Snuff Massacre

    • Snuff Massacre



      Originaltitel: Skeleton Crew
      Alternativer Titel: Chainsaw Snuff Massacre - Bitte lächeln...
      Produktionsland: Finnland
      Produktion: Ilkka Niemi
      Erscheinungsjahr: 2009
      Regie: Tommi Lepola, Tero Molin
      Drehbuch: Tero Molin, Teemu Molin
      Kamera: Tommi Lepola, Tero Molin
      Schnitt: Juha Kuoppala, Petri Kyttälä
      Spezialeffekte: Esa Heikkinen
      Budget: ca. 1.000.000 $
      Musik: Tuomas Kantelinen
      Länge: ca. 88 Minuten
      Freigabe: FSK Keine Jugendfreigabe
      Darsteller: Rita Suomalainen, Steve Porter, Anna Alkiomaa, Jonathan Rankle, Jani Lahti, Ville Arasalo, David Yoken, Riikka Niemi, John J. Lenick, Ramo Kalupala, Eija Koskimaa, Jukka Toivonen




      Inhalt:

      Finnland. Die Irrenanstalt nahe der russischen Grenze wurde in den 70er Jahren geschlossen, nachdem herausgekommen war, dass der Leiter Dr. Anderson mit den Insassen seine privaten Snuffvideos drehte. 30 Jahre später. Eine kleine amerikanische Filmcrew kommt an den Ort der Tragödie, um hier einen Horrorfilm über das Massaker zu drehen. Für Regisseur Steven (Steve Porter) ist es der erste Film, doch hat er das Glück, den finnischen Shootingstar Lisa (Rita Suomalainen) für die Hauptrolle zu gewinnen. Die Dreharbeiten verlaufen planmäßig, doch dann entdecken Mitarbeiter im Keller etwas Schreckliches! Die Originalfilme von Dr. Anderson - und seine 8mm-Kamera. Steven ist begeistert, nun kann er mithilfe der Filme ein Meisterwerk produzieren! Schon bald muss die Filmcrew bemerken, dass sie nicht nur einen Horrorfilm produzieren, sondern dass sie selbst mitten in einem stecken...

      Blutig, gemein, schockierend, provozierend, das sind nur einige der Worte, mit denen man diesen harten und düsteren Slasher beschreiben muss. Das ist kein Spaß mehr!



      Trailer:



      Homepage: skeletoncrewthemovie.com/


      US DVD Fassung: 21.07.2009
      Deutsche DVD Fassung: 03.05.2010 (Verleih: 09.04.2010)
      Die deutsche Fassung ist um ca. 5 Minuten geschnitten.

      Österreich DVD (NSM): 30.08.2010



      Meinung: (anhand der geschnittenen Fassung) Das Review hat einige Spoiler!

