Alternativer Titel: Earthquake
Produktionsland: USA
Produktion: Jennings Lang, Mark Robson
Erscheinungsjahr: 1974
Regie: Mark Robson
Drehbuch: George Fox, Mario Puzo
Kamera: Philip H. Lathrop
Schnitt: Dorothy Spencer
Spezialeffekte: Frank Brendel, Johnny Borgese, Jack McMaster, Mike Reedy, Glen Robinson
Budget: ca. 7.000.000 US Dollar
Musik: John Williams
Länge: ca. 123 Min.
Freigabe: FSK 12
Darsteller:
Charlton Heston: Stewart Graff
Ava Gardner: Remy Royce-Graff
George Kennedy: Lew Slade
Lorne Greene: Sam Royce
Geneviève Bujold: Denise Marshall
Richard Roundtree: Miles Quade
Marjoe Gortner: Jody
Barry Sullivan: Dr. Willis Stockle
Lloyd Nolan: Dr. James Vance
Kip Niven: Walter Russell
Victoria Principal: Rosa Amici
Walter Matthau: Betrunkener in Bar
Monica Lewis: Barbara, Royce' Sekretärin
Gabriel Dell: Sal Amici
Pedro Armendáriz Jr.: Emilio Chavez
Lloyd Gough: Bill Cameron
Los Angeles wurde von mehreren kleinen Erdbeben befallen. Was jedoch Niemand ahnt: es steht ein Katastrophe von bisher nicht gekannten Ausmaßen an. Die Obrigkeit versucht die Sache zu verheimlichen um eine Massenpanik zu verhindern, doch…
Mark Robsons „Erdbeben“ ist neben John Guillermins „Flammendes Inferno“ DER Katastrophenfilm überhaupt. Ein Film der um Lichtjahre besser ist, als ähnlich ambitionierte Cameron und Emmerich Produkte. Okay, schnell weg vom bösen Namen Emmerich bevor mir noch übel wird.
„Erdbeben“ beschäftigt sich, neben der anstehenden Katastrophe, auch mit den Schicksalen seiner Darsteller und Darstellerinnen. Diese Schicksale sind irgendwie miteinander verknüpft und werden während des Films auf harte Proben gestellt.
Charlton Heston in der Rolle von Stewart Graff, als selbstloser Held, dessen Idealismus einzig von seinem Schwiegervater (gespielt von Lorne Greene) getoppt wird. Hier heißt es: Leben retten!!! Und zwar bis zum letzten Atemzug. Dem Charlton ist die Rolle mal wieder auf den Leib geschrieben und er brilliert so wie man ihn kennt und wie man es von ihm erwartet. Ebenfalls außerordentlich gut zeigt sich George Kennedy als gefrusteter Polizist Lew Slade. Dazu gesellen sich Richard Roundtree als Motorradakrobat Miles Quade (im gelb schwarzen Lederanzug) und Victoria Principal als Rosa Amici. Hier muss man erwähnen, dass Frau Principal eine wahrlich unmögliche Frisur trägt. Ein wahrer Graus der ansonsten doch in den 70ern und 80ern sehr adretten Dallas-Dame. Ein Psychopath darf bei einer solch unterschiedlich ausgelegten Gesellschaft natürlich auch nicht fehlen. Dieser heißt Jody, arbeitet in einem Supermarkt und ist im Ernstfall Leiter einer Nationalgarde.
Der Film beschäftigt sich ausgiebig mit der Vorstellung der genannten Charaktere und hat somit wenig Zeit um auf die Hilflosigkeit der Regierung einzugehen. Die Verantwortung der Oberen zeigt sich in Unverantwortlichkeit. Weniger aus Angst vor einer Massenpanik. Der Schaden am eigenen Image und das Ende der eigenen Karriere sind das, was auf dem Spiel steht. Hier hätte man ein wenig mehr in die Tiefe gehen können. Trotzdem sei dieses nicht als Manko vermerkt. Denn „Erdbeben“ ist in erster Linie ein Katastrophenfilm und was dieser an Effekten zu bieten hat ist absolut hervorragend. Gerade gemessen am Jahr 1974 schon als gigantisch zu bezeichnen. Ich wage mal die Behauptung, dass die Erstaufführungsbesucher Blut und Wasser geschwitzt haben. Denn dieses Inferno einmal auf der großen Leinwand gesehen…
Fazit: Die Hilflosigkeit von Großkotz Mensch im Kampf gegen die Natur ist weit hinten angesiedelt. Für Moralapostel ist somit wenig Platz, denn „Erdbeben“ bietet in erster Linie eine brillante Tricktechnik.
Kurz und knapp: Ein Katastrophenfilm wie ich ihn liebe.
9/10