Sonderdezernat K1

    • Sonderdezernat K1



      Sonderdezernat K1 wurde in der Zeit von 1972 bis 1982 produziert. Bereits unverkennbar ist das Theme zur Reihe, komponiert von Martin Böttcher. Weiterhin kennt man natürlich den Synchrongott: Gert Günther Hoffmann, der die Rolle des Kriminalhauptmeisters (zu Beginn der Serie noch Kriminalobermeister) Arnold Matofski verkörpert.

      Im Vergleich zu Serien wie Der Kommissar, stellte Sonderdezernat K1 keinen Chef-Charakter im Stile eines Herbert Keller oder Stephan Derrick in den Mittelpunkt und konzentriet sich eher auf ein Team und dessen Polizeialltag.



      Besetzung

      Gert Günther Hoffmann als Kriminalhauptmeister Arnold Matofski
      Hubert Suschka als Kriminalhauptmeister Kurt Diekmann
      Peter Lakenmacher als Kriminalobermeister Theodor Beer
      Hermann Treusch als Kriminalmeister Oliver Stüben (Staffel 1)
      Claus Ringer als Kriminalobermeister Eberhard Seidel (ab Staffel 2)



      Episoden

      1. Staffel (1972/73)

      -Vier Schüsse auf den Mörder
      -Vorsicht Schutzengel
      -Mord im Dreivierteltakt
      -Ganoven-Rallye
      -Kassensturz um Mitternacht
      -Trip ins Jenseits

      2. Staffel (1974/75)

      -Hafenhyänen
      -Kein Feuer ohne Rauch
      -Friedhofsballade
      -Flucht
      -Doppelspiel
      -Sackgasse

      3. Staffel (1977)

      -Der Stumme
      -MP-9mm frei Haus
      -Tod eines Schrankenwärters
      -Der Regen bringt es an den Tag
      -Der Blumenmörder
      -Zwei zu eins für's SK1

      4. Staffel (1981/82)

      -Die Rache eines V-Mannes
      -Die Spur am Fluß
      -Das masurische Handtuch
      -Mord um zwei Ecken
      -Tödlicher Ladenschluß






    • Sonderdezernat K1, 1. Episode: Vier Schüsse auf den Mörder
      Jahr: 1972
      Regie: Alfred Weidenmann
      Drehbuch: Maria Matray, Answald Krüger
      Darsteller: Gert Günther Hoffmann (Arnold Matofski), Peter Lakenmacher (Theodor Beer), Hubert Suschka (Kurt Diekmann), Hermann Treusch (Oliver Stüben), Heinz Bennent (Jeffrey Simmons), Herbert Fleischmann (Dr. Robert Steenkamp), Karl-Michael Vogler (Dieter Delfs), Andrea Jonasson (Monika Jörgen), Monika Gabriel (Yvonne), Wolfgang Kieling (Siegfried Kalweit), Christian Reiner (Mario Moretti), Edith Schulze-Westrum (Frau Neuhaus), Heinz Trixner (Gerichtsarzt)


      Monika Jörgen wird in ihrer Villa tot aufgefunden. Da der Täter problemlos an den Wachhunden vorbei kam geht das SK1 davon aus das es sich um eine, der Toten vertraute Person handelt. Der Liebhaber, der Vater und der Gärtner kämen nun als Täter in Frage…

      Der erste Fall den das Team um Kriminalobermeister Arnold Matofski zu lösen hatte, entpuppt sich als eine durchschnittliche Angelegenheit. Die Regie ging an Alfred Weidenmann, der ein Skript von Maria Matray und Answald Krüger verfilmte.

      Um das Team etwas näher zu bringen wird innerhalb der Anfangsphase jedes Mitglied kurz vorgestellt. Eine recht unterschiedliche Mannschaft die der NDR auf den deutschen Fernseh-Junkie der 70er Jahre los ließ. Favorisieren möchte ich hier Hubert Suschka als Kriminalhauptmeister Kurt Diekmann, der mir als Karl Kaminski in Vohrers „Perrak“ in besonders guter Erinnerung beblieben ist. Hubert zeigt einem Stil der ein wenig an Inspektor Columbo erinnert. Stets den Kotzbalken im Maul und ziemlich schlakzig in seiner Verhaltensweise. Der Rest der Belegschaft bleibt recht blass. Auch Gert Günther Hoffmann kann als Kriminalhauptmeister Arnold Matofski nicht sonderlich glänzen.

      „Vier Schüsse auf den Mörder“ ist ein ruhig gehaltener Auftakt der TV-Serie „Sonderdezernat K1“. Action gibt es keine und man konzentriert sich überwiegend auf den Dialog. Dieses kommt vereinzelnd wie aneinander geklebt vor. Ist einer der fünf Ermittler mit seinen Fragen fertig, so wechselt man mit dem nächsten Ermittler in die ebenfalls nächste Szenerie. Das Ganze wirkt irgendwie sehr steril und man vermisst eine Prise die zum Aufrütteln des Zuschauers dient. Dieses soll nicht bedeuten, dass der Fall als gänzlich fad abgetan werden kann.

      Fazit: „Vier Schüsse auf den Mörder“ zeigt sich als ein durchschnittlicher Serienauftakt. Nicht übel, aber da geht doch noch eine ganze Menge mehr… oder nicht? Als Gastdarsteller trifft man einige gute Bekannte aus der deutschen TV-Landschaft wie Herbert Fleischmann, Dieter Delfs und Wolfgang Kieling.

      Durchschnitt


    • Sonderdezernat K1, 2. Episode: Vorsicht Schutzengel
      Regie: Helmuth Ashley
      Jahr: 1972
      Drehbuch: Maria Matray, Answald Krüger
      Darsteller: Gert Günther Hoffmann (Arnold Matofski), Peter Lakenmacher (Theodor Beer), Hubert Suschka (Kurt Diekmann), Hermann Treusch (Oliver Stüben), Gisela Trowe (Elsie Möhring), Klaus Löwitsch (Paul Matuschek), Fred Haltiner (Jürgen Treckel), Herbert Mensching (Willy Strempel), Uwe Dallmeier (Hannes), Dieter Prochnow (Fred), Balduin Baas (Barbesitzer), Detlef Eckstein (Gustav), Inken Sommer (Natascha), Françoise Blanc (Ilona), Reiner Brönneke (Barmann)


      Hamburgs Nachtlokalbesitzer leben in Angst, denn sie werden von der Schutzgeldmafia erpresst. Sollten sie nicht zahlen, so werden die Lokalitäten von einer Motorradbande zertrümmert. Als der Piccadilly Pub attackiert wird, wendet sich die Besitzerin an die Polizei. Ein neuer Fall für das SK1.

