Originaltitel: Chaw
Produktionsland: Südkorea
Produktion: Hans Uhlig, Dong Bok Yom, Wonsuk Chin, Doo Jin Kim, Ji Yeon Kim
Erscheinungsjahr: 2009
Regie: Jeong-won Shin
Drehbuch: -
Kamera: Barry Stone
Set Decoration: Dean Backer
Costume Design: Kwak Jung-ae
Makeup: Lisa Zomer
Visual Effects Supervisor: Erik Jensen
Creature Designer: Danny Wagner
Creature Fabricator: Carol Bauman
Animation Supervisor: Miguel Angel Fuertes
Länge: 122 Minuten
Freigabe: FSK 16
Darsteller: Tae-woong Eom, Yu-mi Jeong, Yun-min Jeong, Josiah D. Lee
Inhalt:
In einen kleinen ruhigen dorf wo sonst nichts passiert wird eine zerstückelte Leiche gefunden. Polizist KIM Kang-So kommt extra aus Seoul um den Fall zu bearbeiten. Das Opfer ist die Enkelin von Chun il-man. Er war früher mal ein legendärer Jäger. Er ist sich sicher das es kein Mensch war sondern ein menschenfressendes Wildschwein...
Trailer:
Deutsche DVD Fassung: 10.12.2009 (Verleih: 05.11.2009)
Blu-Ray: 10.12.2009
Meinung von Dr.Doom:
Am Anfang wird uns gezeigt, wie von Jäger Tiere geschossen werden, mit dem Kommentar im Off, dass es unmenschlich sei. Dabei wird es auch mal einen verendeten Tiger zu Gesicht geben.
Die deutsche Synchronisierung bei den asiatischen Darstellern ist ja mal richtig schlecht, die geht überhaupt gar nicht und gibt alle Charaktere total der Lächerlichkeit preis.
Auch als Trashfilm funktioniert deren auftreten somit nur selten, nicht nur wegen der völlig verpatzen Synchro, sondern weil die Lacher auch sehr erzwungen ausschauen.
Was hier überzeugen kann, sind die Landschaftsaufnahmen, mit großen Bergen und dicht bewachsene, kleine Büsche, schaut aus wie im Urlaubsgebiet. Des Nächtens ist es auch recht düster, die Atmosphäre ist hier also gut gegeben. Das größte Problem, neben den nervigen Dialogen ist, dass dieses Vieh einfach nicht auftauchen will. Der Keiler wird viel zu lange im Stall gelassen, ab und zu kommt mal die rasante Kamerafahrt zum Einsatz und es wird auch eine Frau im Off verspeist, mit etwas Blut Spritzer, aber zufrieden stellend ist das auftreten der Bestie lange Zeit gewiss nicht.
Ein echter Schweinekopf erscheint als Delikatesse im Restaurant. Gelegentlich bekommt man zumindest für unser eins, mit der aufgezeigten Kultur durchaus recht makaberes geboten, wobei es in Fernost vielleicht auch normal ist, dass dort solch ein Schweinekopf angeboten wird oder er zumindest als Skierde im Restaurant aussteht.
Ein paar Geschmacklosigkeiten gibt es also in der ersten Filmhälfte, so dass man noch nicht komplett abschalten gedenkt. Die Landschaftsbilder geben ja noch viel her.
Albernheiten wie ein redender Hund bleiben allerdings auch nicht aus. Im späteren Verlauf gibt es ein aufgehängtes Wildschwein zu sehen, wo auch mal die Gedärme von rausgeholt werden, mit Tierhorror an sich hat dies eine Stunde lang nur wenig zu tun, es kommt eher ein Video über fernöstlicher Schlachtereien gleich. Überraschenderweise kommt nach genau geschlagenen 55 Minuten doch plötzlich der Keiler ins Spiel, fast ähnlich wie bei „Pig Hunt“ aus diesem Jahr, mit dem Unterschied, dass wir uns nun nicht dem Finale widmen, wo das Vieh dann auch nur stehen bleibt wie bei „Pig Hunt“, sondern wir haben noch eine weitere Stunde vor uns, wo es dann tatsächlich noch richtig Unterhaltsam wird. Dieser sehr zottelig aussehende Keiler kann sich sehen lassen, ist sicherlich CGI generiert, schaut aber ordentlich aus und wird sich sogar einige male auf die Fresse packen. Mich erinnerte dieser Keiler ganz klar an Manni aus „Ice Age“, daran hat man sich hier sicherlich orientiert, auch vom dusseligen Verhalten des Keilers her.
Nach dem man noch sieht, wie die Leute durch die Gegend fliegen, aber der Hieb des Viehs wird nicht präsentiert und es wird dann auch schnell geschnitten um so etwas wie Bedrohung zu erzeugen, was bei mir natürlich total verpufft, solche Szenen haben auch bei „Feast“ oder „Splinter“ keine Spur von Unterhaltung, sondern nur Aggressionen hinterlassen, so werden wir solch eine Szene auch nur ein mal sehen. Anschließend wird der Film noch besser und auch die schnellen Schnitte oder Hollywood angelehnten Übertriebenheiten werden in den Stall gesperrt. Denn die Hatz mit dem Keiler im letzten Drittel ist für den Tierhorrorfan nun wie gemalt, es geht nun auch ruhig geschnitten zu und man sieht den Keiler in voller Pracht, dazu gelingt es auch mit einem kleinen Schweinchen Sympathie auf das Geschehen aufkommen zu lassen.
Zudem gibt es noch ein abgedrehtes Mädchen, im „The Ring“ Gruselverschnitt, die hier sehr schräg in Erscheinung tritt, aber lange Zeit überhaupt nicht reinpasst, lediglich nach dem Abspann wird ihrem Charakter noch etwas Sinn verliehen.
Es ist wirklich erstaunlich was hier nach 55 Minuten geboten wird, denn dann wird es plötzlich rasant und die Schweinehatz ist auch lustig, der Humor zündet nun sogar bei den Dialogen. Die Spiellänge von über 2 Stunden hätte massiv gekürzt werden müssen, 40 Minuten weniger, am besten hätte man gleich die komplette erste Filmhälfte mit der Schere weggekürzt, denn diese ist so interessant wie ein geplatzter Sack Reis in Südkorea.
Solch eine 180 Grad Drehung erlebt man mit der 2.Filmhälfte wirklich selten, es kam mir auch so vor, als ob ein 2. Regisseur gekonnter Weise aus dem Brei der ersten Hälfte noch das Maximum herausholen sollte.