Originaltitel: Blues Harp
Produktionsland: Japan
Produktion: Naoya Narita, Toshihiko Matsuo
Erscheinungsjahr: 1998
Regie: Takashi Miike
Drehbuch: Toshiyuki Morioka, Toshihiko Matsuo
Kamera: Hideo Yamamoto
Schnitt: Yasushi Shimamura
Spezialeffekte: -
Budget: ca. -
Musik: Atsushi Okuno
Länge: ca. 107 Min.
Freigabe: FSK 16
Darsteller: Hiroyuki Ikeuchi, Seiichi Tanabe, Saori Sekino, Mickey Curtis
Der Yakuza Kenji, wird von den Mitgliedern eines rivalisierenden Clans gejagt. Chuji, der in einem Blues-Schuppen arbeitet, bietet Kenji für ein paar Tage Unterschlupf. Nachdem sich ihre Wege vorerst trennen, bekommt Chuji die Chance in eine Blues-Band einzusteigen. Kenji plant hingegen seinen Boss zu beseitigen um aufsteigen zu können. Es dauert nicht lang bis Chuji in die Sache hineingezogen wird…
Wer Takashi Miike auf eine bestimmt Schiene festlegen will, der liegt eh falsch. Denn es gibt keinen anderen Regisseur der dermaßen polarisiert und gleichzeitig immer für Überraschungen gut ist. BLUES HARP ist ein weiteres Beispiel für die Vielseitigkeit dieses einzigartigen Regisseurs. Entfernt von Perversion und Terror zeigt sich BLUES HARP als eine Mischung aus Liebesgeschichte, Außenseiterdrama und Yakuza-Film. Getränkt wird das Ganze u.a. mit der Musik, die ihren Ursprung in der afroamerikanischen Gesellschaft der USA hat. Dazu gesellen sich Rock´n´Roll, Punk und eine Art japanische SISTERS OF MERCY.
Demnach ist es kein Wunder, dass der Auftakt von dem Live-Gig gezeichnet ist. Dieser wird in seiner Schnittfolge immer wieder von den - parallel auf den Straßen laufenden Ereignissen - visuell unterbrochen. Dort muss der Yakuza Kenji gewaltig Schläge einstecken. Auf diese Weise lernt man schnell die beiden Hauptpersonen des Films kennen.
Die daraus resultierende Story ist gut angelegt, da sie sich über die Laufzeit gezielt entwickeln kann. Viele mögen nun behaupten die Geschichte sei zu langatmig und es passiert nichts. Demnach wird auch nicht Jede/r mit dem Film klar kommen.
Aus technischer Sicht gibt es ein paar Jump-Cuts, sowie eine ca. einminütige Bildverzögerung. Optisch nichts Besonderes, aber als Beigabe betrachtet, recht okay.
Neben den Charakteren Kenji und Chuji - spielt bei BLUES HARP - die Musik eine große Rolle. Diese kann man fast als ein Zentrales ansehen, welches die Protagonisten stets aufs Neue zusammenführt. Weiterhin sei der sympathisch wie naive Charakter Tokiko (gespielt von Saori Sekino), positiv erwähnt.
Fazit: Freunde von Gewaltexzessen und Mainstream-Jünger sollten sich schon vor Filmbeginn verpissen und uns nicht den Abend versauen.
Unter dem Strich: gutes und intelligentes japanisches Low-Budget-Kino.