      Ein Autounfall hat stattgefunden, wo ein Hirsch angefahren wurde. Oft genug hat man dies schon schockiger präsentiert bekommen, es wird auch nur mehr oder weniger im Dialog offenbart. Nun kommt der Fahrer ins Krankenhaus, wo der Arzt schon einen sehr schmierigen Eindruck hinterlässt. Auf viel Atmosphäre wird in dem Krankenhaus gesetzt, die Gewitterschauer des Nächtens sind sogar laut und beeindruckend, wie selten zuvor in einem Film erlebt. Der Originaltitel „Skelton Crew“ ist treffender als der „Snuff Massacre“, zwar geht es hier auch um Snufffilme, aber ein „Massacre“ sieht gewiss anders aus, auf die ungeschnittene Fassung sollte aber zurückgegriffen werden, sonst wird man ganz in die Röhre kucken, was richtige Blutszenen angeht. Das Krankenhaus ist wie leer gefegt, bis auf 2 Patienten, dem Arzt und 2 Pfleger scheint keiner anwesend zu sein. Das Krankenhaus bietet zumindest ein sehr ansprechendes Farbenspiel an, somit darf die Optik auch ansprechen. Gruselige Ecken gibt es genug zu bestaunen. Dem passt sich auch die schaurige Musikuntermalung bestens an. Ich habe bei dieser neueren finnischen Produktion anhand der derb schlechten Bewertungen wieder das Schlimmste erwartet, ähnlich wie bei den benachbarten Russen, kommt aus Finnland zudem nichts Gescheites, ob dieser „Snuff Masssacre“ da eine Ausnahme ist, liegt wohl eher im Auge des Betrachters. Richtig gescheitert ist der Film bei mir nicht, wenn gleich ich die allgemeine Ablehnung absolut nachvollziehen kann. Insbesondere die Dialoge und Verhaltensweisen der wenigen Darsteller sind Anfangs ziemlich dämlicher Tobak. Einige ansprechende Verfolgungsszenen durch die vielen Räume des Krankenhauses gibt es aber immerhin zusehen.
      Vereinzelt gute Schockeffekte gesellen sich hinzu, wie eine Nadel die ins offene Auge gestochen wird. Nach gut 20 Minuten gibt es unerwartend einen Cut! „Cut, Cut, Cut.. der Kameramann war im Bild.“ Im wahrsten Sinne des Wortes, der Film wird ganz abgebrochen, weil der Kameramann also im Spiegelbild auftaucht. Wo ich mich kurz gewundert hatte, was der da macht und ich nahm an es wäre plötzlich so etwas wie ein Geist. rofl Plötzlich beginnt also eine ganz andere Story, wo es um das Filmedrehen geht und zuvor gezeigtes war nur ein Gehversuch eines gespielten Filmes, deswegen wohl auch so holperig von der Logik her, denn anschließend kommen solche Schwächen nicht mehr groß vor. Die Darsteller reden über ihre vorherigen Schauspielrollen, wo sie in Piranha 2 und Steven Seagal Filme mitgemacht haben (was natürlich nicht wahr ist!). Ein Snufffilm wird im Keller gefunden, worauf der Regisseur von diesem fasziniert ist und nun langsam abdrehen gedenkt.
      Snuff Masssacre ist ein eigenwilliger Film, nicht gut, aber auch nicht so schlecht wie zu erwarten war. Zwar wurden auch vorher Filme schon plötzlich abgebrochen, aber nie wurde so dicht beim Filmdreh direkt drangeblieben wie hier, wo die Darsteller über ihre Filmrollen sprechen, was einen das Schmunzeln ins Gesicht treibt. Wenn gleich der Film nie offensichtlich lustig mit dem Holzhammer trumpft, so konnte die unterschwellige Ironie mich hier nach den ersten 20 Minuten langsam aber zielstrebig erreichen. Wenn man die Ernsthaftigkeit, welche Anfangs vermittelt werden sollte, anschließend hier mal für sich ausblenden kann, dann dürfte dieser Film unterhalten. Da wäre ein Regisseur, der mit John Carpenter „The Thing“ T-Shirt durch den Film spaziert. Zudem offenbaren die Kulissen einiges unpassendes, wie ein großes Popcornschild in einem verlassenen 70er Jahre Krankenhaus, ja ich fand es ulkig. Zu sehen gibt es einen Geschlechtsakt, wo es plötzlich zu Würgeszenen des bulligen Mannes kommt, die etwas verstörend rübergebracht werden.