      Der zweite Fall von Arnold Matofski und seiner Truppe kann einen besseren Eindruck hinterlassen als sein Vorgänger. „Vorsicht Schutzengel“ zeigt nicht so steril wie „Vier Schüsse auf den Mörder“. Die Einbindung funktioniert wesentlich besser und das Team wird dem Zuschauer auch wesentlich vertrauter.

      Als besonderen Gaststar bekommen wir Klaus Löwitsch als den Wiener Schutzgelderpresser Paul Matuschek geboten. Der Akzent ist für den Klaus wohl kein Problem gewesen, da er seine Jugend in Wien verbrachte und dort auch die Schauspielschule besuchte. Als schmieriger Wiener macht sich Herr Löwitsch sehr gut.

      Für das Randalieren in den Lokalen ist ein Schlägertrupp zuständig deren Colour die Schriftzüge eines MCs namens „Bloody Devils“ ziert. Inwiefern hier tatsächliche Member beteiligt waren, kann man (ich zumindest) nicht beantworten. Unter den Randalierern trifft man übrigens auf Hartmut Kollakowsky, dessen Gesicht dem deutschen Fernsehzuschauer zumindest etwas bekannt sein sollte. Weiterhin meine ich Marquard Bohm ausgemacht zu haben.

      Fazit: Kurze und knackige TV-Krimi-Kost. Ein angenehmer Trip in die frühen 70er Jahre.

      Oberer Durchschnitt bis gut
    • Im einzelnen kann ich mich daran jetzt nicht wirklich erinnern, nicht mal an irgendeine Szene.
      Beim Titel klingelte es aber sofort und ich wusste das habe ich auch gesehen, vielleicht aber auch nur vielleicht schaue ich mir mal einzelne Folgen an, sollten die auf einer Plattform wie MyVideo oä zu sehen sein, kaufen würde ich wohl nicht.
      Mein Herz schlägt für meine Mama &


    • Sonderdezernat K1, 3. Episode: Mord im Dreivierteltakt
      Regie: Imo Moszkowicz
      Jahr: 1972
      Drehbuch: Maria Matray, Answald Krüger
      Darsteller: Gert Günther Hoffmann (Arnold Matofski), Peter Lakenmacher (Theodor Beer), Hubert Schuschka (Kurt Diekmann), Hermann Treusch (Oliver Stüben), Krista Keller (Helga Wenzel), Susanne Beck (Sabine Merker), Johanna Schmielau, Volker Eckstein (Werner Kostinek), Claus Theo Gärtner (Eberhard Goetz) und Grete Wurm



      Das Sonderdezernat K1 ist einer Bande auf der Spur, die man das „Wochen-Trio“ nennt. Diese Bande begeht ihre Überfälle immer an Wochenenden, da dann am meisten Geld in den Kassen der Supermärkte ist.

      Der dritte Fall des SK1 führt uns zuerst auf den Minigolfplatz. Hier ist es nicht irgendeine Anlage, sondern eine Eternit-Anlage, welche der aktive Minigolfer zur Abteilung 2 zählt. Es folgt ein Überfall auf einen Lebensmittelmarkt, den ein Passant gern der Polizei melden würde. Doch im Jahre 1972 gibt es ja noch kein Mobiltelefon, also muss er zur Telefonzelle rennen und wie der Zufall es will hat er natürlich auch kein Kleingeld…

      Die Reise in die Hansestadt Hamburg des Jahres 1972 entpuppt sich als ein sehr gelungener Kriminalfall, der zuerst keine Verbindungen zwischen zwei gezeigten Fällen erkennen lässt, diese später allerdings gekonnt zusammenführt.

      Die Besetzungsliste fährt diesmal mit den Gästen: Claus Theo Gärtner und Grete „Drombuschs“ Wurm auf. Die Grete empört wie eh und je und Claus Theo souverän- wie eh und je. „Mord im Dreivierteltakt“ gelingt es im Vergleich zu den beiden ersten Episoden des SK1, deutlich mehr Spannung aufzubauen. Die Lösung steht bis zum Ende offen im Raum.

      Auch das SK1 Team harmoniert wesentlich besser und kann als Ganzes einige Sympathien für sich verbuchen. Demnach muss Hubert Schuschka (der diesmal ausgesprochen zurückhaltend agiert und einiges von der geliebten Ruppigkeit vermissen lässt) nicht allein für den positiven Eindruck sorgen.

      Der Titel „Mord im Dreivierteltakt“ beherbergt übrigens einen von Martin Böttcher komponierten Walzer, der zwar eher in Richtung Easy Listening geht, but: who cares?

      Gut


    • Sonderdezernat K1, 4. Episode: Ganoven-Rallye
      Regie: Eberhard Pieper
      Jahr: 1973
      Drehbuch: Maria Matray, Answald Krüger
      Darsteller: Gert Günther Hoffmann (Arnold Matofski), Peter Lakenmacher (Theodor Beer), Hubert Suschka (Kurt Diekmann), Hermann Treusch (Oliver Stüben), Gerlinde Locker (Ingrid Nissen), Liane Hielscher (Christine Beer), René Deltgen (Bruno Pannewitz), Horst Frank (Rolf Oelker)


      Als in einem Hamburger Vorort Plaketten, Stempel und KFZ-Scheine gestohlen werden, hegt das SK1 den Verdacht, dass es sich hier um die Tat eines Autoschieberrings handelt.

      „Ganoven-Rallye“ ist eine Episode des SK1, die einen starken Kontrast zwischen zwei Umgebungen zeigt. Es geht zuerst in einen ländlichen, fast idyllischen Vorort von Hamburg und ins schmuddelige Hamburger Hafenviertel. Weiterhin bekommt das Sonderdezernat erstmals Unterstützung von Außerhalb. Die Ehefrau von Kriminalobermeister Theodor Beer fungiert als Lockvogel für die Autoschieber. Natürlich unter bester Bewachung des Ehemanns. Obwohl dieser nicht so sehr, vom Miss Marple Verhalten seiner Gattin, begeistert ist.

      Als Gaststars bietet „Ganoven-Rallye“ zwei ganz besondere Namen, nämlich René Deltgen und Horst Frank. Gerade Zweitgenannter hat einige gute Aktionen. Der Horst pendelt zwischen Besonnenheit und Aggression und das hat er bekannter Weise immer gut drauf.

      Neben den recht realistisch wirkenden Vorgängen des Polizeialltags, bekommt man auch einen kleinen Einblick in die Arbeit der damaligen Polizeitelefonzentrale. Die von der Smartphone- und i-phone-Seuche befallenen Kiddies (ich erspare mir lieber deutlichere Worte) werden es wohl kaum nachvollziehen können, was dort abging.

      Unter dem Strich ist „Ganoven-Rallye“ nicht so straight ausgelegt, wie es die Vorgänger-Episode „Mord im Dreivierteltakt“ war. Trotzdem ist auch dieser Fall des SK1 eine Sichtung wert.

      Oberer Durchschnitt


    • Sonderdezernat K1, 5. Episode: Kassensturz nach Mitternacht
      Regie: Alfred Weidenmann
      Jahr: 1972
      Drehbuch: Maria Matray, Answald Krüger
      Darsteller: Gert Günther Hoffmann (Arnold Matofski), Peter Lakenmacher (Theodor Beer), Hubert Schuschka (Kurt Diekmann), Hermann Treusch (Oliver Stüben), Judy Winter (Lilo), Christiane Krüger (Rita Ohlmeier), Edith Heerdegen (Frau Zenk), Anita Lochner (Brigitte Schubert), Marianne Kehlau (Frau Kettel), Claus Ringer (Jonny Kettel), Udo Kier (Harry Gätjens), Dieter Wilken (Robert Kettel), Günter Strack (Herr Zenk), Volker Lechtenbrink (Fritz Schönhut), Wolfgang Giese (Helmut Miele), Ernst von Klipstein (Herr Kettel), Kurt Klopsch (Kunde), Jörg Pleva (Filialleiter Schütte)


      Schönhut und Zenk sind Angestellte bei einer Bank und werden am Abend in ihren heimischen Wohnungen überfallen. Die ungebetenen Gäste sind Bankräuber, die die beiden Bankfachleute ersuchen, sie bei dem Überfall zu unterstützen. Nach dem erfolgreichen Beutezug macht das weibliche Mitglied der Bankräuber jedoch einen fatalen Fehler, der das SK1 auf die richtige Fährte bringt.

      Im fünften Fall des SK1 geht es Besetzungstechnisch ganz gewaltig zur Sache. Christiane Krüger, Judy Winter und Udo Kier sorgen hier für beste abendliche Kriminalfilmkost. Dazu kommt Günther Strack als Herr Zenk. Ein 43jähriger Bankangestellter der mit seiner Mutter zusammen wohnt. Während es sich der emsige Fernsehglotzer Zenk auf der Couch gemütlich macht, bügelt die Frau Mama seine Hemden. Zeit für Jonny Kettel (gespielt von Claus Ringer) und Harry Gätjens (Udo Kier) den Günther mal ein wenig in Bewegung zu bringen und ihn zum Tresor zu bitten.

      „Kassensturz nach Mitternacht“ zeigt den nächtlichen Überfall sehr ausgiebig und stellt die Charaktere dabei gut vor. Von Gewalt ist hier keine Spur und die Bankräuber zeigen sich als äußerst höflich. Das SK1 kommt erst nach 19 Minuten zum Zug. Die Story ist sehr gut konstruiert und bindet den Zuschauer ebenso gut in das Geschehen ein. Der geschulte Zuschauer vor der Glotze wird allerdings sehr schnell die Lösung und somit die gesamte Wahrheit erkennen, was der Unterhaltung aber keinen Abbruch tut.

      In musikalischer Hinsicht gibt es neben dem Böttcher-Thema auch ein von Christiane Krüger, Claus Ringer und Udo Kier gesungenes Ständchen:

      „Hang down your Head, Tom Dooley“.

      Gut bis sehr gut


    • Sonderdezernat K1, 6. Episode: Trip ins Jenseits
      Regie: Hans Quest
      Jahr: 1972
      Drehbuch: Maria Matray, Answald Krüger
      Darsteller: Gert Günther Hoffmann (Arnold Matofski), Peter Lakenmacher (Theodor Beer), Hubert Suschka (Kurt Diekmann), Hermann Treusch (Oliver Stüben), Ingrid Capelle (Rosalind), Arthur Brauss (Klett), Robert Dietl (Dr. Swansson), Hans Korte (Jan ten Meeren), Günter Mack (Barmann Wagner), Sylvia Dudek (1. Stewardess), Karin Heine (2. Stewardess), Ingeborg Kanstein (Fräulein Hansen), Stephan Stroux (Prikoleit), Fabian Wander (Dr. Gerlach), Henry E. Simmon (1. Kellner im Transitraum), Carlo Schultheiss (2. Kellner im Transitraum), Horst Warning (Chemiker Farbiani), Jan Fedder (Wagners Sohn)


      Durch einen anonymen Anrufer kommt das SK1 auf die Spur einer Rauschgiftbande. Diese verarbeitet den, aus dem Ausland bezogenen Rohstoff in einem als Kosmetiksalon getarnten Labor, zu Heroin.

      Hippies, Heroin und Jan Fedder mit Langhaarpracht als Drogentoter. Was zu einem Trip in die Hippieszene werden könnte, wird zur Suche nach einem Rauschgiftring. Diese stellt die Arbeit der Polizei ziemlich realistisch dar. Auf einem Flughafen fängt die Kamera die Unbefangenheit der Passenten ein und Hans Quest lässt das SK1 sarkastische Dialoge führen. Bisher habe ich immer vergessen zu erwähnen, dass beim SK1 die Stimme des Chefs aus einem Büro erklingt, der Chef sich allerdings nie zeigt. Diese Stimme ist natürlich eindeutig die von Arnold Marquis, aber ob wir den Arnold jemals beim SK1 zu Gesicht bekommen? Warten wir es ab.

      Als besonderen Gast bietet die Episode „Trip ins Jenseits“ den von mir sehr geschätzten, Arthur Brauss als Drogenhändler Klett. Klett ist natürlich ein Charakter der sich als resolut und konsequent zeigt. Doch in Hinsicht: Gewalt, hält sich auch diese Episode des SK1 zurück. Aber eine Sache hätte der Atze als Drogenpapst Klett lieber beachten sollen:

      „Don´t mess with Kurt Diekmann!“

      Oberer Durchschnitt


    • Sonderdezernat K1, 7. Episode: Hafenhyänen
      Regie: Hans-Dieter Schwarze
      Jahr: 1974
      Drehbuch: Maria Matray, Answald Krüger
      Darsteller: Gert Günther Hoffmann (Arnold Matofski), Peter Lakenmacher (Theodor Beer), Hubert Schuschka (Kurt Diekmann), Claus Ringer (Eberhard Seidel), Karin Baal (Frau Koop), Peer Schmidt (Erich Linse), Peter Striebeck (Agent Wollenberg), Peter Lehmbrock (Herbert Windknecht), Wolfried Lier (Gustav Schunka), Peter von Wiese (Albert Schunka), Wernher Buck (Werner Koop), Wolfgang Völz (Kellner Weber), Edgar Wiesemann (Zahlmeister Hilsen), Karl Ulrich Meves (Kommissar Meves), Jochen Köppel (Willi Herchenbach), Jürgen Mikol (Erwin Gradke),


      Der Taxifahrer Werner Koop wird tot aufgefunden. Das SK1 sucht den Mörder im Taxifahrer-Milieu. Dabei stellt sich heraus, dass Kopp ziemlich unbeliebt war, da er eine Hafenhyäne war.

