Alternativer Titel: Deathgasm
Produktionsland: Neuseeland
Produktion: Ant Tompso
Erscheinungsjahr: 2015
Regie: Jason Lei Howden
Drehbuch: Jason Lei Howden
Kamera: Simon Raby
Schnitt: Jeff Hurell
Spezialeffekte: Storm McCracken
Budget: ca. -
Musik: -
Länge: ca. 86 Minuten
Freigabe: FSK Keine Jugendfreigabe
Darsteller:
Milo Cawthorne : Brodie
James Blake : Zakk
Kimberley Crossman : Medina
Sam Berkley : Dion
Daniel Cresswell : Giles
Delaney Tabron : Shanna
Handlung:
Im blutigen Horrorfilm Deathgasm öffnen zwei Metal-Musikfans aus Versehen das Tor zur Hölle mitten in ihrem verschlafenen Heimatstädtchen.
Deutsche DVD & Blu-Ray Fassung: 04.02.2016 (Verleih: 04.02.2016)
Review von Logge1002:
Endlich ist es wieder soweit. Die Zeit im Jahr, wo dieFreaks aus den Löchern kriechen und sich die Freunde des abseitigen Geschmackszu ihrem Fest treffen: Dem Fantasy Film Fest! Wie jedes Jahr, war man gespannt,welche Filme auf die Fans von abseitigerFilmkost warteten. Und auch diesmal gab es einen Film, der mich sofortangesprochen hatte: Deathgasm. Doch kann der Genre Beitrag aus Neuseelandwirklich überzeugen?
Nachdem seine Mutter, auf Grund von Erregung öffentlichenÄrgernisses, weggesperrt werden musste, bleibt Brodie nichts anderes übrig alszu seinem Onkel und seiner Tante, samt verzogenem Cousin aufs Land zu ziehen.Problematisch daran ist nur, dass Brodie ein waschechter Metalhead ist und ersomit die Verwandtschaft im christlichen Frieden stört. Gefangen in einer Weltvoller Spießer muss Brodie das Beste aus seiner Lage machen und als er amersten Tag in der Schule Medina, die Schulschönheit, entdeckt weiß er, dass esauch noch Lichtblicke gibt. Schnell freundet er sich mit dem einzig anderenMetalhead im ganzen Ort an, Zakk. Zusammen gründen sie die Band „DEATHGASM“,alles stilecht in Großbuchstaben. Doch als sie eines Tages die Noten zur „BlackHymn“ finden und diese spielen, öffnen Sie damit ein Tor, das für immerverschlossen bleiben sollte. Die Dämonen kommen und das Blut, wird fließen. INSTRÖMEN!!
DEATH to false METAL!!!
Gehen wir doch mal in der Zeit zurück. In ein Jahrzehnt, alsPeter Jackson noch ein niemand war und als er sich nicht mit komischen Elfenund Fantasy Monstern beschäftigt hat. Damals, als der Name Peter Jackson nurfür eins Stand: SPLATTER! Ja es gab eine Zeit vor Herr der Ringe und diese Zeitvermissen die Fans von seinen frühen Werken, wie Bad Taste und Braindead, auchheute noch. Glücklicherweise gibt es Jason Lei Howden, welcher bereits fürPeter Jacksons Herr der Ringe Reihe an den Effekten mitgearbeitet hatte. Undwas er sich da alles abgeschaut hat. Deathgasm ist so ziemlich genau das, wasman sich von einem Peter Jackson in der Neuzeit erwarten würde. Abgedreht,lustig und verdammt blutig.