      Sehr dunkle, enge Gänge werden präsentiert, wo die Details aber erkennbar sind, dabei kommen richtig gruselige Geistererscheinungen plötzlich zum Vorschein, was auch schocken kann.
      Gehuldigt wird im Dialog Jamie Lee Curtis und Carpenters Halloween. Die Charakterrollen geben sich also als professionelle Schauspieler, dem steht die Crew ins nichts nach, wie Kabelträger die bei „Superstars TV Shows“ mitwirken. Natürlich alles nur Verarschung. Wer nun meint, dass die Laiendarsteller hier nur Unwahrheiten Possen, der ist nicht in der Lage ironischen Humor aufzunehmen.
      Bei einem „Cut“, wo ein Filmfehler passiert ist, wird gemeint, dass solche Fehler in Hollywood etliche 1000 Doller kosten. Bei einem anderen „Cut“ wird der Regisseur richtig wütend auf seine Crew, der ihnen die Begabung abspricht, die sie in Los Angeles gelassen haben und der Hauptdarsteller wird als Hochbezahlter scheiß Schauspieler bezeichnet, was er letzteres auch wirklich ist. rofl
      Als richtiger Trash geht „Snuff Massacre“ nicht durch, da der Humor zu unterschwellig und sehr intelligent ist und jemand der sich zublödeln lassen möchte, wird hier nicht richtig bedient. Nun mal ein paar Dialogauszüge, das sich der Film überhaupt nicht für ernst nimmt. „Es ist ein Horrorfilm, deswegen müssen wir uns an die Regeln halten um zu überleben.“ „Du hast wirklich Glück gehabt, du bist hier die Hauptdarstellerin, aber ich nicht.“ „Wer auch immer dieses Drehbuch verzapft hat, er sollte es sich hochkant in den Arsch schieben.“
      Ein paar lesbische Fummeleien gibt es, wo plötzlich jemand mit der Kamera dies aufnimmt, zu diesem Zeitpunkt ist der Regisseur anhand des gefundenen Snufffilms schon auf einen Trip durch diesen, wie auch immer das sein kann, man sollte die dämliche Story nie für ernst nehmen, zumindest nach den ersten 20 Minuten, na eigentlich nicht mal da.
      Ein Schachpunkt ist, dass die Laiendarsteller, zwar mit dem Amateurbonus sympathisch sind, aber nicht wirklich Schauspielern können, auch wenn niemand nervt, so werden die Rollen doch recht eigenwillig verkörpert, auch die ulkigen Dialoge können sie nicht belustigend genug rüberbringen, andererseits ist die schlechte Schauspielleistung an sich hier mal belustigend. Wahrscheinlich hätten etwas weniger ernste Gesichter hier besser gepasst, zudem kommt gelegentlich sogar mal das grinsen durch, was überhaupt nicht passt. Ein Gefühl für Dramatik und Charakterzeichnung liegen auf unterem Amateurniveau, wobei letzteres hier auch richtig reinreißt. Ein echter Spannungsbogen ist nicht auszumachen, da es so recht durcheinander geht, zwar sehr verständlich vom Ablauf her, nur es wirkt halt doch ziemlich unprofessionell, was mich persönlich jetzt nicht so sehr abschreckt wie den Otto-Normalverbraucher. Es gibt jedenfalls sehr viel zu entdecken, wenn man sich drauf einlässt. Mit reichlich eigenwilligen Szenen, dass machte den Film für mich interessant, trotz der harschen Kritikpunkte. Eine Auseinandersetzung ganz in SAW Manier gibt es, wo 2 Protagonisten ums Überleben kämpfen. Eine Verfolgungsszene mit der „Texas Chainsaw Massacre“ Kettensäge folgt in düstersten Gängen.
      Als die Teens entdecken, dass ihr reales Handeln gerade auf Video aufgenommen wird (wie auch immer dieses schwachsinniger weise möglich ist), kommt es zu folgendem Dialogen:
      „Irgendwie sind wir in einen Film gelandet, in einen Horrorfilm. Aus dem Grund ist auch alles aus den Rudern gelaufen.... Es wird noch mehr Tote geben, denkt doch mal über die Gesetze in einem Horrorfilm nach, am Ende überlebt zumindest einer, der Hauptdarsteller.“

