unbewegt in der zementierten Mitte des Gartens. Während sie lange Schatten werfen, fehlen diese vor den Bäumen, Statuen und Büschen. Das Filmbild muss vom Zuschauer daher genauso hinterfragt werden, wie das Foto durch "A", das "X" seiner Liebe übergibt, als Beweis, dass sie vor einem Jahr zusammen waren.
Hier haben wir ein außergewöhnliches Meisterwerk. Resnais verwendet in diesem Werk Schattenspiele von besonderer Bedeutung. Wenn man sich total auf den Film einläßt, taucht man hier in eine Welt der Faszination.
Letztes Jahr in Marienbad ist m.E. ein ganz besonderes Filmerlebnis!
Trailer: (hab ich leider nur in französ. Sprache mit engl. UTs gefunden)
10/10 Sternchen !!!