      „Hafenhyänen“ ist die erste Episode der zweiten Staffel des „Sonderdezernat K1“. Hier fallen zwei Dinge auf:

      Erstens: es kommt zu Gewalt in Form von zwei Prügeleien. Ich kann mir vorstellen, dass im Jahre 1974, der ein oder andere Zuschauer empört beim NDR angerufen hat. Mit solchen Nichtigkeiten konnte in der deutschen TV-Vergangenheit nämlich oft für Gesprächsstoff bei der Vier-Buchstaben-Zeitung gesorgt werden.

      Zweitens: Hermann Treusch, der die Rolle des Kriminalmeister Oliver Stüben verkörperte, ist nicht mehr dabei. Auch die Figur Oliver Stüben ist ab Staffel 2, Geschichte. Nachfolger ist Claus Ringer als Kriminalobermeister Eberhard Seidel. Der aufmerksame Zuschauer wird den Claus natürlich noch aus der Episode „Kassensturz um Mitternacht“, in der er einen der Bankräuber spielte, kennen.

      Kriminalobermeister Eberhard Seidel muss auch umgehend zum „Fronteinsatz“ und Undercover in die Taxifahrer-Szene vom Hamburger Hafen. Ein guter Einstand, aber Hermann Treusch war mir als spitzfindiger Kriminalmeister Oliver Stüben sympathischer.

      Nichtsdestotrotz ist die Suche nach Mörder und Motiv bei „Hafenhyänen“ gut inszeniert und der Zuschauer bleibt bis zum Schluss im Dunkeln.

      So wie sich das für einen guten Abendkrimi gehört.

      Oberer Durchschnitt


    • Sonderdezernat K1, 8. Episode: Kein Feuer ohne Rauch
      Regie: Peter Schulze-Rohr
      Jahr: 1974
      Drehbuch: Maria Matray, Answald Krüger
      Darsteller: Gert Günther Hoffmann (Arnold Matofski), Peter Lakenmacher (Theodor Beer), Hubert Schuschka (Kurt Diekmann), Claus Ringer (Eberhard Seidel), Horst Bollmann (Lothar Kronbeck), Paul Dahlke (Günter List), Hans Brenner (Max Schelkopf), Christine Wodetzky (Heidi Schelkopf), Gökhan Arman (Rescha Alizade), Eva-Maria Bauer (Frau Kronbeck), Klaus Schichan (Ahmed Güschkin), Ahmad Bargh (Mirko), Sabi Dorr (Konstantinus Stratitis), Aras Ören (Osman), Panos Papadopulos (Murad), Jochen Schenk (Kommissar Baumgart)


      Nachdem ein Haus abgebrannt ist, wird in den Trümmern der Leichnam eines Mannes gefunden. Das SK1 stellt die Vermutungen an, dass es sich entweder um den Brandstifter handelt oder um das Opfer eines Mordplans.

      Advent, Advent ein Häuslein brennt. Innerhalb des 8. Falls den das SK1 zu klären hat, wird das Ermittler-Quartett –ohne lange Vorgeschichte- auf den Plan gerufen. Die Suche nach Täter und Motiv führt die Ermittler in die Gastarbeiterkreise der Hansestadt Hamburg und dem damit verbundenen legalen, wie illegalen Aufenthalt in der Bundesrepublik Deutschland. Dabei bekommt der Zuschauer die übelsten Wohnverhältnisse in Hamburg Altona geboten. Eine Situation an der sich der Vermieter (gespielt von Paul Dahlke) auch noch zu bereichern weiß.

      Für Arnold Matofski ergibt sich beim Verhör eine Sprachbarriere, welche er natürlich mit Geduld und Besonnenheit meistert. Kurt Diekmann wäre bei dieser Arbeit nach Sekunden explodiert. Das Team ergänzt sich nun mal bestens.

      Neben einem spannend inszenierten Kriminalfall, verstärkt sich immer mehr der angenehme Humor, der gerade innerhalb der Dialoge: Matofski/ Diekmann, auftritt. Unter dem Strich ist „Kein Feuer ohne Rauch“ ein absolutes Highlight der Reihe.

      Gut bis sehr gut


    • Sonderdezernat K1, 9. Episode: Friedhofsballade
      Regie: Dr. Eberhard Itzenplitz
      Jahr: 1974
      Drehbuch: Maria Matray, Answald Krüger
      Darsteller: Gert Günther Hoffmann (Arnold Matofski), Peter Lakenmacher (Theodor Beer), Hubert Schuschka (Kurt Diekmann), Claus Ringer (Eberhard Seidel), Martin Lüttge (Oswald Lipp), Heinz Baumann (Manfred Rickhoff), Volkert Kraeft (Horst Bode), Hans Häckermann (Erwin Heinecke), Karin Eickelbaum (Vera Heitmann), Ursula Diestel (Frau Heinecke), Robert Fitz (Bismarck-Otto), Rolf Schult (Erich Schameit), Karl Lieffen (Herr Eisenberger), Gustav Burmester Heinz Gleede (Heinz Scholz)


      Erich Schameit wurde soeben aus dem Gefängnis entlassen und wird kurz darauf als Leiche in einem Sarg gefunden. Nicht sonderlich ungewöhnlich, aber Erich hatte in diesem Sarg Nichts zu suchen, da der Sarg schon anderweitig reserviert war.

      „Der Hund ist tot, aber wir binden ihn trotzdem an!“

      Treu dem Motto: Sicher ist sicher, verkündet Kurt Diekmann zum Ende der Episode diese Weisheit. Bis es soweit ist, steht jedoch ein harter Ermittlungsvorgang an, denn der Fall ist in viele Richtungen verstrickt. Dieses nutzt der Regisseur Eberhard Itzenplitz natürlich aus und es gelingt ihm, den Zuschauer in ein spannendes Geflecht zu entführen. Dieses lässt sich bei der Friedhofs-und Knastverwaltung, sowie in einem Nachtclub nieder. Auch auf einen trinkfesten Obdachlosen kommt eine Menge Ärger zu.

      Innerhalb der Besetzung bietet Martin Lüttge als Oswald Lipp einige witzige Momente, denn der Martin sieht mit seiner Hippie-Haartracht einfach extrem daneben aus.

      Viele Verwickelte und eine Lösung die bis zum Ende auf sich warten lässt. Erneut ein guter Fall des SK1.

      Gut


    • Sonderdezernat K1, 10. Episode: Flucht
      Regie: Alfred Weidenmann
      Jahr: 1975
      Drehbuch: Maria Matray, Answald Krüger
      Darsteller: Gert Günther Hoffmann (Arnold Matofski), Peter Lakenmacher (Theodor Beer), Hubert Schuschka (Kurt Diekmann), Claus Ringer (Eberhard Seidel), Hansjörg Felmy (Werner Leist), Claudia Wedekind (Hella), Volker Lechtenbrink (Fred), Günther Lüders, Erica Schramm (Frau Wernicke), Bruno Hübner (Herr Schumacher), Tilly Lauenstein (Frau Schumacher), Uwe Dallmeier (Pommerenke), Günther Jerschke (Beerdigungsunternehmer)


      Werner Leist verbüßt eine Haftstrafe wegen Unterschlagung. Obwohl er nur noch ein Jahr abzusitzen hat, flieht Leist. Dabei tötet er einen Beamten. Ein Fall für das SK1.

      Hansjörg Felmy hatte 1974 seinen Dienst bei der Kripo Essen als Kommissar Haferkamp angetreten und die ersten drei Fälle erfolgreich hinter sich gebracht. Da verschlug es ihn plötzlich auf die Gegenseite. Als Finanzbetrüger und (unbeabsichtigter Mörder) Werner Leist legte sich Herr Felmy mit dem SK1 an.

      Dieses Zusammentreffen gestaltete sich als äußerst nüchtern. Bedeutet, dass von Action keine Spur zu finden ist und die Episode „Flucht“ vom Dialog lebt. Diese Rezeptur zeigt eine, für Spannung sorgende Wirkung und der Zuschauer wird bis zum Schluss gut unterhalten.

      Hansjörg Felmy (mit einem Jef Costello Mantel gekleidet, aber ohne Hut) macht seine Sache als Finanzbetrüger auf der Flucht ganz ordentlich. Allerdings geht der Preis für den besten Darsteller an Günther Lüders in der Rolle von Leists Gefängniskollegen, Rolf.

      Oberer Durchschnitt


    • Sonderdezernat K1, 11. Episode: Doppelspiel
      Regie: Hans Quest
      Jahr: 1975
      Drehbuch: Maria Matray, Answald Krüger
      Darsteller: Gert Günther Hoffmann (Arnold Matofski), Peter Lakenmacher (Theodor Beer), Hubert Schuschka (Kurt Diekmann), Claus Ringer (Eberhard Seidel), Anaid Iplicjian (Frau Wintergerst), Rolf Henniger (Herr Wintergerst), Rainer Goernemann (Walter Wintergerst), Volker Eckstein (Ernie), Manfred Steffen (Herr Eggerth), Gisela Trowe (Petra), Ulli Kinalzik (Fritz Rudow), Marianne Kehlau (Frau Rudow)


      In der Villa der Familie Wintergerst wird ein Einbrecher erschossen. Der Herr des Hauses gesteht die Tat und beruft sich auf Notwehr. Das SK1 findet allerdings schnell heraus, dass hier deutlich mehr als Einbruch im Spiel war…

      Was eindeutig aussieht, muss nicht eindeutig sein und Kurt Diekmann hat von Anfang an ein seltsames Gefühl. „Doppelspiel“ ist die elfte und zugleich (bis zu diesem Zeitpunkt) beste Episode des SK1. Der deutsche Fernsehzuschauer wird mit Schwulen, Transen und einem Nachtclub namens „Luzifer“ konfrontiert. Das SK1 macht somit im „Perrak-Territorium“ Zwischenstation. Im Jahre 1975 sorgte dieses bestimmt für Gesprächsstoff.

      Die Story ist bis zum Ende hin offen gestaltet. Man hat natürlich die üblichen Vermutungen und Ahnungen, muss sich allerdings bis zum Ende gedulden um mit der Lösung ggf. eines Besseren belehrt zu werden.

      Im Bereich der Requisiten hat man sich etwas Feines einfallen lassen und an einer Wand hängt das Filmplakat zu Paul Morrisseys „Trash“.

      Gut


    • Sonderdezernat K1, 12. Episode: Sackgasse
      Regie: Oswald Döpke
      Jahr: 1975
      Drehbuch: Maria Matray, Answald Krüger
      Darsteller: Gert Günther Hoffmann (Arnold Matofski), Peter Lakenmacher (Theodor Beer), Hubert Schuschka (Kurt Diekmann), Claus Ringer (Eberhard Seidel), Judy Winter (Katja Schilling), Jörg Pleva (Achim Büttner), Gerd Böckmann (Rolf Weitzel), Werner Kreindl (Georg Maertz), Lina Carstens (Frau Schwalbe), Lisa Helwig (Emmy, Pfandleiherin), Paul Edwin Roth (Uhrenhändler Groth), Werner Nippen (Adolf Hillebrecht), Hein Fabian (V-Mann Erich), Camillo Gadiel (Jörn Kabel), Henry Kielmann, Wolfgang Engels


      Achim Büttner und Rolf Weitzel sind mit ihrem Gebrauchtwagenhandel alles andere als finanziell erfolgreich. Also nutzen sie ihr „zweites Standbein“ mit dem Diebstahl von Uhren. Bei einem nächtlichen Raubzug kommt ihnen ein älterer Herr von der Wach- und Schließgesellschaft in die Quere. Plötzlich wird aus Diebstahl - Mord…

      SACKGASSE ist der zwölfte Fall des SK1 und gleichzeitig die letzte Episode der zweiten Staffel. Eine Episode die mit Diebstahl, Hehlerei und Mord auffährt. Eigentlich sind Kriminalhauptmeister Arnold Matofski und sein Team schon längst aus der Nummer raus, da den Fall an jemand anderes übernehmen soll. Doch wenn man daran kein Interesse hat, so schiebt man es auf die Hauspost und ermittelt fleißig weiter. Ferner hält man sich auch mit den wahren Todesgründen des Wachmanns zurück und liefert der Presse falsche Informationen. Das SK1 ermittelt halt auf seine eigene Weise und diese mag nicht immer Politically Correct sein.

      Neben den bekannten Gesichtern vom SK1 Team, treten weiterhin Gerd Böckmann, eine wie immer charmante Judy Winter, Werner Kreindl und ein unter Strom stehender Jörg Pleva auf.

      Fazit: Absolut kurzweilig und als besondere Zier darf sogar ein Münztelefon mit Wählscheibe sowie einen Rasenmäher ohne Antrieb bewundern.

