Die Nacht der offenen Särge

    • Die Nacht der offenen Särge




      Alternativer Titel: Drácula contra Frankenstein
      Produktionsland: Portugal, Spanien, Liechtenstein
      Produktion: Arturo Marcos
      Erscheinungsjahr: 1972
      Regie: Jess Franco
      Drehbuch: Paul D'Ales, Jess Franco
      Kamera: José Climent
      Schnitt: María Luisa Soriano
      Spezialeffekte: Manuel Baquero
      Budget: ca. -
      Musik: Bruno Nicolai
      Länge: ca. 85 Min.
      Freigabe: ungeprüft
      Darsteller:
      Howard Vernon: Graf Sartana
      Dennis Price: Dr. Exorcio
      Geneviève Robert: Amira
      Josiane Gibert: Sängerin Estrela
      Alberto Dalbés: Dr. Seward
      Paca Gabaldón: Maria
      Britt Nichols: weiblicher Vampir
      Fernando Bilbao: Monster
      Luis Barboo: Morpho



      Doktor Exortio will mit Hilfe der Vampire die Weltherrschaft erlangen. Zu diesem Zweck erweckt er den Herrscher der Vampire: Graf Satanas zum „Leben“. Doktor Seward gefällt diese Absicht gar nicht, also verbündet er sich mit dem Werwolf um Exortio in die Suppe zu rotzen.

      Das hört sich doch sehr schön an, was man sich da hat einfallen lassen. Leider kommt es jedoch nicht zu der Trash-Rakete die man –auf Grund der Story- durchaus erwarten könnte.
      Insgesamt gesehen erweist sich „Die Nacht der offenen Särge“ als ziemlich fad. Dabei startet der Film recht gut. Die Musik von Bruno Nicolai lässt interessante Horrorfilmklänge resultieren, bevor diese in den Score von „Nachts, wenn Dracula erwacht“ (welcher ca. 85% der Filmmusik einnimmt) münden.

      Die deutsche Bearbeitung lässt die „Kinder der Nacht“ zu Beginn einen gewaltigen Lärm machen, was einem Tierparkbesuch gleichkommt. Weiterhin hat man aus den Namen Dracula und Frankenstein, Satanas und Exortio kreiert. Im Prinzip bekommt man ein Treffen von Doktor Frankenstein, dem Frankenstein-Monster, dem Grafen Dracula und dem Werwolf geboten. Somit werden Erinnerungen an Roy William Neills „Frankenstein trifft den Wolfsmenschen“ wach. Ferner kann man auch an Filme jüngeren Datums wie „Dracula jagt Frankenstein“ denken.

      Diese Grundlage nutzt Franco um einige schöne Bilder im klassischen Stil folgen zu lassen. Somit funktioniert die mögliche Absicht einer Hommage- wenn auch nur bedingt. Bedingt, da der Film kein Rollenbezogenes Identifikationspotential liefern kann. Der Zuschauer verfolgt demnach das Treiben, wird allerdings kaum eingebunden. Trotzdem kann man dem Film einen gewissen Reiz nicht absprechen, da dieser immer wieder mit Räumlichkeiten und diversen Requisiten für ein angenehmes Bild sorgen kann.

      Die Freunde des unfreiwilligen Humors werden innerhalb des Finales auf jeden Fall auf ihre Kosten kommen, demnach empfehle ich der Fraktion der unverwundbaren Trash-Junkies sich ein wenig in Geduld zu üben.

      Fazit: „Die Nacht der offenen Särge“ ist irgendwo zwischen US B-Gruselkino der 40er Jahre und Al Adamsons „Draculas Bluthochzeit mit Frankenstein“ angesiedelt. Wer Franco schätzt, der wird auch hier Etwas finden was ihm angenehm erscheint… oder so…

      6/10