      Snuff Massacre will kein Massenpublikum ansprechen, der Gorehound wird nicht auf seine Kosten kommen. Wer ernsthaftes oder professionelles sehen möchte, sollte einen großen Bogen drum machen. Hier wird der Eindruck vermittelt, dass es sich um ein Fanmovie handelt, mit der Thematik Horrorfilm, geeignet für diejenigen, welche mit dem Amateurgenre gut können.

      „Du wirst keine Fortsetzung kriegen.“, „Aber ich bestimme über das Alternative Ende.“

      Die Bewertung meinerseits ist noch knapp Genreschnitt, mir auch egal ob er bei der Masse scheitern wird. Nach dem Abspann nicht abschalten, dann gibt es noch eine Überraschung.

      [film]6[/film]
    • Der nächste Schrott aus Finnland, ab 09.04.2010 im Verleih von KSM unter dem Titel Snuff Massacre.
    • Wenn kein Label nen Film haben will kommt KSM und Laser Paradise in Spiel haha.
      Werd ihn mir trotzdem angucken, obwohl sich die Erwartungen in Grenzen halten
    • Stimmt, das ist mit Sicherheit was für Laser Paradise
    • Der Trailer ist nichtssagend, das Cover reizend, der Titel aufhorchend reisserisch. Kann nur schiefgehen.
    • Der Film wird auch noch, nur geschnitten erscheinen.
    • Original von Dr.Doom
      Der Film wird auch noch, nur geschnitten erscheinen.


      damit schießen sie sich selbst ins aus :221:
    • Und wieder was miserabeles gesehen, 90 min vergeudet. Ich werde von Filmen in denen sinnlos getötet wird nun mal gar nicht angesprochen, wenn nicht mal ein wenig Sinn und Logik zu erkennen sind, so wie hier. Die ersten 22,23 min hätte man sich getrost sparen können, will aber hier nicht vorgreifen. Nicht das es danach irgendwie besser wird, im gegenteil, selten so etwas unglaubwürdiges geschaut, lustlos runtergedreht. Für den Gorefreund sind ein paar wenige Szenen dabei, aber ohne Spannung und Logik verkommen die total. [film]3[/film]
      Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • Ich sehe es wie Tomb. Der Mann hat ja sowas von Recht.
      Dieser ganzen "Ich mach Dich sinnlos Tot" Filme bin ich schon sowas für überdrüssig das ich mir solcherlei Zeugs gar nicht freiwillig antun möchte.
      In den letzten Jahren geht es im Horrorgenre nur noch darum das man soviel sinnlose und verdammt brutale Gewalt wie möglich zeigen will. Die Atmosphäre und der Charme gehen dabei total verloren. Ich habe mir im letzten Monat hauptsächlich Filme aus den achtzigern und neunzigern angesehen. Die hatten genau das was ich in den letzten Jahren bei Filmen kaum noch wahr nehme. Eine Seele und Charme. Vielleicht bin ich einfach nur Nostalgiker aber ich empfinde es so. 95 Prozent der jetzigen Veröffentlichungen kann man alle getrost vergessen.

      Ich habe "Snuff Massacre" schon seit 2 Wochen zu Hause und bis jetzt hatte ich noch nicht mal ansatzweise das Verlangen mir diesen Film an zu sehen. Nennt mir einen einzigen und vernünftigen Grund warum ich mir das antun sollte?

      Best Regards
      The Frost
      Gott weiß bis heute noch nicht das ich ihn erschaffen habe.

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    • ...ich kann dir keinen nennen!
      Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • Die Frau auf dem Cover ist aber heiss :6:
    • Original von funeralthirst
      Die Frau auf dem Cover ist aber heiss :6:


      Dann hol dir lieber ein Plakat aber Geld ausgeben für den Film lohnt sich wirklich nicht ;)
    • Besser als gedacht, aber die meisten finden ihn halt Schrott! Er hat mich zumindest ein mal unterhalten. :0: Das knappe lolp Review steht ganz oben.
    • Das mit dem Abspann hab ich echt übersehen, war froh als der Mist zu Ende war! Nu schaue ich nochmal rein, bin ja gespannt...
      Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • Ich spule den Abspann auch immer durch, ab und zu wird man ja noch mal was zu sehen bekommen. Die wenigen Titten im Film werden angesprochen. lol
    • Ich glaube, jetzt muss ich mir den Film doch mal besorgen..oder ausleihen.
    • Original von Dr.Doom
      Besser ausleihen. lolp
      ...wesentlich besser! lolp
      Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • Original von tom bomb
      Original von Dr.Doom
      Besser ausleihen. lolp
      ...wesentlich besser! lolp


      Jou, denke auch. Das Cover lockt..und lockt...und lockt.
      Männer sind schon geschädigt, weil sie sich wegen einer heissen Frau auf nem Cover unsäglichen Mist antun möchten...Tja, Sex sells..
    • Hat es mich auch, dazu der Titel, die Inhaltsangabe... naja, lies mal was rausgekommen ist!
      Mein Herz schlägt für meine Mama &