      Oberer Durchschnitt
    • Fazit von Sid: Absolut kurzweilig und als besondere Zier darf sogar ein Münztelefon mit Wählscheibe sowie einen Rasenmäher ohne Antrieb bewundern. ...ist das nicht schön? Schaut man sich unsere Gesellschaft an, oder wie die Technik uns verändert hat glaubt man sich auf einen fernen Planeten, ich denke dort würde ich gerne landen.
      Mein Herz schlägt für meine Mama &
    • Original von tom bomb:

      Fazit von Sid: Absolut kurzweilig und als besondere Zier darf sogar ein Münztelefon mit Wählscheibe sowie einen Rasenmäher ohne Antrieb bewundern. ...ist das nicht schön? Schaut man sich unsere Gesellschaft an, oder wie die Technik uns verändert hat glaubt man sich auf einen fernen Planeten, ich denke dort würde ich gerne landen.


      Ich liebe diese Ausflüge in die schönen 70er Jahre.


    • Sonderdezernat K1, 13. Episode: Der Stumme
      Regie: Peter Schulze-Rohr
      Jahr: 1977
      Drehbuch: Harald Vock
      Darsteller: Gert Günther Hoffmann (Arnold Matofski), Peter Lakenmacher (Theodor Beer), Claus Ringer (Eberhard Seidel), Hubert Suschka (Kurt Diekmann), Karin Baal (Irene Schumacher), Horst Bollmann (Franz Leber), Klaus Maria Brandauer (Werner Feldmeister), Klaus Dittmann, Uwe Friedrichsen (Erich Fischer), Tadeusz Gochna, Hans Gosslar, Jan Groth (Josef Waslow), Hans Jürgen Janza, Jochen Köppel, Jürgen Lier (Herr Krause, Geschäftsführer), Günther Mack (Herr Gerstenberg), Katharina Matz (Frau Gerstenberg), Berte-Eve Minden (Angestellte), Gerti Molzen, Erna Nitter (Hulda), Harald Pages, Charlotte Schellenberg (Frau Seelmann), Hanno Thurau, Carola Grabley (Mine)


      In Hamburg kommt es seit einigen Monaten immer wieder zu Überfällen auf einen Supermarkt. Der Täter ist maskiert und redet kein Wort. Aus diesem Grunde nennt man ihn, den „Stummen“. Das SK1 findet heraus, dass der Täter seine Infos aus Insiderkreisen erhält…

      Die erste Folge der dritten Staffel ist gleichzeitig die erste Episode bei der, Produzent Harald Vock auch gleichzeitig das Drehbuch schrieb. DER STUMME zeigt sich als ein hervorragender Beitrag der Reihe um das SONDERDERZENAT K1. Denn hier wird allerbeste Unterhaltung geboten.

      Die Besetzung ist absolut genial und es kommt zu einer kleinen Flut von bekannten und vor allem, sehr gern gesehenen Gesichtern. Dabei spielen sich Horst Bollmann und Uwe Friedrichsen als Trickbetrüger stark in den Vordergrund. Ihre witzige Art als Trickbetrüger, armen Rentnern auf phantasievolle Weise (innerhalb deutscher Wohngemütlichkeit) das Geld aus den Taschen zu locken, hat was für sich. Weiterhin glänzen Klaus Maria Brandauer als schmieriger „Witwentröster“ Werner Feldmeister und Prollstimme Jan Groth (SCHIMMI) als (Polen-)Josef Waslow.

      Es laufen zwei parallele Geschichten, wobei die eine den Ermittlungen des SK1 dient und die andere - mehr oder weniger zufällig - in diese hineinmündet. Die Ermittlungen werden überwiegend von Arnold Matofski und Kurt Diekmann geleitet, Eberhard Seidel und Peter Lakenmacher spielen nur die „zweite Geige“.

      Musiktechnisch bekommt man eine Instrumentalversion (Tonband) von „Tränen lügen nicht“, einen Pink Floyd Song zum Abschluss und Abbas „Honey Honey“ geboten. Ein weiterer schwedischer Beitrag ist ein Poster von Christina Lindberg, welches einige Zeit (als Hintergrund) eingeblendet wird.

      Überragend bzw. hervorragend


    • Sonderdezernat K1, 14. Episode: MP-9 mm frei Haus
      Regie: Alfred Weidenmann
      Jahr: 1977
      Drehbuch: Harald Vock
      Darsteller: Gert Günther Hoffmann (Arnold Matofski), Peter Lakenmacher (Theodor Beer), Claus Ringer (Eberhard Seidel), Hubert Suschka (Kurt Diekmann), René Deltgen (Richard Jacobs), Gerda Gmelin (Frau Wimmer), Fernando Gomez (Francisco), Nico Grüneke (Karl Hauff), Krista Keller (Ingrid Leber), Volker Lechtenbrink (Peter Höfer), Johanna Liebeneiner (Ludmilla Albers), Wolfried Lier (Heltau), Julio Pinheiro (Domingo), Wolf Roth (Robert Leber), Erica Schramm (Frau Kroppmann), Manfred Steffen (Otto Jacobs)




      Im Büro des Waffenhändlers Richard Jacobs explodiert eine Bombe. Wie durch ein Wunder wurde niemand ernsthaft verletzt. Das SK1 findet heraus, dass Jakobs illegale Geschäfte mit südamerikanischen Revolutionären…

      Bei MP-9 MM FREI HAUS ermittelt das SK1 überwiegend in den besseren Kreisen und dort hängt der gern beleuchtete Haussegen natürlich entsprechend schief. Der Waffenhändler Richard Jacobs lebt zusammen mit seiner Tochter, seinem Schwiegersohn, der lt. eigener Aussage mit der Firma verheiratet ist und seinem (entmündigten) Bruder Otto Jacobs. Das Spiel der ungleichen Brüder rückt in positiver Weise in den Vordergrund, denn deren Darsteller René Deltgen und Manfred Steffen verkörpern ihre Parts sehr gut.

      Die Geflogenheiten der besseren Gesellschaft sind jedoch ein kleiner Teil der Episode. MP-9 MM FREI HAUS wirkt global ausgerichtet. Dafür sorgt u. a. die Beteilung der Südamerikaner die mit Geiselnahme und Bombenanschlägen auf sich aufmerksam machen.

      Auch ein Polizeieinsatz wird in einem sehr großen Ausmaß dargestellt. Dieser wurde recht realistische inszeniert, da man die Reaktionen von Passanten etc. gut einfangen konnte.

      Fazit: Unter dem Strich ist MP-9 MM FREI HAUS zu großspurig angelegt. Eine (gewohnte) Erzählweise die aus eher dem Zentralen heraus berichtet, geht dieser Folge so ziemlich ab.

