Alternativer Titel: Una donna per sette bastardi
Produktionsland: Italien
Produktion: -
Erscheinungsjahr: 1974
Regie: Roberto Bianchi Montero
Drehbuch: Leila Buongiorno
Kamera: Mario Mancini
Schnitt: Carlo Reali
Spezialeffekte: -
Budget: ca. -
Musik: Franco Micalizzi
Länge: ca. 89 Min.
Freigabe: FSK 18
Darsteller: Richard Harrison, Gordon Mitchell, Dagmar Lassander, Luciano Rossi, Ivano Staccioli, Antonio Casale
Ein Mann - dessen Namen wir nie erfahren werden - hat eine Autopanne. Weit entfernt von der Zivilisation landet der Unglücksrabe in einem Goldgräberdorf. Dort ist er nicht gerade willkommen und das Begrüßungskomitee sind ein Raubmörder, ein Kinderschänder, ein Deserteur, ein Bankräuber, ein alter Mann, ein Stummer und eine Nymphomanin. Der Fremde selbst ist gehbehindert und wird ab sofort nur noch Krüppel genannt. Der Hass steigt von Minute zu Minute und die Frage, die sich stellt lautet:
Wer wird diese Hölle überleben?
Roberto Bianchi Montero hat mit „Das Rattennest“ einen Film geschaffen, der mir die Kinnlade nach unten fallen ließ. Denn eine solche Ansammlung von Parasiten hat die Filmwelt nie gesehen. Der Regisseur erfindet das Kino nicht neu, aber er definiert den Begriff „Asozial“ in bisher ungekannter Form. Was im „Rattennest“ abgeht und was für Charaktere im „Rattennest“ zuhause sind…
Mir fehlen die Worte und ich kann mich auch vorerst nicht beruhigen. Denn diese Ansammlung von Geistesgestörten, in den widerlichsten und dreckigsten Baracken der Filmgeschichte, ist schon ein ganz spezielles Filmerlebnis. Einen „Guten“ gibt es hier (sieht man von dem harmlosen alten Mann ab) nicht: denn Richard Harrison hat es als „Der Krüppel“ faustdick hinter den Ohren. Was Gordon Mitchell, Ivano Staccioli und Antonio Casale abziehen, spottet jedoch jeglicher Beschreibung. Dazu kommt Daggi Lassander als Nymphomanin, die den Kanalratten den Kopf verdreht.
Unter dem Strich kann man „Das Rattennest“ als eine Mischung aus Western und Exploitation bezeichnen. Als Garnierung wurden sämtliche Müllhalden zwischen Nord- und Südpol in diesem Film integriert. Von Spannung kann man hier nicht reden und die Lösung liegt offen auf der Hand. Wer sich jedoch diesem asozialen Treiben hingeben kann, der wird vorzüglich unterhalten.
Mit "Das Rattennest" hat Roberto Bianchi Montero ein neues Genre erfunden: den Asozialenfilm.
(inklusive Schmutzzulage)