Konto ausgeglichen

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      Alternativer Titel: Konto ausgeglichen
      Produktionsland: Deutschland
      Produktion: Hans Gottschalk
      Erscheinungsjahr: 1959
      Regie: Franz Peter Wirth
      Drehbuch: -
      Kamera: Kurt Gewissen
      Schnitt: -
      Spezialeffekte: -
      Budget: ca. -
      Musik: Dave Hildinger
      Länge: ca. 70 Min.
      Freigabe: FSK 6
      Darsteller: Wolfgang Preiss, Herbert Tiede, Margot Trooger, Eva Crüwell, Lorley Katz, Walter Thurau, Gerold Krauel, Karl Bockx, Günter Gube, Kurt Haars, Gerhard Just, Klaus Höhne



      Der Hauptkassierer einer Bankfiliale in Weilheim: Joachim Brand, nutzt das Vertrauen seiner Kunden aus und unterschlägt Geld. Der neue Filialleiter Robert Jacobi kommt hinter die Sache. Da Brand mittlerweile im Krankenhaus liegt, übernimmt dessen Frau Linda die Arbeit in der Filiale. Diese ersucht Jacobi, kein Wort über die Sache zu verlieren. Sie will die Konten wieder ausgleichen und bittet Jakobi darum, ihr Geld zu leihen. Ein folgenschwerer Fehler, denn kurze Zeit später…

      Nach einer Romanvorlage von James M. Cain, inszenierte Franz Peter Wirth, den Film KONTO AUSGELICHEN. Ein Film der mit einem gemütlichen Spät-50er Ambiente auffährt, aber ein relativ ungemütliches Arbeitsflair verbreitet. Denn irgendwie können die lieben Kollegen und ihr Chef nicht immer miteinander auskommen, auch wenn sie es nach außen nicht zeigen.

      Wie in vielen anderen deutschen Produktionen z.B. HOTEL DER TOTEN GÄSTE, wird auch bei KONTO AUSGELICHEN extrem viel geraucht. Es vergeht kaum eine freie Minute in der die Belegschaft nicht zur Zigarette greift. Mag sein, dass das starke Wirtschaftswachstum der 50er Jahre den günstigen Preis für Kippen mit sich brachte. Aber auch eine gewisse Etikette scheint sich über die 50er und 60er Jahre breit gemacht zu haben, welche folgern lässt, dass Rauchen einfach schick und für Frauen ein Zeichen von Emanzipation war. Doch dieses nur am Rande.

      KONTO AUSGELICHEN ist ein Film der auf Spannungsspitzen setzt. Verläuft alles eigentlich sehr ruhig, so kann schlagartig eine unvorhergesehene Situation für Spannung sorgen. Dieser Aufbau ist natürlich gezielt und erfolgreich. Auf diese Weise wissen ca. 70% des Films zu unterhalten: Das Kapitalverbrechen, dessen Täter und die beiden Mitwisser. Danach bricht der Film allerdings mit dieser Ambition und steuert eher in die Richtung Kriminalfilm mit Film Noir-Einschlag.

      Schauspielerisch wissen Margot Trooger als Linda Brand, Wolfgang Preiss als Robert Jacobi sowie Herbert Tiede als schmieriger Rentnerabzocker Joachim Brand zu gefallen. Innerhalb kleiner Rollen trifft man auf Klaus Höhne und Willy Semmelrogge. Als kleines musikalisches Bonbon gibt es in Robert Jacobis Wohnzimmer „Va, pensiero, sull'ali dorate“.

      Fazit: Freunde von gemütlichen Kriminalfilmen der 50er und 60er Jahre werden hier auf ihre Kosten kommen. Mir hat das Teil jedenfalls zugesagt.