Der Saal in Stuttgart beim Fantasy Film Fest hat wahrlichgebrodelt und gekocht vor lauter Lachern. Selten gab es einen Film, den manunbedingt mit Gleichgesinnten schauen sollte. Bei niemandem blieben die Augentrocken und jede neue Anspielung lud zum Feiern ein. Doch woran genau liegtdas? Jason Lei Howden gelingt es, allen seinen Charakteren wahrlich Lebeneinzuhüllen und Sie so zu echten Menschen werden zu lassen. Sei es Brodie, dereigentlich nur Metal hören will und für den die Musik die einzige Flucht ausseinem trostlosen Leben darstellt. Dagibt es auch noch Zakk, der Einzelgänger, der zu niemandem eine Bindungaufbauen kann. Medina, die Schulschönheit, die im Grunde deutlich mehr als dasist, oder Dion, den wahren Helden im Film, wenn man auf die nerdigenRollenspieler steht, die selbst bei der Dämonenapokalypse noch mit ihrem D-10Würfel die Goblins aus dem unterirdischen Verlies besiegen wollen. Alles fügtsich einfach nahtlos zusammen und sorgt dafür, dass einem die einzelnenPersonen wirklich ans Herz wachsen.
Die Schauspieler selbst liefern hier wirklich eineaußergewöhnlich gute Darbietung ab. Allen voran natürlich MiloCawthorne, in der Rolle des Brodie. Selten bekam man in einemSplatterfilm einen solch talentierten und gleichzeitig so lockeren Schauspielervorgesetzt, der in den kompletten 90 Minuten seiner Rolle wahres Lebeneinhaucht. Aber auch James Blake in der Rolle des Querkopfs Zakk muss Erwähnungfinden, denn dieser, gepaart mit Cawthorne ist einfach nur die Definition eineswahren Metalheads!
Ein weiteres Highlight sind zweifelsohne die tollen Gags. Ganzwie Jacksons Bad Taste, können die Figuren bei Deathgasm immer wieder mit einemabgedrehten Spruch punkten. Ein gutes Beispiel dafür ist einer der frühen Mordean einem Dämon. Dies reizt sich zunächst die Augen aus, danach wird ihm dasGesicht abgefräst und anschließend wirder sein Kopf mit einem Motorblock zerschmettert. Auf die Frage von Brodie, ober denn so hätte sterben wollen, meint Zakk nur „Totally“. Hier wird nichts undniemand ernst genommen und man wartet förmlich nur darauf, was die Macher einemals nächstes an den Kopf werfen wollen. Aber auch Anspielungen auf die großenHits der Metalszene dürfen nicht fehlen. Nach dem eben erwähnten Kill sagt Zakknur „For whom the bell tolls old man“! Hell yeah!
Aber hey ein Splatterfilm lebt doch noch von etwas gänzlichanderem, oder? Dem Gore. Wenngleich man hier tunlichst keinen Splatteroverkillala Braindead erwarten sollte, liefert der Film genug vom roten Lebenssaft umjedem Gorehound die Freudentränen bis in die Po-Backe fließen zu lassen!Zunächst muss man eine ganze Weile warten, bis der Bildschirm sich blutrotfärbt, gerade in der Anfangszeit ist das aber überhaupt nicht schlimm, denn dietollen Dialoge und die witzigen Kommentare der Figuren sorgen für genugAbwechslung. Doch wenn die Dämonen auf den Plan treten und Brodie mit demschwarzen Riesendildo auf die Jagd geht, dann beginnt sich das Blatt zu wenden.Anmerkung an dieser Stelle, der Dildo wird recht schnell ausgewechselt, nachdemBrodie merkt, wie nutzlos dieser in der misslichen Lage doch ist. Aber hey,dafür bekommt man dann eine Kettensäge, eine Axt und weiteres Mörderwerkzeugvorgesetzt, sodass es eine wahre Freude ist, den jungen Schauspielern beimblutrünstigen Morden zu zuschauen. Und eine Szene dürfte jedem Mortal KombatFan vor Freude jubeln lassen! Ich für mich, habe da nur „FATALITY“ gedacht!
Fazit: Deathgasm ist ein wahrer Geniestreich in Zeiten vonCGI-Blut und einfallslosen Zombiegematsche. Ein Film, der den wahrenSplatterfan der 90er anspricht. Den der mit Bad Taste und Braindeadaufgewachsen ist, der eine Story mit genialen Jokes und tollen Figuren habenwill, in dem es nicht nur darum geht, generische Figuren abkratzen zu lassen. Der feuchte Traum eines jeden Metalheads!Death to false Metal und hail to Lei Howden, the Master of 21th CenturySplattermovies!
Mein Herz schlägt für meine Mama &