Der Arzt von St. Pauli

    • Der Arzt von St. Pauli




      Alternativer Titel: Street of Sin
      Produktionsland: Deutschland
      Produktion: Heinz Willeg
      Erscheinungsjahr: 1967
      Regie: Rolf Olsen
      Drehbuch: Rolf Olsen
      Kamera: Franz Xaver Lederle
      Schnitt: Renate Willeg
      Spezialeffekte: -
      Budget: ca. -
      Musik: Erwin Halletz
      Länge: ca. 101 Minuten
      Freigabe: FSK 12
      Darsteller:
      Curd Jürgens: Dr. Jan Diffring
      Horst Naumann: Dr. Klaus Diffring
      Christiane Rücker: Margot Rau
      Heinz Reincke: Willi Nippes
      Marianne Hoffmann: Karin Steffen
      Fritz Wepper: Hein Jungermann
      Monika Zinnenberg: Gerda Heske
      Friedrich Schütter: Siegfried Gersum
      Suzanne Roquette: Elisabeth Langhoff
      Michael Conti: Helmut Weiher
      Astrid Fournell: Bärbel Harms
      Hans W. Hamacher: Kriminalrat Janson
      Dieter Borsche: Pfarrer Feddersen
      Carlo Liebmann: Lutz
      Karin-Ute Warstat: Ingrid Castell
      Peter Bach: Harry
      Manfred Reddemann: Benno
      Britt Lindberg: Edeltraut
      Claus Tinney: Partygast
      Christine Kuon: Partygast
      Rolf Olsen: Leichenbeschauer







      Dr. Jan Diffring wird der Nuttendoktor genannt und praktizieret natürlich auf der Reeperbahn. Diffring ist die gute Seele der Reeperbahn, ganz im Gegensatz zu seinem Bruder zu dem er keinen Kontakt mehr pflegt und der zur High Society gehört. Klaus Diffring nimmt es mit dem Gesetz nicht so genau wenn es darum geht Erfolg zu haben bis eines Tages Mord hinzukommt…

      Rolf Olsen ließ es 1967 auf der Reeperbahn Nacht werden und Fritz Wepper und Heinz Reincke nach dem Lichtschalter suchen. Alle drei trafen sich ein Jahr später erneut auf der Reeperbahn und hatten Niemand geringeren als Curd Jürgens auf der Gästekarte.

      „Der Arzt von St. Pauli“ ist eine hervorragende Regiearbeit von Rolf Olsen welche weitere Zusammenarbeiten des Duos Olsen/ Jürgens folgen ließ. Der Blick zur Reeperbahn zeigt sich als eine „Zwei Klassen Gesellschaft“. Die lieben Proletarier, die netten Nutten und auf der anderen Seite die Verbrecher aus der Oberschicht deren jedes Mittel recht ist um ihren Machthunger zu stillen. Olsen geht hierbei straight nach vorn und hält diese Linie bis zur letzten Sekunde bei.

      Dr. Jan Diffring, das Rauhbein mit der gütigen Seele und dem großen Herzen- wer kann diese Rolle nicht besser verkörpern als Curd Jürgens. Wie in den meisten Fällen ist der Curd auch hier eine absolute Bank, auch wenn er eher selten im Bild ist und erst im Finale noch mal richtig auf die Tube drücken darf. Doch nicht Curd Jürgens allein sorgt hier für gute Unterhaltung, denn die Besetzung ist mit Horst Naumann, Christiane Rücker, Heinz Reincke, Monika Zinnenberg, Dieter Borsche, Friedrich (die Stimme von Ben Cartwright) Schütter sehr gut ausgewählt.

      Die Story kommt recht schnell in Fahrt und ist stets für kleine Überraschungen und Wendungen gut. Olsen setzt nicht auf eine zentrale Figur, sondern bedient sich zahlreicher Charaktere welche er gezielt in die Situationen einbringt. Jede Figur birgt einen wichtigen Part des Gesamten und der Film kann auf diese Weise niemals auf die Gefahr hinlaufen sich in Leerlauf zu verfangen. Dazu gibt es immer wieder Seitenhiebe in Richtung „feine Gesellschaft von der Elbchaussee“.

      Fazit: Ein kurzweiliges Kapitel St. Pauli welches noch einen Tick besser als Wolfgang Staudtes „Großalarm für die Davidswache“ ist.

      8/10
    • RE: Der Arzt von St. Pauli

      Ein Film fernab jeden stressigen Nachdenkens, das ist nichts negatives, einfach zurücklehnen und entspannen.
      Curd Jürgens ist neben Gerd Fröbe wohl Deutschlands bester Schauspieler ever, Heinz Rühmann der vielleicht beliebsteste.
      Hier zeigt er wieder Ausstrahlung, die Klischees werden alle bedient, aber keines davon stört.
      Ich glaube der ist sogar FSK 18, wenn man sonst keine Sorgen hat. [film]8[/film]
      Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • Da war tatsächlich mal mit einer FSK18 ausgestattet, allerdingd kam der Film nach Neuprüfung mir einer FSK12 durch. Ungeschnitten, also mit der kurzen Folterszene.
    • An die kann ich mich gar nicht erinnern, braucht der Film auch nicht wirklich.
      Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • Original von tom bomb:

      An die kann ich mich gar nicht erinnern, braucht der Film auch nicht wirklich.


      Zum Ende lässt der von Arne Elsholtz synchronisierte Gangster den Bunsenbrenner zur Hose vom Curd wandern, der wird sofort ohnmächtig. Der Wepper nutzt den Brenner um auf schmerzvolle Weise seine Fesseln loszuwerden. Alles ganz gut gemacht mit einem schönen dreckigen Einschlag, so wie es sich für St. Pauli Filme gehört.

      Sehr schade ist es, das die Regiearbeit Olsen/ Jürgens: Käpt'n Rauhbein aus St. Pauli (auf DVD), total geschnitten ist, die VHS ist ungeschnitten, verstehe das wer will...

      @Trasher: Unbedingt nach dem Film die Augen aufhalten.