I'm not a f**king princess

    • I'm not a f**king princess



      Alternativer Titel: My little princess
      Produktionsland: Frankreich
      Produktion: Les Productions Bagheera
      Erscheinungsjahr: 2011
      Regie: Eva Ionesco
      Drehbuch: Eva Ionesco, Marc Cholodenko, Philippe Le Guay
      Kamera: Jeanne Lapoirie
      Schnitt: Laurence Briaud
      Spezialeffekte: -
      Budget: ca. -
      Musik: Bertrand Burgalat
      Länge: ca. 106 Minuten (auf der Hülle sind 103 Minuten angegeben)
      Freigabe: FSK 12
      Darsteller: Isabelle Huppert, Anamaria Vartolomei, Denis Lavant, Georgetta Leahu

      Inhalt:
      Paris in den 70er Jahren: Die Fotografin Hannah (Isabelle Huppert) führt ein Leben in prekären finanziellen Verhältnissen an der Seite ihres Gönners, eines bekannten Pariser Malers. Sie beginnt, ihre junge Tochter Violetta (Anamaria Vartolomei) als verführerisches Objekt vor der Kamera zu inszenieren und hofft, mit den Aufnahmen zum Star der Pariser Kunstszene zu werden. Die Exzentrikerin setzt alles daran, Violetta in aufwändigen und opulenten Arrangements zu fotografieren und hat damit Erfolg. Doch aus anfänglichem Spaß für Violetta wird schnell bitterer Ernst. Hannahs Ideen werden immer extremer und die Aufnahmen immer freizügiger ...

      Trailer:


      Kritik:
      Eva Ionesco, mittlerweile wohl bekannt oder vielleicht eher berüchtigt, aus einem im Jahre 2006 in Deutschland offiziell zum Kinderporno verurteilten Film aus den 70er Jahren, dessen Namen man sich mittlerweile wohl kaum noch traut offen auszusprechen ... hat vor ein paar Jahren nun also selbst einen Film über ihre Kindheit gemacht. Ich gehöre bereits zu den kontroversen Filmesammlern, die diesen alten berüchtigten Film mit ihr tatsächlich noch nie gesehen haben, denn als ich von ihm erfuhr, war er bereits verurteilt. Daher kann ich ihn absolut nicht beurteilen und auch nicht mit diesem hier vergleichen, aber ich habe mich einmal etwas über die Geschichte der Eva Ionesco informiert, zumindest soweit man sich das legal noch trauen kann in unserem Land.

      Und darum geht es ja nun auch in diesem Film, der nun eben davon handelt, wie eine Schmuddelfotografin ihre gerade mal 10-jährige Tochter konstant dazu nötigt, immer heftigere Fotos von sich machen zu lassen, um diese auch gewinnbringend zu veröffentlichen. Dabei schreckt die Mutter auch nicht vor Nacktaufnahmen zurück, ja selbst in Ruhe aufs Klo kann das arme Mädel nicht mehr. Desto extremer die Wünsche der Mutter ausfallen, desto weniger Spaß macht es der Tochter natürlich, da noch mit zu machen. So kommt es zu Streit, Problemen in der Schule und so nimmt das Drama eben seinen Lauf ...

      Keine Angst, vor Nacktaufnahmen oder ähnlichem bleibt man in diesem Film verschont, also ist er durchaus auch für den modernen Arthaus Gucker wohl gerade noch geeignet. Allerdings wird mit Posen in Reizwäsche oder erotischen Klamotten nicht gegeizt. Dabei sollte man auch noch wissen, dass das Mädel beim Dreh tatsächlich erst 10 Jahre alt war und dementsprechend so manche Pose durchaus etwas provokant wirken kann!

      Ich bin kein großer Fan von Isabelle Huppert, aber hier spielt sie die Rolle der Mutter für mich ganz gut. Herausragend spielt allerdings Anamaria Vartolomei die Rolle der Tochter und es ist für mich sehr beeindruckend, dass so ein junges Mädel das so spielen kann! Was haben die ihr erzählt, was sie da so macht?

      Allerdings frage ich mich nun folgendes:

      Eva Ionesco hat ja scheinbar viel dafür gekämpft, dass sich ihre Fotos nicht noch mehr verbreiten und hat darunter wohl verständlicherweise auch sehr gelitten. Warum aber bitte, tut sie das dann in diesem Film nun einem 10-jährigen Mädchen im Prinzip genauso an? Vielleicht nicht ganz so heftig, wie sie es selbst erlebt hat, aber ganz ohne ist der Film ja nun auch nicht!?

      Aber darüber dürfen sich gerne moderne Pädagogen noch mehr Gedanken machen, denn er ist ja auch schon ab 12 freigegeben! :6:

      Ein durchaus kontroverser Film mit einem doch etwas bitteren Beigeschmack, denn ich muss gestehen, dass sich nach dem Sehen dieses Filmes, mein vorheriges Mitleid für Eva Ionesco, nun im Nachinein doch eher in Luft aufgelöst hat.

      "Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füge auch keinem anderen zu!" hat schon meine Oma gesagt! lolp

      Aus kontroverser Sicht für mich aber ein guter Film, der besonders von der gut gespielten Rolle der Tochter lebt:

      [film]8[/film]
    • Kritik:

      Wenn Eltern ihre Kinder als Model missbrauchen wie es in I'm not a fucking princess ungeschönt dargestellt wird, ist im Facebook und Handykamerazeitalter dem verlangen nach Darstellung und Aufmerksamkeit angesagter als je zuvor, auch wenn es im Film um den klassischen 70er Stoff der Pornoheftindustrie mit Minderjährige geht. Es gibt so einige aufreizende Posen des Mädchens, wie ein halbnackter Hintern. Ansonsten sind die Szenen mit dem posierenden Mädchen zwar sehr provokant, aber nie nackt. Der Spagat zwischen ehrlicher Darstellung mit fetter Provokation und das Abgrenzen von möglicher selbstzweckhafter Gewalt- und Nacktdarstellung ist Eva Ionesco in ihrem ersten und womöglich einzigen Spielfilm bestens gelungen und das sieht man wirklich selten. Getragen wird der Film von dem tollem unbekannten 70er Sound, dem sehr kunstvollen Prinzessinnenmode/Puppenoutfits und der überragend spielenden etwa 10 jährigen rumänischen Kinderdarstellerin Anamaria Vartolomei in ihrer wohl einzigen Filmrolle spielt sie Oskarreif, sowie Isabelle Huppert (Die Klavierspielerin, Liebe) als gestörte Mutter in einem erneut ungeschönten Film.

      Es gibt kein entkommen für die Prinzessen vor ihrer Mutter, selbst das Jugendamt schaltet sich erst sehr spät ein, als schon Nacktfotos des Mädchens durch die Independentzeitschriften gehen. Es entwickelt sich ab Filmmitte ein derbes Psychoterrorspiel zwischen Tochter und Mutter sowie der Schule wo das Mädchen ein Außenseiter ist, wenn die Kleine zunehmend erkennt, was mit ihr geschieht, sie sogar von Männer liebkost wird und sie sich gegen ihre Mutter wehrt. Auch wenn keine Nacktszenen des Mädchens zu sehen sind, eine Warnung für den Mainstream und vor allem Eltern die gerne Bilder ihrer verniedlichten Kinder Posten, dieser Film wird euch abstoßen. Zum heulen die letzte Szene wenn die Tochter aus dem Jugendheim ausbricht und sie rennt und rennt und rennt, weil der Psychoterror (Die Mutter!) zu Besuch kommt.

      [film]8[/film]

      Filmsound: