Wicked Vision - Das Magazin Ausgabe #1

    • Wicked Vision - Das Magazin Ausgabe #1

      „Was jetzt geschieht, ist nicht mehr aufzuhalten……..“

      Mir selbst scheint dieses Zitat aus Stuart Gordons „From Beyond“ der perfekte Einstieg zu sein für diese Rezension.
      Grund dafür ist, das die heutige Rezension nur ein Vorbote dessen ist, was in Zukunft noch alles auf uns zukommen wird.
      Der Name „Wicked Vision“ sollte dem Fan des phantastischen Film ein Begriff sein da sich das Online Magazin gegenüber einigen längst „verstorbenen“ Mitbewerbern nun schon 15 lange Jahre halten kann.

      Wem „Wicked Vision“ kein Begriff ist, der sollte sich in die Ecke stellen und schämen und danach seine vernachlässigten Hausaufgaben umgehend nachholen!

      Seit 2014 ist „Wicked Vision“ aber nicht mehr „nur“ ein Online Magazin mit angebundenem Forum.
      Es wurde ein hauseigenes Label ins Leben gerufen, welches sich darauf spezialisiert hat ausgewählte Klassiker des phantastischen Films mit exklusiven Artworks in ansprechender Verpackung zu präsentieren.

      Auf dem diesjährigem „Weekend of Horrors“ war es dann auch endlich soweit und die erste Veröffentlichung von „Wicked Vision“ gab es dort zu erwerben.
      Bei dieser Veröffentlichung handelt es sich um keinen geringeren Klassiker des 80ger Horrors als „From Beyond“ von Stuart Gordon, der Eingangs von mir schon erwähnt und zitiert wurde.
      In einer streng limitierten Veröffentlichung als große Hartbox, wird der Film auf Blu-ray dem Sammler kredenzt.
      Damit man sich aber von den üblichen Re-Pack Labels abhebt, wird wie schon angesprochen großer Wert auf ein exklusives Artwork gelegt.
      Dieses wurde vom Ausnahmekünstler und Tattooartist Tommy Lee Wendtner entworfen, welcher selbst großer und bekennender Fan des Horrorgenre und auch H.P. Lovecraft ist.
      Dieses Artwork hätte nicht opulenter und treffender sein können und somit stellt das Re-Release bzw. Re-Pack des Films zweifelsohne eine Referenzveröffentlichung dar.

      Da sich „Wicked Vision“ aber nicht damit alleine zufrieden gab und in die vollen gehen wollte, wurde noch das „Wicked Vision Magazin“ ins Leben gerufen.
      Neben einem exklusivem Postkartenset vom Künstler Bjoern Candidus, Postern und extra angefertigtem Downloadconten (in Form eines Codes) liegt selbstverständlich auch das Magazin dieser Veröffentlichung bei.
      Und jetzt auch genug des Gebrabbels um den heißen Brei, denn genau um dieses Magazin geht es in dieser Rezension ja ^^


      Was dem Fan als erstes ins Auge fällt ist die hochwertige Qualität des Magazins, das uns auf gut 90 reichlich bebilderten Seiten in fremde Welten voll von Tentakeln und alten Götter entführt.
      Andere Printmagazine die sich mit dem phantastischen Film befassen ziehen hier wirklich den Kürzeren!
      Beim „Wicked Vision“ Magazin hat man während des Blättern und Lesen keine Druckerfarbe an den Fingern, was für einen mehr als hochwertigen Druck spricht.

      Auch wurde es - bis auf einige wenigen Ausnahmen - vollkommen frei von Werbung gehalten; eine Reizüberflutung durch Bedarfslenkung, wie es oft leider der Fall bei solchen Printmedien ist, ist hier also nicht gegeben.
      Der große Unterschied, der das Magazin aber auszeichnet ist das Themenbezogene!
      Anstatt einen Rundumschlag des Genre zu liefern der „All over the place“ ist, wurde der Fokus auf ein Thema gerichtet.
      Im Kontext mit der ersten Veröffentlichung lag es natürlich Nahe, das dieses Thema nur eines sein kann : der Ausnahme Schriftsteller H.P. Lovecraft mit seinen Werken und seinem Einfluß auf die Populärkultur.

      So prangt auf dem sehr ansprechendem Coverartwork des Magazins – welches von Flavio Greco Paglia stammt - auch mehr als passend „Cthulhu lebt!“.
      Für das Layout des Magazins war übrigens Jörg Mathieu von „35mm – Das Retrofilmagazin“ verantwortlich und hat tolle Arbeit geleistet.
      Das Cover wirkt weder zu spartanisch noch zu überladen und die Balance wird bestens gehalten.

      In der ersten Ausgabe gibt sich quasi das „Who is Who“ von deutschen Rezensenten und Autoren , deren Namen dem Leser von Fachliteratur und Rezensionen allesamt ein Name sein sollte ein Stelldichein.
      Marcus Stiglegger, Kai Nauman, Matthias Paul, Oliver Nöding, Pelle Felsch, Nando Rohner, Daniel Peree Merkur Schröder, Lisa Schmidt & Jörg Kopertz haben sich alle mächtig ins Zeug gelegt um dieses Medium und dessen Einstieg zu etwas Besonderem zu machen; was auch mehr als geglückt ist!

      Doch nun zum Inhalt, der für Anbeter der alten Götter, Lovecraftianer und Studenten der Miskatonic Universität schlichtweg Pflichtlektüre ist.

      Auf den ersten 8 Seiten gibt es eine Einleitung von Jörg Kopetz, die uns mit dem Schriftsteller selbst bekannt macht, und einen Einblick in sein Leben und seine Arbeit gibt.
      Nach diesem autobiographischem Epilog geht Daniel Peree auf 2 Seiten bei „H.P. Lovecraft im Kino“ im Allgemeinen auf dieses Thema ein, welches auf den noch bevorstehenden Seiten noch weitaus exzessiver zelebriert werden soll.

      So finden sich im Heft Reviews zu Klassikern wie „Die Folterkammer des Hexenjägers“, den beiden Stuart Gordon Filmen „From Beyond“ und „Re-Animator“ und auch „Tanz der Teufel“ wieder.

      Neben diesen Klassikern kommen aber auch fast vergessen B-Movies wie „The Unnamable“ & „The Unnamable returns“ und neuere, unbekanntere Indieproduktionen wie „The Dream-Quest of Unknown Kadath“ „Darkness Beyond“ und „Call Girl of Cthulhu“ nicht zu kurz bei den Filmbesprechungen.

      Anstatt einer normalen Version der heutzutage meist leider üblichen 8 Zeiler, holen die Autoren um Längen weiter aus.
      Hier werden die wegweisenden Filme regelrecht seziert und mit informativem Hintergrundwissen angereichert!
      Selbst ein versierter Film Nerd wie meine Wenigkeit kann hier noch einiges an Wissen mitnehmen.

      Da der Mensch aber nicht vom Brot alleine Leben kann und solch ein Heft nicht nur Reviews beinhalten sollte, wird die volle Bandbreite aufgefahren.

      Es gibt exklusive Interviews mit Roger Corman, Brian Yuzna und Stuart Gordon zu lesen, die dem Thema entsprechend den Fokus auf Lovecraft legen.
      Auch ein Interview mit Tommy Lee Wendtner ist vorzufinden, der unbefangen über die Blu-ray Veröffentlichung und seine Passion zu Lovecraft und Horror plaudert.

      Für die meisten mag dieser Inhalt an sich nun schon einen Kaufgrund darstellen, doch wir sind noch lange nicht am Schluß angekommen!

      Es wird umfangreich über Lovecrafts Kurzgeschichten berichtet und auch der niederländische Comiczeichner Erik Krieg kommt in einem Interview, in dem auch seine Arbeiten präsentiert werden, zu Wort.

      In „Klänge des Cthulhu“ geht Herausgeberin Lisa Schmidt in akribischer Recherche Bands auf den Grund, die durch Lovecraft und seine Werke geprägt wurden und dies zelebrieren.

      Da aber der Einfluß von Lovecraft auf die Populärkultur mit all diesen Themen immer noch nicht abgesteckt ist, geht es in „Tentakel, Tod und Spiele“ munter weiter.
      Dort geht Matthias Paul auf Videospiele ein, die der amerikanische Horror Autor maßgeblich beienflußt und geprägt hat.

      Einen runden Abschluß stellt das auf den letzten 4 Seiten präsentierte und höchst interessante Gespräch zwischen Marcus Stiglegger und Kai Naumann dar.

