Alternativer Titel: As Above, So Below
Produktionsland: USA/Frankreich
Produktion: Patrick Aiello
Erscheinungsjahr: 2014
Regie: John Erik Dowdle
Drehbuch: Drew Dowdle, John Erick Dowdle
Kamera: Leo Hinstin
Schnitt: Elliot Greenberg
Kostüme: Annie Bloom
Budget: ca. -
Musik: Kelly Oxford
Länge: ca. 93 Minuten
Freigabe: FSK 16
Deutscher Kinostart: 11. September 2014
Deutsche DVD & Blu-Ray Fassung: 15.01.2015
Darsteller:
Perdita Weeks
Ben Feldmann
Edwin Hodge
Handlung:
Ein neuer Vertreter des Found Footage-Horrorfilms tritt demnächst an uns das früchten zu lehren.
Ist aber weit mehr als nur das, ein Psychothriller der in die finstersten Abgründe der menschlichen Seele hinabführt.
Eine Forschergruppe steigt in die 1785 angelegten und völlig verwinkelten Katakomben unter den Straßen von Paris ab.
Kritk von Anyu:
Inhalt:
Eine junge Archäologin begibt sich auf die Suche nach dem legendären „Stein der Weisen“. Dieser soll, laut den mittelalterlichen Alchemisten, die Macht haben aus jeder beliebigen Substanz Gold herzustellen. Damit eifert sie ihrem Vater nach, der jedoch von der Suche in den Wahnsinn getrieben wurde und schließlich Selbstmord beging. Nach einer Odyssee im Irak und durch die Museen von Paris kommt sie schließlich dem Geheimnis auf die Spur: Der Stein der Weisen muss in den Katakomben von Paris liegen. Mit einer Truppe von „Kataphilen“ begibt sie sich auf die Suche und findet mehr als sie erwartet hat…. Ein Tor zur Hölle!
Meinung:
Grave Encounters trifft Indiana Jones. Eine Archäologin die in das größte Beinhaus der Welt geht… diesen Film durfte ich mir natürlich nicht entgehen lassen! Da ich solche Unternehmungen in der ein oder anderen Art selber schon gemacht habe, war ich sehr gespannt auf diesen Streifen und ich hatte heute das große Vergnügen ihn sehen zu dürfen.
Zuerst einmal möchte ich auf die Darstellung des Berufes eines Archäologen eingehen. Dieser ist in diesem Film ausnahmsweise nicht vollkommen Misslungen. Einige Szenen kamen mir durchaus bekannt vor: Dusselige Studenten die mit Nivilierlatten die verpeilt in der Gegen rumlaufen, Verhandlungen mit Kuratoren die einem dann das Kommando geben: „Ok, du hast 10 Minuten um deine Arbeit zu machen!“ um danach im Highspeed seine Untersuchungen durchzuführen, und auch das „Dungeoncrawling“ habe ich schon einige Male mitgemacht. Von daher ein großes Lob! Natürlich kommt der Film auch nicht ohne die klischeehaften Indiana Jones Momente aus: Fallen, einstürzende Decken, Steinrätsel und eine Flucht vor Extremisten. Dies ist aber zu verschmerzen und störte mich persönlich nicht.
Extrem gut gelungen war das Setting! Der Film wurde wirklich in den Pariser Katakomben gedreht und das macht einen extremen Reiz aus. Man fühlt förmlich wie die Akteure immer weiter unter die Erde gehen und die Stollen wirken eng und bedrohlich. Das schafft keine künstliche Kulisse und ist nahezu perfekt. Auch andere Elemente wirken sehr realistisch: Einige der Knochen müssen künstlich gewesen sein, diese wirken jedoch unglaublich realistisch, sogar der Staubbelag und die damit verbundene Färbung wirkt sehr gut! Die Macher haben sich wirklich mit der Thematik auseinander gesetzt. Sie haben sich auch mit anderen Katakomben beschäftigt wie die in Palermo. In einer Szene sieht man verschiedene erstarrte Gesichter in den Wänden. Eines ist extrem markant und das ist eine exakte Nachbildung einer Mumie aus der Kapuzinergruft in Palermo. Ich war begeistert! Ebenfalls gut fand ich die Anspielungen auf mittelalterliche Geschichte/n wie die Templer, Alchemisten oder auch die Höllenbildnisse der Zeit. Das sind Details die kaum einer bemerkt, aber die sie teilweise mit viel Liebe eingestreut wurden. Natürlich gibt es auch eine Menge Fantasy, aber das ist bei einem Horrorfilm auch ok. Die Führer der Gruppe, die sogenannten Kataphilen gibt es übrigens wirklich und sie bilden inzwischen eine eigene Subkultur in Paris. Im nächsten Jahr werde ich die Katakomben für Recherchearbeiten besuchen und ich hoffe, dass ich dann vielleicht auch etwas mehr zu denen sagen kann.
Besonders möchte ich die Atmosphäre des Films hervorheben. Diese ist streckenweise bedrohlich und wirklich unheimlich. Für einen Found Footage Film sind die Effekte und die Soundkulisse extrem gut und sie unterstützen den Film hervorragend.
Natürlich hat der Film auch Schattenseiten. Die Story selber ist natürlich etwas banal und die Archäologin, die eine Menge an Titeln hat, wirkt teilweise doch etwas dümmlich. Auch die Reaktionen einiger anderer Darsteller wirken manchmal etwas lächerlich. Ab und an wird es dann leider auch unfreiwillig komisch, was die Atmosphäre dann ruiniert. Zum Glück ist das selten der Fall. Das Ende war auch nicht das Gelbe vom Ei. Es kommt sehr plötzlich und passt irgendwie überhaupt nicht. Es riecht förmlich nach einem zweiten Teil…
Fazit:
Dieser Film ist Pflicht für alle die Found Footage Filme mögen. Er bietet eine hervorragende Atmosphäre und hat alles was dieses Subgenre braucht. Wer Filme dieser Art nicht mag kann zwar einen Blick riskieren, aber er wird sich wohl nicht mit diesem Film anfreunden können.
Für Fans des Genres:
Mein Herz schlägt für meine Mama &