    • Snuff Massacre
      (Skeleton Crew)
      mit Rita Suomalainen, Steve Porter, Anna Alkiomaa, Jonathan Rankle, Jani Lahtinen, Ville Arasalo, David Yoken, Riikka Niemi, John J. Lenick, Ramo Kalupala, Eija Koskimaa, Jukka Toivonen, Wiley Cousins, Markku Peltola, Karolina Blackburn
      Regie: Tommi Lepola / Tero Molin
      Drehbuch: Tero Molin / Teemu Molin
      Kamera: Tommi Lepola / Tero Molin
      Musik: Tuomas Kantelinen
      Keine Jugendfreigabe
      Finnland / 2009

      Finnland. Die Irrenanstalt nahe der russischen Grenze wurde in den 70er Jahren geschlossen, nachdem herausgekommen war, dass der Leiter Dr. Anderson mit den Insassen seine privaten Snuffvideos drehte. 30 Jahre später. Eine kleine amerikanische Filmcrew kommt an den Ort der Tragödie, um hier einen Horrorfilm über das Massaker zu drehen. Für Regisseur Steven ist es der erste Film, doch hat er das Glück, den finnischen Shootingstar Lisa für die Hauptrolle zu gewinnen. Die Dreharbeiten verlaufen planmäßig, doch dann entdecken Mitarbeiter im Keller etwas Schreckliches! Die Originalfilme von Dr. Anderson - und seine 8mm-Kamera. Steven ist begeistert, nun kann er mithilfe der Filme ein Meisterwerk produzieren! Schon bald muss die Filmcrew bemerken, dass sie nicht nur einen Horrorfilm produzieren, sondern dass sie selbst mitten in einem stecken...


      Nach "Dark Floors" erreicht nun mit "Snuff Massacre" der nächste Horrorfilm aus Finnland zu uns und trotz ansonsten eher sehr schlechten Kritiken hat der Film mir persönlich gar nicht einmal schlecht gefallen. Es wird zwar nichts Neues geboten, denn inhaltlich hat man mal wieder die altbewährte Film im Film Thematik zu Rate gezogen, jedoch ist es den Machern dieses Films durchaus gelungen, dies sehr gut und spannend in Szene zu setzen. So wird der Zuschauer beispielsweise in den ersten 20 Minuten mit Ereignissen konfrontiert, die wie ein Rückblick in die 70er jahre wirken und die damaligen Geschehnisse in der Irrenanstalt zeigen. Erst danach merkt man, das man sich schon längst bei den Dreharbeiten zu einem Horrorfilm befindet, der am Original-Schauplatz der 30 Jahre zuvor geschehenen Ereignisse stattfindet. Es gibt während der ersten 20 Minuten auch keinerlei Anhaltspunkte, die darauf hinweisen, so das man gerade diesen ersten Teil des Filmes als äusserst gelungen ansehen kann.

      Das ist auch insbesondere in der Tatsache begründet, das sich von der ersten Minute an eine sehr dichte und bedrohliche Atmosphäre präsentiert, allein die düsteren Gänge des Irrenhauses sorgen für eine aufkommende Gänsehaut, die durch ein nächtliches Gewitter noch zusätzlich unterstützt wird. Leider kann sich diese exzellente und äusserst unheilvolle Stimmung nicht den ganzen Film über auf einem konstant hohen Level halten, denn mit zunehmender Laufzeit kommt es doch zu einigen kleinen Einbrüchen, was auch dem Spannungsbogen nicht unbedingt zugute kommt und dessen Aufbau sichtlich beeinträchtigt. Dennoch bewegt sich die Geschichte ganzzeitig auf einem soliden Niveau, auch wenn die Spannung und die dichte Stimmung des ersten Film-Abschnittes nicht mehr erreicht werden kann. Das liegt hauptsächlich daran, das die Geschehnisse mit der Zeit immer vorhersehbarerwerden, es gibt keine weiteren Überraschungsmomente, die das Szenario erheblich aufwerten würden.

