Edward Lee - Innswich Horror

    • Edward Lee - Innswich Horror



      Verlag: Voodoo Press
      Herausgeber: Voodoo Press
      Autor: Edward Lee
      Erscheinungsjahr: 2012
      Seitenanzahl: 200
      Sprache: Deutsch
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      Covertext:

      Im Juli 1939 nimmt der Antiquitätensammler und von H.P. Lovecraft faszinierte Foster Morley an einer Busreise durch die Wildnis des nördlichen Massachusetts teil. Er möchte die Orte besuchen, an denen sich Lovecraft aufgehalten hat, und sehen, was dieser erblicken durfte, um den einflussreichsten Horrorautoren der Geschichte besser verstehen zu können.

      Als er in die seltsame abgelegene Hafenpräfektur Innswich Point gelangt – die auf keiner Karte zu finden ist –, geht er anfänglich davon aus, dass deren Namen reiner Zufall ist … nur um im Verlauf der nächsten vierundzwanzig Stunden festzustellen, dass er sich in dieser Hinsicht drastisch getäuscht hat.

      Immer tiefer und tiefer dringt Morley in die dunklen Geheimnisse der merkwürdigen Stadt vor. Spielt ihm seine Fantasie einen Streich, oder gibt es wirklich derart viele Übereinstimmungen zwischen diesem entlegenen kleinen Fischerdorf und der erfundenen Stadt aus Lovecrafts Meisterwerk „Schatten über Innsmouth“? Hat Lovecraft diesen Ort vor seinem Tod im Jahre 1937 vielleicht tatsächlich besucht?

      Schon bald muss Morley feststellen, dass er beobachtet wird, doch sein Verfolger ist genau der Mann, nach dem er sucht: ein einheimischer Zuhälter und Heroinsüchtiger, der angeblich das unaussprechlichste Geheimnis der Stadt kennt. Weiß er vielleicht auch, welches Mysterium bewirkt hat, dass ungewöhnlich viele Frauen der Stadt gleichzeitig schwanger sind?

      Morley wird von unnatürlichen Dingen heimgesucht, und als dieser „malerische“ Zufluchtsort in ein Chaos aus Andersartigkeit, Perversion und dem lauernden, ungezügelten Bösen stürzt, trifft er endlich die Frau, die im Verborgenen Lovecrafts Kind zur Welt gebracht hat, nur um noch tiefer in einem unterirdischen Sumpf und einer Nacht voller verkörperter Schrecken zu versinken.

      Denn das schlimmste Geheimnis von allen, das unter den vermodernden Landungsstegen und hinter den verwitterten Fassaden des heruntergekommenen Dörfchens Innswich Point lauert, wurde noch lange nicht enthüllt …


      Meinung:

      H.P. Lovecraft zählt inzwischen zu den bedeutendsten Autoren des 20. Jahrhunderts. Einer seiner größten Erfolge ist sicherlich die Kurzgeschichten „Schatten über Innsmouth“ (Review). Wenn es um perverse Stories und Geschichten im Horrorsektor geht, wendet man sich im 21. Jahrhundert zumeist an Edward Lee. Passend, dass er nach seinem Werk „Der Besudler auf der Schwelle“ (Review) mit The Innswitch Horror nun erneut dem Großmeister des Okkulten Tribut zollt. Doch kann auch das neue Werk überzeugen und die Atmosphäre der Lovecraft Werke einfangen?

      Foster Morley ist ganz vernarrt in den Schriftsteller H.P. Lovecraft und seine Lieblingsgeschichte von ihm heißt „Schatten über Innsmouth“, welcher von einer kleinen Stadt handelt, die im Geheimen von merkwürdigen Wesen unterjocht wird. Die Faszination zu dem Werk und dem Schriftsteller bewegt ihn dazu, die Route, welche der Charakter in der Geschichte bereist hat, selber zu nehmen und dabei stößt er auf Olmstead, ein kleiner Ort, der auf keiner Karte verzeichnet ist. Schnell wird klar, dass eben jener Ort die Vorlage für die Geschichte Lovecrafts war. Doch nicht nur der Ort selber gleicht dem Roman, denn bald merkt er, wie nah er dem wahre Grauen ist.

      Edward Lee schafft es hier erstaunlich gut die Lovecraftsche Atmosphäre aufrecht zu halten. Sein Buch spielt immerhin nur wenige Jahre nach dem Tode eben jenes Schriftstellers und dies fällt nicht nur bei der Wortwahl auf. Immer wieder verweist er clever auf eine der wohl besten Geschichten von Lovecraft und schnell wird man als Kenner eben jener Story aufmerksam auf die vielen Ähnlichkeiten. Die Spannung steigt und die Vorahnung, die gleich nach den ersten Schritten in Olmstead einsetzt, wird ein ums andere Mal bedient.

      Die Charaktere sind clever gestaltet, wenngleich sie ohne die Lovecraftschen Stereotypen und Ausländerfeindlichkeiten auskommen. Man merkt daher sofort, dass hier eben nicht der Meister selbst tätig war. Erstaunlich hingegen ist, dass Lee fast komplett auf seine sonst so bekannten Perversionen verzichtet und somit etwas viel runderes und ein atmosphärisch dichteres Werk erschafft. Es ist vielmehr ein Liebesbrief an Lovecraft und seine Fans, welcher die Geschichte weiterspinnt und dabei ganz neue Akzente setzen kann.

      Man wird gefangen genommen von der Präsenz des Ortes und dem unguten Gefühl, dass mehr hinter all dem steckt, als man zunächst ahnt. Und wenn es dann zum Ende kommt, dann wird man von einer unheimlichen Situation zur nächsten geschickt, ohne dabei Luft holen zu können. Das Buch aus den Händen zu legen wird fast unmöglich und der Drang zu wissen, wie es mit Morley und seinen Begleitern weiter geht, gewinnt.

      Fazit: The Innswich Horror ist ein cleveres Werk, welches sich perfekt an die Vorlage anpasst, ohne dabei seine eigene Identität zu verlieren. Für Fans von Lovecraft ein absolutes Muss und vielleicht die perfekte Fortsetzung zu einem der besten Werke des Meisters. Unbedingt Lesen!
    • Das ist auch so ein Autor, der eig. ins Irrenhaus gehört. lol

      Bighead muss ich erstmal zu Ende lesen, dann schreib ich was dazu *grins*
    • Edward Lee´s Bücher sind eher Gewaltporno Orgien.
      Ich kenne jetzt kaum einen der so hart schreibt.

      Dieses Werk hier kenne ich leider nicht.
    • Original von Lithium:

      Edward Lee´s Bücher sind eher Gewaltporno Orgien.
      Ich kenne jetzt kaum einen der so hart schreibt.

      Dieses Werk hier kenne ich leider nicht.


      Dieses Werk ist ganz anders als seine "normalen" Bücher. Keine Perversion und nichts. Eher unheimlich wie das Vorbild. Dennoch absolute Empfehlung.