Die Schule des Shaolin

    • Die Schule des Shaolin




      Alternativer Titel: Lai Kahn - Der eiserne Affe
      Produktionsland: Hongkong, Taiwan
      Produktion: Lam Wing-Fung
      Erscheinungsjahr: 1977
      Regie: Chen Kuan-Tai
      Drehbuch: Ni Kuang
      Kamera: Chan Ching-Kui
      Schnitt: Kwok Ting-Hung
      Spezialeffekte: -
      Budget: ca. -
      Musik: Frankie Chan Fan-Kei
      Länge: ca. 94 Min.
      Freigabe: FSK 18
      Darsteller: Chen Kuan-Tai, Kam Kong, Wilson Tong Wai-Shing, Shut Chung-Tin, Leung Kar-Yan, Chi Kuan-Chun, Suen Ga-Lam, Ma Kei





      Prinz Ching geht mit Rebellen niemals zimperlich um. Lehnt sich jemand auf, so sorgen Captain Pa und Captain Yi für Ruhe. Bei einer Familie geht man allerdings nicht gründlich genug vor und der überlebende Sohn will nun seine Rache.

      „Ihr müsst nur den Befehl geben, Hoheit! Dann eliminieren wir das Pack!“

      Das ist doch genau das was man hören will und Schier-Film kommt dem Wunsch nach eben solchen Zitaten zumindest in der Anfangsphase nach. Im weiteren Verlauf beruhigt sich allerdings das vokalistische Erniedrigen und es geht eher gemäßigt zur Sache. Somit wird der Affenstil sowie der Adlerklauenstil zum König des Kung Fu und arbeitet in Richtung: Aufeinandertreffen im Finale.

      Chen Kuan-Tai ist als der „Eiserne Affe“ die Begleitung zur typischen Story um Tyrannei, Rebellen, Ausbildung und Rache. Das Gesamte wurde unterhaltsam geschmückt und der Film zeigt sich als ernste Martial-Arts-Vertretung. Von einen übertriebenen Wuxia-Gehampel nimmt „Die Schule des Shaolin“, Abstand.

      Die Besetzung bietet zahlreiche Bekannte. Zum einen geben sich Shut Chung-Tin, Leung Kar-Yan und Lee Keung die Ehre. Zum anderen sind mit Chen Kuan-Tai und Chi Kuan-Chun zwei der- über die Fankreise hinaus- bekannte Größen am Start. Im Bereich der Charakterzeichnungen geht man etwas näher auf den, von Chen Kuan-Tai gespielten „Eisernen Affen“ ein. Der Meister im Shaolin-Kloster will dem „Eisernen Affen“ den Hass nehmen und ihn für Provokationen unempfindlich machen. Dieses gelingt dem Glatzen-Mönch bedingt. Hätte Chi Kuan-Chun die Rolle des „Eisernen Affen“ gespielt, so hätte der Meister Null Erfolg gehabt, da Chi Kuan-Chun so unter Strom stehen würde, dass ihn eine herab fallende Feder zur Explosion bringen würde. In diesem Film bekleidet Chi Kuan-Chun jedoch den ruhigen Part des Schülers Fung Kong.

      Die Genreüblich Story wird (wie bereits erwähnt) kurzweilig präsentiert und kann gerade in der zweiten Hälfte viele Pluspunkte einsammeln. Die Kämpfe sind bodenständig und beherbergen auch die ein oder andere Härte.

      Fazit: Ein guter Eastern, den man auch den Filmfreunden außerhalb der Eastern-Spießer-Gemeinschaft, kurz gesagt: den Neueinsteigern, empfehlen kann.

      7,5/10



    • Unter Kaiser MING TI zerfiel das große chinesische Reich in verschiedene Provinzen. In einer dieser Provinzen herrschte Prinz CHING. Da er ein grausamer Despot war, hatte das Volk sehr unter seiner Herrschaft zu leiden. Die Bauern rotteten sich zusammen und begannen eine Revolution. Nur der älteste Sohn des Herrschers konnte entkommen. Ein Shaolin Mönch nimmt ihn mit ins Shaolin Kloster und lernt ihn dort die hohe Kunst des Shaolin Kung Fu und des gefürchteten Affen Stils. Er wird ein schier unschlagbarer Kämpfer dieser Stilart. Nun ist die Zeit zum Handel gekommen und so nimmt MI LAI KAHN erbarmungslose Rache an all denen die in seinem Vaterhaus mordeten.