      Doch die eigentliche Schwäche dieses Werkes sind ganz eindeutig die Schauspieler, die phasenweise doch etwas ungelenk und wenig authentisch agieren. Hinzu kommt, das keiner sonderlich symphatisch erscheint und so beim Betrachter einige Symphatiepunkte sammeln könnte. So ist es dann auch nicht weiter verwunderlich, das man die Dezimierung der Film-Crew äusserst gelassen hinnimmt und keinerlei Mitleid für die Opfer aufbringen kann, die sich auch durch eigene Dummheit und unlogische Verhaltensweise dem mittlerweile durchgeknallten Regisseur regelrecht als Opfer-Lämmer anbieten. Doch das Verhalten der Opfer sollte man nicht unbedingt als negativ bewerten, denn ist man dieses doch auch aus etlichen anderen Produktionen gewöhnt und wenn man einmal ganz ehrlich ist, dann gehört das doch irgendwie dazu. Dennoch hätte man sich etwas mehr Ausdrucksstärke und Persönlichkeit bei den darstellern gewünscht, denn das hätte dem ganzen doch noch etwas mehr Intensität verliehen und den Gesamteindruck, den man von "Snuff Massacre" erhält, erheblich aufgewertet.

      Aufwerten würde den Film ganz sicher auch eine ungeschnittene Version, die irgendwann sicherlich über Österreich erscheinen wird, denn eine Kürzung von über 5 Minuten ist doch schon ziemlich heftig. Noch dabei sind die Schnitte stellenweise äusserst offensichtlich gesetzt und man wird das Gefühl nicht los, das wirklich alle Passagen, die auch nur annähernd brutal sein könnten, der Schere zum Opfer gefallen sind. Wenn man sich dann den Schnittbericht ansieht, bestätigt sich diese Vermutung sehr schnell, so das man letztendlich nur auf eine Uncut-Auswertung über Österreich hoffen kann. Splatter-und Gore Freaks werden also bei dieser Veröffentlichung nicht unbedingt auf ihre Kosten kommen, zwar sind einige blutige Passagen vorhanden, aber die richtig harten Szenen bekommt man leider nicht zu Gesicht. Und trotz dieser ganzen und teils offensichtlichen Defizite hat mich der Film irgendwie stark fasziniert und zu dem Ergebnis kommen lassen, das er bei Weitem nicht so schlecht ist, wie es einige Meinungen vermuten lassen.


      Fazit:


      Bei "Snuff Massacre" handelt es sich sicherlich nicht um ein Meisterwerk, aber immerhin um einen ordentlichen Genre-Beitrag, den man aber im Moment leider nur in der stark geschnittenen Version begutachten kann. Richtig gute erste 20 Minuten und ein solider Rest des Filmes sorgen für ein insgesamt äusserst kurzweiliges und stellenweise auch spannendes Film-Erlebnis. Freunde der härteren Gangart sollten allerdings abwarten, bis "Snuff Massacre" auch ungeschnitten bei unseren Nachbarn erscheint, um den Film dann auch in voller Pracht genießen zu können.


      Die DVD:

      Vertrieb: KSM
      Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
      Bild: 2,35:1 ( 16:9)
      Laufzeit: 88 Minuten
      Extras: Bloodpit - For you to be Safe (Musikvideo), Trailer, Bildergalerie


      [film]6[/film]
      Big Brother is watching you
    • Bin etwas überrascht das er dir doch gefällt, ich für meinen Teil kann gar nichts mit anfangen, bei solchen Filmen haben wir ja sonst einen ähnlichen Geschmack. Einer hatte wohl nen schlechten Tag beim anschauen, nur wer? lol lol lol
      Mein Herz schlägt für meine Mama &

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von tom bomb ()

    • Eine auf originell getrimmte Handlung, wiedermal der Film im Film. Die Darsteller sind stereotype Unsymphaten, die Frauen schlafen sich am Set hoch, doch schon bald rastet der Regisseur aus und aus dem gestellten Snufffilm, der sich auf Ereignisse von vor 30 Jahren beruht, macht der Regisseur seinen eignen richtigen Snufffilm, indem alle seine Darsteller und Crewmitglieder miteinbezogen werden. Das kleine bisschen Originalität wird zerstört durch hanebüchene Geistererscheinungen und auch schon bald sinkt die Spannung dahin. Goreeskapaden sind rar aufgrund der CUT - Fassung, aber zumindest sieht man die billigen Ergebnisse. Die Seteinfälle sind zwar ganz okay, aber wer die SAW Filme schonmal sah, ist dort auch besseres gewohnt. Snuff Massacre ist gewollt, aber überzeugt nur mäßig. Kann man sich geben, wird man aber schnell vergessen.

      PS: Die lockende Frau aufm Cover ist in echt gar nicht so heiss, und ein Massaker sieht auch anders aus.

      [film]4[/film]
    • Der böse Film im Film

      Billigproduktionen im Horrorgenre gibts ja nunmal wie Sand am Meer und auch schon seit Bestehen des Genres, schliesslich galt das Genre schon immer als leicht verfilmbar bzw. auch so abgeschlagen, sodass die meisten Produkte kleine Video Nastys wurden, die höchstens im schmuddeligsten Undergroundkino Beachtung bekamen. Den B-Movie mit der eher schäbigen Thematik, die mit minimalistischen Mitteln umgesetzt wurden, hat neben seiner charmanten Faszination auch Spötter gefunden, gabs dort neben den kleinen symphatischen Produktionen auch schäbiger Mist, der nicht anderes konnte und wollte als zu schocken, aber eben halt vielmehr mit der Tatsache, extrem bedenklich oder selbstzweckhaft zu sein.

      Der Snufffilm gehört somithin schon immer zu dieser Kategorie, hilt man den realen Tod fest, um ihn als Unterhaltungsmedium zu benutzen. Ob nun in solch dokumentatorischen Filmen wie Mondo Cane (1962), die scheinbar vor den Kopf stossen wollten, solch plumpen Ekelorgien wie Gesichter des Todes (1978), plakativer und unnötiger Tiersnuff in Kannibalenmovies (Nackt und zerfleischt, Make them die slowly) oder in gefakten Snufffilmen, wie Guinea Pig, die vollkommen ohne Plot Folterorgien zelebrierten und vorgaben real zu sein, hatte diese Filmausrichtung schon immer extrem exploitative Züge, gilt, auch vollkommen zurecht als verrohend und bedenklich, doch hat sicher so seinen Reiz. Ob man das nun als Unterhaltung ansehen kann, ist eine andere Sache, aber wenn ein Spielfilm sich diese Faszination vor Augen nimmt, indem im Film ein Film gedreht wird, dann kann daraus etwas werden.

      Snuff Massacre nimmt sich dies zur Brust und auch wenn die Thematik gute Grundvoraussetzung liefert, mag es in Zeiten von SAW und Hostel gar nichtmal so neu erscheinen Folterorgien zu inszenieren, und Finnland gilt ja nicht erst seit gestern unbedingt als Horrorhochburg.

      Snuff Massacre beginnt vielversprechend und düster, landet ein Paar aufgrund eines Autounfalles in einer abgelegenen Irrenheilanstalt, indem der hiesige Mann verarztet werden soll. Unmut macht sich breit, denn die dunklen Gänge, die aufreibenden Geräusche und absurd wirkenden Ärzte und Arzthelferinnen verheissen nichts Gutes, macht es den Anschein, dass hinter ihrer extrem gutmütigen Art, der pure Hass und Boshaftigkeit steckt. Wer nun natürlich ganz logisch denken kann, weiss, dass dieses Zentrum, als Klinik getarnt der Drehort für sadistische Grausamkeiten ist, und so wird dies auch allsbald die Frau des Mannes entdecken, die zuerst einen Raum mit reichlich Mordinstrument und Filmrollen entdeckt, sondern auch ihren Mann, der Beinamputiert, gefesselt, schönzurechtgemacht vor einer Kamera auf einer Barre liegt. Die Frau soll ihn töten. Der Mann will die Schmerzen nicht mehr etragen. Überwindung und dann....

      Cut Cut Cut. Alles bloss inszeniert, von einem Filmteam, dass in dieser Klinik einen gestellten Snufffilm über reale Ereignisse drehen möchte, die in dieser Klinik von einem sadistischen Folterer stattgefunden haben sollen. Wir befinden uns an einem Set, was wir gesehen haben, nicht der richtige Film. Wer jetzt denkt, dies wäre ein origineller Schachzug in Sachen Drehbuch und eine spannungserweiternde Plotänderung, irrt sich, sind es die ersten 20 Minuten des Films im richtigen Filmes, die begeistern, ist der wahre Film, die Ereignisse am Drehort, die nach dem Cut stattfinden, der kleine aber feine Abstieg in die Bedeutungslosigkeit.

