Produktionsland: Deutschland
Produktion: Clementina Hegewisch
Erscheinungsjahr: 2002
Regie: Winfried Bonengel
Drehbuch: Winfried Bonengel, Ingo Hasselbach
Kamera: Frank Barbian
Schnitt: Monika Schindler
Spezialeffekte: -
Budget: ca. -
Musik: Loek Dikker
Länge: ca. 103 Minuten
Freigabe: FSK 12
Darsteller: Christian Blümel, Aaron Hildebrand, Jule Flierl, Luci Org, Harry Baer
Inhalt:
Die beiden 18-jährigen Freunde Heiko und Tommy wollen abhauen. Raus aus der DDR. Natürlich nicht nach Moskau, nicht nach Prag, sondern nach Australien soll es gehen. Doch der Preis für die ersehnte Freiheit ist hoch: Nach einer gescheiterten Republikflucht landen die beiden im härtesten Knast der DDR. Brachiale Gewalt, Korruption und sexueller Missbrauch sind dort an der Tagesordnung. Schutzsuchend schließt sich Tommy der starken Gemeinschaft einsitzender Neonazis an, während Heiko sich ihnen verweigert. Tommy gelingt es, nicht nur das Zuchthaus, sondern auch die Staatsgrenze hinter sich zu lassen. Ironie des Schicksals: Kurz nach der Flucht fällt die Mauer. Einige Monate später treffen sich die Kumpels wieder und die Situation ist verkehrt. Inzwischen ist Heiko zum bekennenden Neonazi geworden. Wieder gerät ihre Freundschaft zwischen die politischen Fronten ...
Trailer:
Kritik:
Zunächst noch einmal vielen Dank an GrinsenderKürbis, dem ich das Wiederfinden dieses Filmes verdanke! Ich bin nämlich zur Zeit am Vervollständigen meiner Sammelgebiete und der hat absolut gefehlt in meiner Jugenddrama Kategorie!
Was die DDR betrifft, fehlt mir leider das wirkliche WIssen, also wie authentisch dieses Thema nun im Film herüber gebracht wurde oder vielleicht auch nicht, kann ich leider nicht beurteilen und bevor ich was Falsches dazu plappere, lass ich diesen Punkt einfach mal lieber weg!
Hier verwundert mich mal wieder die Gnade der FSK, denn was man hier als 12-jähriger schon so zu sehen kriegen darf, ist nicht gerade ohne! Während der Film für mich zunächst "typisch deutsch" beginnt, wird es dann zunehmend härter. So manche Schlägerei ist durchaus deftig und auch wie das Knastleben so präsentiert wird, kommt schon hart rüber. Entsprechend derb wird der Film dann auch noch abgeschlossen. Also für einen deutschen Film durchaus auch ein bisschen mutig, aber eine ultimative Zelebrierung darf man natürlich auch nicht erwarten!
Die ein oder andere Logiklücke sticht einem zwar mal wieder voll ins Gesicht, hier insbesondere die Sache mit der Kiste, die schon ein bisschen arm rüber gebracht wurde, aber trotzdem empfinde ich diesen Film insgesamt als gut und spannend gemacht! Besonders der Hauptdarsteller spielt seine wechselhafte Rolle sehr gut, wobei ihm die Nazi Sache nicht unbedingt zu 100% optimal steht, aber er hat es gut gemeistert!
Auf das Thema Neonazis wird zwar nicht unbedingt vordergründig eingegangen, aber wer wissen will was "Bus bauen" im Knast bedeutet, sollte sich den hier auf jeden Fall mal ansehen!