Rocker sterben nicht so leicht

    • Rocker sterben nicht so leicht




      Alternativer Titel: Death Company
      Produktionsland: Italien
      Produktion: Armando Govoni
      Erscheinungsjahr: 1971
      Regie: Ernesto Gastaldi
      Drehbuch: Alberto Cardone Ernesto Gastaldi, Vittorio Salerno
      Kamera: Benito Frattari
      Schnitt: Attilio Vincioni
      Spezialeffekte: -
      Budget: ca. -
      Musik: Stelvio Cipriani
      Länge: ca. 72 Min. (gekürzt)
      Freigabe: Ungeprüft
      Darsteller: Robert Hoffmann, Mara Maryl, Riccardo Salvino, Walter Maestosi, Gianni Loffredo, Fabian Cevallos


      Harry und Jane werden bei ihrem Aufenthalt im Wochenendhaus von einer Rockerbande überfallen. Fred, der Anführer der Bande vergewaltigt Jane. Trotzdem fühlt sich die Frau zu ihrem Peiniger hingezogen. Dieses löst nicht nur den Hass bei Janes Ehemann aus, sondern auch die anderen Bandenmitglieder…

      Ernesto Gastaldis „Rocker sterben nicht so leicht“ ist einer der Filme die leider ein eher unbekanntes Dasein fristen. Dieses ist sehr schade, da der Film zu den sehr interessanten Beiträgen der italienischen Küche zählt. Den Film einem Genre zuzuordnen ist nicht einfach, da dieser irgendwo zwischen Drama und Exploitation angesiedelt ist.

      „Rocker sterben nicht so leicht“ kommt sehr schnell auf den Punkt und man ist nach den ersten Minuten der Sichtung auf „Rape and Revenge“ eingestellt. Dieses zeigt sich jedoch als eine falsche Vermutung. Zwar arbeitet der Film zu Beginn mit den typischen Elementen des „Rape and Revenge Cinema“, sucht sich im Endeffekt jedoch einen vollkommen anderen Weg. Hier hilft natürlich die Unberechenbarkeit der Charaktere. Man ist nie vor Überraschungen und kleinen Wendungen sicher. Speed, Tom, Fred, Jonathan, Harry und Jane sind Charaktere die beeinflussen, sowie auch für offen für Beeinflussungen sind. Somit bleibt die Frage nach dem Ausgang bis zur letzten Minute offen.

      Die Locations sind spärlich aus- bzw. eingerichtet. Eventuell hat man sich im Stile von Jess Franco für ein Wochenende in einer Strandbaracke eingemietet, um einen Film zu drehen. Das Ergebnis wirkt natürlich erwartungsgemäß schmierig und dreckig, so dass man sich auch entsprechend wohl fühlt.

      Die Besetzung ist gut ausgewählt und bietet Robert Hoffmann als Bikeranführer, Riccardo Salvino als impotenter Nasenbohrer und natürlich die personifizierte Filmratte Joshua Sinclair. Der undankbarste Part gehört Walter Maestosi als Ehemann Harry. Denn Harry ist ein Schwächling wie er im Buche steht, aber im beruflichen Leben scheinbar sehr erfolgreich. Somit wird der krasse Gegensatz zwischen Outsidern und Angepassten gezeigt. Welche Seite am Ende gewinnt und ob es überhaupt Gewinner und nicht nur Verlierer gibt? …dass darf der Zuschauer selber entscheiden.

      Fazit: Auch hier regiert die alte Floskel: Geheimtipp für die Freunde des italienischen Kinos.

      8/10