      „Wicked Vision“ ist mit dieser Sonderausgabe ,die mehr als Umfangreich ist, ein fulminanter Einstieg in den Bereich Printmedium gelungen.
      Das Magazin ist wirklich jedem zu empfehlen, da man merkt wie viel Liebe und Zeit investiert wurde.
      Egal ob Lovecraft Anfänger oder Experte; hier kommt jeder auf seine Kosten.
      Wer sich in das Thema einarbeiten möchte und sich noch als „Anfänger“ bezeichnet,bekommt einen tollen Einstieg in die Materie geboten.

      Alle anderen die schon etwas vertrauter damit sind dürfen sich über das gebündelte Wissen erfreuen, welches hier drin steckt.
      Der Begriff „Magazin“ ist hier fast schon eine Beleidigung, da „Kompendium“ es meiner Meinung nach schon eher trifft.
      Zumal diese erste Sonderausgabe ja nur den Anfang bildet, weil noch 2 weitere Hefte folgen werden zu Lovecraft.
      Deswegen auch zu Eingang mein Zitat „Was jetzt geschieht, ist nicht mehr aufzuhalten……..“ aus dem Film „From Beyond“!

      Wenn dann mal alle 3 Ausgaben erschienen sind, könnten die kreativen Köpfe dahinter es ruhig in Anbetracht ziehen diese in geballter Form als Buch zu veröffentlichen.
      Mir selbst war das lesen ein Hochgenuß und mein Auge als auch meine Zirbeldrüse wurden bestens stimuliert.

      Alle wichtigen Infos sind hiermit auch gesagt , ich werde nun wieder die alten Götter bis zur nächsten Ausgabe anbeten und vergebe an dieser Stelle die volle Punktzahl von

      10 von 10 Tentakeln
    • Das Online-Magazin Wicked-Vision.com steht seit nunmehr 15 Jahren für hervorragende Reviews und DVD/BD Bewertungen, sowie Vergleiche. Nun hat das Team sich zum nächsten Schritt entschlossen und ein eigenes Print-Magazin herausgebracht. Passend dazu gibt es auch direkt den Start des eigenen DVD-Labels. Bei beiden Veröffentlichungen steht ein Name im Mittelpunkt: H.P. Lovecraft. Der erste Film, der aus dem Hause Wicked-Vision in einer streng limitierten Hartbox veröffentlicht wird, ist kein anderer als „From Beyond“. Doch in diesem Bericht soll es nicht um die Hartbox gehen, sondern um das Magazin. Kann die erste Ausgabe überzeugen oder sollte es lieber eine einmalige Sache bleiben?

      Die #1 befasst sich hauptsächlich mit den filmischen Umsetzungen von H.P. Lovecrafts, eigentlich unverfilmbaren, Geschichten. Neben From Beyond, der sich ja förmlich angeboten hat, wird auch Re-Animator mit einem Beitrag gewürdigt. Aber auch eher unbekanntere Verfilmungen ala Call Girl of Cthulhu, welcher ...ks tollen Zeichnungen, der im Anschluss zu der Geschichte auch noch zu Wort kommen darf.

      Lediglich der Musikalische Bereich hat mich etwas weniger gefesselt, dass mag an der Fülle von mir unbekannten Bands liegen oder vielleicht an dem vermehrten Wechsel der Genre liegen. Informativ ohne Frage, aber an diesem Beitrag dürften sich sicherlich die Geister scheiden. Für Fans von Rock, Metal, Punk, Electro und Co wird hier aber sehr professionell ein kurzer Einblick auf die verschiedenen Umsetzungen des Lovecraftschen Mythos gegeben.

      Fazit: Ausgabe 1 des Wicked-Vision Magazins kann auf ganzer Linie überzeugen, für wirklich jeden Geschmack ist etwas dabei und wenngleich nicht alle Beiträge für jeden gleich wichtig sein werden, muss man dem Team doch eine ungemeine Liebe zu Lovecraft attestieren, die hier auf jeder Seite erkenntlich ist. In dem Sinne kann man nur sagen, kaufen, lesen und auf die nächste Ausgabe freuen!!!

      10/10 Cthulhus die in R'lyeh schlafen!!! Iä! Iä! Cthulhu fhtagn!!

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