      In der heutigen Zeit ist man ja im Bereich des Martial Art Filmes regelrecht verwöhnt, denn Filme wie beispielsweise "Ong-bak" oder auch "Ip-Man" ist man mit wunderbar ästhetischen Kampf-Choreografien konfrontiert worden, die das Herz eines jeden Fans höher schlagen lassen. Umso interessanter gestaltet sich dann doch der Vergleich mit einem der alten Shaolin-Klassiker, die gerade in früheren Jahrzehnten doch eine große Fan-Gemeinschaft um sich scharen konnten. Der vorliegende Eastern "Die Schule des Shaolin" zählt zu dieser Kategorie und nicht nur im Bezug auf die Geschichte vermeint man hier das man eine Zeitreise in die Vergangenheit unternommen hat. So wird man dann auch mit Kämpfen der Protagonisten bedient, die aus heutiger Sicht leicht angestaubt und antiquiert erscheinen. Damit wir uns an dieser Stelle keinesfalls falsch verstehen, es handelt sich hierbei um durchaus sehenswerte Fights, aber das Tempo und auch die Intensität der Auseinandersetzungen dürfte lediglich bei den eingefleischten Eastern-Fans auf rege Begeisterung treffen, ist man doch mittlerweile einen vollkommen anderen Standard an Qualität gewöhnt.

      Es ist natürlich Geschmackssache, doch erscheinen viele der Fights doch arg gestellt und nahezu künstlich, andererseits geht es zumindest stellenweise auch manchmal recht ordentlich zur Sache. Rein inhaltlich bekommt der Zuschauer eine relativ simple Rache-Story geboten, die von Regisseur Kuan Tai Chen ordentlich in Szene gesetzt wurde. Der gute Mann ist übrigens auch gleichzeitig in der Hauptrolle als der "Eiserne Affe" zu sehen und macht dabei eine ziemlich gute Figur. Sonderliche Highlights hat dieses Werk aber leider nicht zu bieten, wobei einige Fans dieser Film-Art bei dieser Aussage ganz bestimmt vollkommen anderer Meinung sind. Dabei muss ich auch eingestehen, das ich noch nie ein sonderliches Faible für diese Eastern mein Eigen nennen konnte und sich diese Werke meiner persönlichen Meinung nach auch nur zu einer einmaligen Sichtung eignen.

      Dennoch muss ich zugeben das ich relativ gut und kurzweilig unterhalten wurde und mich zudem an diversen skurrilen Elementen erfreuen konnte. Dazu zählen definitiv die verschiedenen Stilrichtungen der Mönche, wobei in dieser Geschichte der Fokus auf die sogenannte Affen-Technik gelegt wurde. Es ist schon teilweise recht gewöhnungsbedürftig diesen Stil dann auch in Aktion zu sehen, außerdem mochte ich noch nie diese ungemein extreme Geräuschkulisse, die jeden einzelnen Tritt und Schlag der Akteure begleitet. Ein optischer Höhpunkt ist neben den größtenteils sehr gelungenen Kostümen die Augenbrauen der Shaolin-Meister. Was die älteren Herren da immer wieder für echte Büsche über ihren Augen haben geht auf keine Kuhhaut mehr und mancher Vollbart-Träger wäre ungemein stolz, wenn eine solche dichte Behaarung seine entsprechenden Gesichtspartien zieren würde.

      Letztendlich ist "Die Schule des Shaolin" ein absolut sehenswerter Vertreter seiner Art und wenn man ein ausgewiesener Fan dieser Filme ist, dann wird man höchstwahrscheinlich sogar mit einem echten Leckerbissen konfrontiert. Mir selbst reicht eine einmalige Sichtung völlig aus obwohl ich durchgehend gut unterhalten wurde, was allerdings mehr an der trashigen Note als an den Kampfeinlagen gelegen hat. Dennoch wird der Kampfsport-Fan ordentlich bedient, denn insgesamt gesehen handelt es sich um einen überdurchschnittlich guten Asia-Klopper, der jedoch nach heutigen Maßstäben wohl hauptsächlich über den Nostalgie-Faktor punkten kann.


      Fazit:


      Für Eastern-Fans sicher ein Klassiker, für alle anderen ein einmaliges Film-Erlebnis, das im Bezug auf die enthaltenen Kämpfe mehr Quantität als Qualität bietet. Letztendlich liegt das aber wie immer an der jeweiligen Sichtweise des Betrachters und nicht jeder kann mit dieser eher hölzernen Art des Martial Arts etwas anfangen. Für den Unterhaltungswert gibt es aber dennoch wohl verdiente...


      ...7/10
      Big Brother is watching you