Erotik in der Folterkammer

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      Alternativer Titel: Die Folterkammer des Doktor Orloff
      Produktionsland: Spanien
      Produktion: Santos Alcocer, María Ángel Coma Borrás
      Erscheinungsjahr: 1969
      Regie: Santos Alcocer
      Drehbuch: Santos Alcocer
      Kamera: Emilio Foriscot
      Schnitt: Rosa G. Salgado
      Spezialeffekte: -
      Budget: ca. -
      Musik: Ramón Femenías
      Länge: ca. 91 Min.
      Freigabe: Ungeprüft
      Darsteller: Emilio S. Espinosa, Howard Vernon, Danielle Godet, Maria Saavedra, Adolfo Arlés, José Bastida, Tota Alba





      Doktor Dan Orloff lädt seine Verwandtschaft in sein Schloss ein um ihnen die Einzelheiten seines Testaments nahezulegen. In Wahrheit beabsichtigt er jedoch etwas anderes. Als Dan Orloff plötzlich tot aufgefunden wird ist sicher, dass ein Mörder im Schloss umgeht, der auch den Erbschleichern nach dem Leben trachtet.

      Die musikalischen Klänge von Ramon Femenias sind innerhalb der ersten Bilder mit der musikalischen Untermalung eines Schmuddelbarbesuchs gleichzusetzen. Nachdem ein kleiner Einblick in die Freuden des Dan Orloff gegeben wird wechseln das Ambiente sowie die musikalischer Untermalung. Ein heruntergekommenes Schloss mit engen Gängen und allem was zur Errichtung eines Gruselgrundsteins benötigt wird findet sich im Auge des Zuschauers wieder. Die Auswahl von Locations und Requisiten wissen durchaus zu gefallen und eine leichte Tendenz in Richtung William Castles „Das Haus auf dem Geisterhügel“ lässt sich ausmachen. Dieses gilt auch für die Handlung die ähnliche Aspekte liefert.

      Der Schwarz/ Weiß Look steht dem Film sehr gut zu Gesicht. Somit wird eine angenehme Atmosphäre aufgebaut, die als Hintergrund für die erste Aufgabe der Sargträger dient. Natürlich lassen die ersten Schreie nicht lang auf sich warten, auch wenn es nur die einer Katze sind.

      Der Film zeigt sich auf der einen Seite als ein klassisches Kriminalstück im ebenso klassischen Gruselgewand. Zum anderen birgt der Film mit Blick in die Folterkammer das Gegenteil. Ein maskierter Lüstling sowie ebenfalls maskierte und ansonsten unbekleidete Damen haben sich in einem dreckigen Kellerloch niedergelassen um die Peitsche zu schwingen und schwingen zu lassen. Eine Art Billigaufmache im möglichen Stil eines Früh-Rollins- selbstverständlich ohne Klasse und Intensität einer Rollin-Arbeit auch nur im Ansatz zu erreichen. Der Kontrast zwischen Folterkammer und Schloss ist so dermaßen riesig, dass es sich um zwei parallel laufende Filme handeln könnte.

      Die deutsche Synchronisation trägt einen großen Teil dazu bei, dass wirklich Jede/r schnell merken sollte, dass sie/ er diesen Film nicht für voll nehmen kann und darf. Auch wenn die Dialoge stets ernst gemeint sind, so wird streckenweise ein derartiger Blödsinn vermittelt, dass der Kopf zum Schütteln animiert wird. Sehr zu empfehlen ist die Situation in der der Tote mit einem Messer der Brust gefunden wird und man der Meinung ist der Arzt könne als Todesursache Leberkrebs attestieren, da die Wunde ja ziemlich klein ist. Herrlich!!!

      „Erotik in der Folterkammer“ gelingt es trotz seiner Möglichkeiten so gut wie keine Spannung zu vermitteln, einzig das Rätsel im Folterkeller sorgt für klitzekleine Fragezeichen- wenn überhaupt- da eigentlich von Anfang an Alles klar ist- oder doch nicht- oder wie denn nun?

      Fazit: Wer sich über Nichts mehr wundert und alle Pforten zur Hölle und zum Schwachsinn erfolgreich beschritten hat, der wird auch diesem Film etwas abgewinnen können, denn mit diesem Unsinn kommt wirklich nicht Jede/r zurecht.

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