      Auch wenn der Film ab dort geradlinig bleibt, driftet er immer mehr in Unlogik und ozeangrosse Logiklöcher ab, sodass der letzte Funken Interesse schwindet. Nicht nur, dass die Darsteller nichtmal ansatzweise symphatisch erscheinen, sind es nämlich Stereotypen der Sorte Drehortnutten, die sich in ihren Rollen hochschlafen wollen, Filmstudentenfuzzis, die alles besser wissen, und ein Regisseur, der an Grössenwahnsinn leidet. Und weil halt alles und keiner nicht so will wie er, der Film ins Stocken kommt, da Schauspielkunst und Budget fehlt, entscheidet sich der Möchtegernregisseur, nachdem sie tatsächlich Bildmaterial von dem inspirierenden Snufffilmer von damals finden, dazu, seinen gestellten Snufffilm durch richtige Aufnahmen aufzuwerten. Real ist besser als gestellt, doch dass damit die Laiendarsteller nicht einverstanden sind, ist klar und so spitzt sich die Situation schnell zu.

      Die simple Foltergrundlage mit all ihren blutrünstigen Foltersets erscheint eigentlich unterhaltsam genug, doch leider mischt der Film mysteriöse Elemente herein, in der scheinbar geisterhafte Seelen von damals ihr Unheil tun, und auch ein bizarrer Zweitregisseur tut hier seine Runden. Das mag wohl das grösste Problem des Filmes sein, denn eine Rolle spielen die Geistererscheinungen nicht, und sie fallen auch irgendwann kommentarlos weg, sodass der Film zum reinen SAW Folterschmu verkommt, in dem die profillosen Unsymphaten von Darsteller um ihr Überleben zu kämpfen haben. Die Mauselochfalle in der sich zwei Männer mit Nagelbrettern bekriegen, und die Szene in der eine Kamera auf Schienen mit Spieß versehen aufspiesst, mögen noch die Highlights sein, doch einen Bezug zum Geschehen entwickelt man dabei nie, und auch die Effekte sind nicht so haarscharf, als das man zusammenzücken würde.

      Da ist das Ende, dass nun genauso erscheint, wie die Szene des gestellten Filmes, bevor der Cut stattfindet, nur als einfältig, zumal die vermeintliche Protagonistin, die eben jene Szene damals spielte und jetzt real erlebt, bloss dumm.

      Fazit:
      Recht gut gemeinter Film im Film, der seine guten Ansätze im richtigen Film durch seine ekelhaften Darsteller und die wirren Mysterieelemente verspielt und selten bis gar nicht so explizit wird, sodass man wie in früheren Snuffnastys aus früherer Exploitationzeit angewiedert wegsehen möchte, aber es nicht kann. Ob der Film in einer ungeschnittenen Fassung intensiver sein wird, sei dahingestellt, aber der Film dürfte auch dort mehr als belanglos bleiben. Kann man sehen, muss man nicht, zumal die Goreeffekte zwar im Geschehen weg sind, aber die Ergebnisse die Billigkeit offenbaren dürften.

      41%
    • Respektabeles Review für so nen Film! Ich selber halt ja nix von dem, aber Funer begründet es so schön! lolp
      Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • Der Film erscheint am 30.08.2010 ungeschnitten in Österreich.
    • Original von Dr.Doom
      Der Film erscheint am 30.08.2010 ungeschnitten in Österreich.


      Das macht ihn auch nicht besser lol
    • 5 Minuten Schnitt ist aber sehr viel. Wer allerdings mit dem Ablauf oder den Laien-Darstellern nicht zurecht gekommen ist, wird dann sicher auch keine große Freude dran haben.
    • Der Titel ist aber sehr dick aufgetragen^^
      "Erst nachdem wir alles verloren haben, haben wir die Freiheit alles zutun!"
      - Fight Club
    • Ist er und einzig und allein damit kann man die Konsumenten locken. Die Enttäuschung kommt dann aber alsbald.
    • JA! Damit ist alles gesagt, einfach übel das ganze! lol
      Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • erscheint im April nochmal unter dem Titel Chainsaw Snuff Massacre - Bitte lächeln...
      lol
    • Richtig, nochmal nen paar Euros bei den Ahnungslosen abkassieren. :11:
      Mein Herz schlägt für meine Mama &