      Durchschnitt



    • Sonderdezernat K1, 15. Episode: Tod eines Schrankenwärters
      Regie: Peter Schulze-Rohr
      Jahr: 1977
      Drehbuch: Harald Vock
      Darsteller: Gert Günther Hoffmann (Arnold Matofski), Peter Lakenmacher (Theodor Beer), Claus Ringer (Eberhard Seidel), Hubert Suschka (Kurt Diekmann), Claus Biederstaedt (Herr Kaminski), Thomas Fritsch (Alex Winter), Helmut Gentsch, Heidemarie Hatheyer (Frau Schmiedel), Wolfgang Kaven, Anna Martins (Barbara Kornberg), Hannes Messemer (Herr Wehrmeister), Edda Pastor (Kellnerin Mascha), Peter Petran (Herr Kornberg), Judy Winter (Frau Kaminski)




      Der Schrankenwärter Kornberg wird tot in seinem Hühnerstall gefunden - Mord. Bei der beachtlichen Zahl von Feinden, die Kornberg hatte - keine Überraschung. Täter kommen somit viele in Frage und nicht alle Verdächtigen haben ein Alibi.

      Nach der eher enttäuschenden Episode MP-9 MM FREI HAUS legte das Team Vock, Schulze-Rohr wieder eine Schippe drauf. Weg vom internationalen Waffenhandel, hin in eine dörfliche: Idylle (?).

      Von wegen, denn von einem harmonischen Miteinander kann in diesem Dorf keine Rede sein. Die Dorfbewohner sind sich allesamt nicht grün. Querelen und Sticheleien sorgen gern dafür, dass man auch die unschuldige Sau durchs Dorf treibt. Somit sind die Karten für den „Dorfkrüppel“ auch nicht die besten.

      „Der liebe Gott wird dich strafen!“ (Die Betschwester)

      Der TOD EINES SCHRANKENWÄRTERS bedient sich an den schönen alten Mitteln des Kriminalfilms und der damit verbundenen Suche nach einem Mörder. Falsche Fährten werden bewusst und erfolgreich ausgelegt, so dass der Rezipient keine Minute seiner Zeit verschwendet hat.

      Unter den Darstellern finden wir einen emotional und gut agierenden Thomas Fritsch (Alex Winter), sowie eine routinierte und souveräne Judy Winter (Frau Kaminski). Claus Biederstaedt (Herr Kaminski) zeigt uns wie ein typisches Arschloch aufzutrumpfen hat.

      Sehr gut




    • Sonderdezernat K1, 16. Episode: Der Regen bringt es an den Tag
      Regie: Alfred Weidenmann
      Jahr: 1977
      Drehbuch: Harald Vock
      Darsteller: Gert Günther Hoffmann (Arnold Matofski), Peter Lakenmacher (Theodor Beer), Claus Ringer (Eberhard Seidel), Hubert Suschka (Kurt Diekmann), Paul Dahlke (Franz Ahrens), Brigitte Grothum (Edith Brinkmann), Hermann Günther (Hinnerk Jensen), Edith Heerdegen (Meta Cohrs), Bruno Hübner (Paul Sackau), Matthias Ponnier (Albin Koch), Peer Schmidt (Hans Brinkmann), Günter Strack (Wilhelm Cohrs), Christine Wodetzky (Inga Jensen)




      Um eine Zufahrtsstraße zu einem geplanten Chemiewerk realisieren zu können, benötigt man das Grundstück des Bauern Hinnerk Jensen. Der denkt jedoch nicht daran zu verkaufen und bringt den Bürgermeister sowie einige andere Dorfbewohner in arge Schwierigkeiten. Zudem hat Hinnerk eine wesentlich jüngere Frau die sich nächtens mit einem der Landarbeiter vergnügt. Nach einem Disput mit diesem Landarbeiter wird Bauer Jensen tot aufgefunden.


      „Kümmere dich um deine Sachen, Hinnerk.“ (Bürgermeister Franz Ahrens)


      Macht er ja. Aber an die Karre lässt sich der Großbauer nicht pissen.

      Das SK1 ermittelt bei DER REGEN BRINGT ES AN DEN TAG in den ländlichen Regionen. Dabei wird das Thema Umstrukturierung und Fortschritt angesprochen. (1977 wurde das Bürgertum bereits ausgiebig von vielgescholtenen deutschen Früh-Punks malträtiert, dazu kam der Deutsche Herbst und das reichte der bundesdeutschen Bürgerseele erst einmal.)

      Der Hinnerk Jensen hat jedenfalls die Schnauze voll und alles Neue geht ihm gegen den Strich. Seine Frau betrügt ihn und er selbst ist jeden Tag bis oben hin voll. Freunde hat er keine - Feinde allerdings zu Hauff. Dass dieser aneckende Charakter ermordet wurde, wundert niemanden. Wenn der Zuschauer meint er hätte gleich die Lösung des Mordfalls parat, dann ist er auf dem Holzweg. Harald Vock hat nämlich (wieder einmal) ein sehr gutes Drehbuch verfasst, welches sich bis zum Ende einige Optionen offen hält.

      Neben dem Kriminalfall bietet DER REGEN BRINGT ES AN DEN TAG sogar ein klein wenig Action in Form einer einer Verfolgungsjagd. Hierbei überrascht ein wenig, dass ausgerechnet Günter Strack (Wilhelm Cohrs) diese Action provoziert. Der deutsche Renzo Palmer hat so einige Finessen im Petto. Cohrs hat es nicht so mit der Wahrheit und wohnt (wie es sich für einen erfolglosen Spekulanten gehört) bei seine Mutter Meta.

      SK1 intern gibt Kriminalhauptmeister Kurt Diekmann am meisten Gas. Nachdem Kurt eine Strafe von 100 DM für zu schnelles fahren erhalten hat, lässt er den Frust an den Kollegen aus.

      Zahlreiche gute Schauspieler sowie eine gute und spannende Geschichte.

      Sehr gut


    • Sonderdezernat K1, 17. Episode: Der Blumenmörder
      Regie: Dr. Michael Braun
      Jahr: 1977
      Drehbuch: Harald Vock
      Darsteller: Gert Günther Hoffmann (Arnold Matofski), Hubert Suschka (Kurt Diekmann), Claus Ringer (Eberhard Seidel), Peter Lakenmacher (Theodor Beer), Gerd Baltus (Herr Beiche), Angelika Bender (Marianne Hausmann), Christine Böhm (Gitte Hellberg), Marcus Boysen (Michael König), Franziska Bronnen (Sybille Wahl), Peter Drescher (Hannes), Bernd Herzsprung, Volkert Kraeft (Manfred Staak), Peter Lehmbrock, Herbert Mensching (Vater König), Evelyn Palek (Hella König)




      Bei einem Überfall auf eine Hamburger Pharmahandlung erbeutet der maskierte Räuber drei Kilo Morphium. Das SK1 vermutet den Täter im Dunstkreis der pharmazeutischen Großhandlung, denn da treiben sich zahlreiche Verdächtige rum.

      Die Suche nach dem Täter führt zu einer großen Anzahl von Verdächtigen. Eigentlich schon fast zu groß, um dem Rezipienten erfolgreich auf dem Laufenden zu halten.

      Was DER BLUMENMÖRDER von anderen Episoden der Reihe ausgrenzt ist: der Mord ereignet sich erst im Schlussdrittel.

      Schauspielerisch weiß Herbert Mensching als sehr kranker und tablettenabhängiger Herr König zu überzeugen.

      Als kleines Bonbon darf man in einem Bistro die deutschen Kinoplakate (zumindest einen kleinen Ausschnitt) zu DREI GEGEN SACRAMENT und OHNE DOLLAR KEINEN SARG bewundern.

      Durchschnitt


    • Sonderdezernat K1, 18. Episode: Zwei zu eins fürs SK1
      Regie: Helmuth Ashley
      Jahr: 1977
      Drehbuch: Harald Vock
      Darsteller: Gert Günther Hoffmann (Arnold Matofski), Hubert Suschka (Kurt Diekmann), Claus Ringer (Eberhard Seidel), Peter Lakenmacher (Theodor Beer), Herlinde Latzko (Uschi Binder), Claudia Wedekind (Hannelore Maywald), Emely Reuer (Katrin Reimers), Dagmar Heller, Veronika Weckler-Schnell, Günther Ungeheuer (Peter Hartmann), Karl Walter Diess (Karl Bayer), Klaus Barner (Franz Reimers), Werner Pochath (Heinz Binder), Rolf Becker (Pit Martens), Dieter Borsche (Professor van Daren), Paul Edwin Roth (Baumann), Hans-Peter Hermansen (Soren Larsen), Denes Törzs, Volker Ullmann, Olaf Kreutzenbeck und andere


      Der Journalist Pit Martens wird ermordet. Kurz vor seinem Ableben hatte er Streit auf einer Party. Das SK1 stellt schnell fest dass Martens es mit den Gesetzen nicht so genau nahm und zahlreiche Feinde hatte.

      Pit Martens wird ermordet und aus den Boxen der HiFi-Anlage tönt Roger Whittakers „The Last Farewell“. Sarkastisch und zynisch startet die letzte Episode der dritten Staffel des SK1.

      Der Mord rückt in der Folgezeit etwas in den Hintergrund. Denn der Ermordete hat zahlreiche Feinde die oben auf der Ermittlungsliste stehen und erst einmal vorgestellt werden müssen. Dabei trifft man u. a. auf Hausnummern wie Dieter Borsche und Werner Pochath. Gerade der Werner kann im Finale in seiner (für ihn typischen Manier) etwas Gas geben und somit als das (schauspielerische) Highlight aus der Episode hervorgehen. Ebenfalls überzeugend ist Klaus Barner als gedemütigte Ehemann Franz Reimers.

      Die vielen Verdächtigen sorgen nicht (wie man annehmen könnte) für Verwirrung sondern für ein gutes Zusammenspiel. Somit kann „Zwei zu eins fürs SK1“ als gelungener Abschluss einer starken dritten Staffel (3 der 6 Episoden sind hervorragend) gesehen werden.

      Oberer Durchschnitt


    • Sonderdezernat K1, 19. Episode: Die Rache eines V-Mannes
      Regie: Alfred Weidenmann
      Jahr: 1981
      Drehbuch: Harald Vock
      Darsteller: Hubert Suschka (Kurt Diekmann), Gert Günther Hoffmann (Arnold Matofski), Claus Ringer (Eberhard Seidel), Horst Janson (Robert Hahn), Armin Müller-Stahl (Alex Matuschek), Franziska Bronnen (Braut Babsi), Erica Schramm, Ekkehardt Belle (Hansen), Peter Kuiper, Volker Lechtenbrink (Leo Koch), Klaus Löwitsch (Harry Wolters), Balduin Baas, Manfred Reddemann und andere


      Der Buchhalter Harry Wolters findet seine (an einer Überdosis Heroin) gestorbene Tochter Irmi. Wolters will Rache und stellt seine eigenen Ermittlungen an. Als diese immer mehr in die Richtung von Drogenbossen laufen arbeitet er als Spitzel für das SK1. Dabei bekommt er Infos von seinem Chef Alex Matuschek die auf zahlreiche Drogengeschäfte hinweisen. Doch es stecken ganz andere…

      Vier Jahre dauerte es bis das SK1 wieder seinen TV-Dienst aufnahm. Vier Jahre die für Veränderungen sorgten und die vierte Staffen in einem etwas anderen Licht erscheinen lassen. Der Auftakt stellt nicht mehr (per Erzähler) das Ermittlerteam vor und der Charakter Theodor Beer gehört ebenfalls der Vergangenheit an. Sein Nachfolger: Robert Hahn gespielt von Horst Janson. Aus meiner Sicht ein unglücklicher Tausch. Peter Lakenmacher vermisst man ebenso wie ab der zweiten Staffel Hermann Treusch als Oliver Stüben. Beides Typen mit Ecken und Kanten die dem Team gut taten und sich mit den ebenso nicht einfachen Kollegen Gert Günther Hoffmann (Arnold Matofski) und Hubert Suschka (Kurt Diekmann) ein Duell auf Augenhöhe lieferten. Claus Ringer und Horst Janson sind hingegen einfach zu glatt - zu brav - und eher für den damaligen Bravo-Starschnitt geeignet als für ein Team von „grantelnden“ Kriminalbeamten.

      Mit 88 Minuten Laufzeit ist DIE RACHE EINES V-MANNES die längste (TOD EINES SCHAUSTELLERS klammere ich bewusst aus) Episode der Reihe. Demnach muss man sich auch auf die ein oder andere Länge einstellen. Als Entschädigung bekommt man mit Klaus Löwitsch als Harry Wolters und Armin Müller-Stahl als Alex Matuschek zwei hervorragende Protagonisten geboten. Dazu gesellt sich Volker Lechtenbrink als Schmalspur-Dealer Leo Koch. Klasse.

      Der Versuch ein - zu den Ermittlungen paralleles - Drogendrama ablaufen zu lassen funktioniert bedingt. Das die Ermittlungen auf St. Pauli laufen bekommt man weniger mit, da vom Leben auf der Lustmeile wenig zu spüren ist.

      Unter dem Strich ein ordentlicher Auftakt zu vierten SK1-Staffel. Allerdings auch ein Auftakt der deutlich spüren lässt das das SK1 nachgelassen hat. Ob es der Sprung in die 80er ist? Alles wirkt wesentlich steriler als es vorher der Fall war.

      Durchschnitt