The Hidden Blade

    • The Hidden Blade





      Alternativer Titel: Das verborgene Schwert
      Produktionsland: Japan
      Produktion: Hiroshi Fukazawa, Ichiro Yamamoto
      Erscheinungsjahr: 2004
      Regie: Yoji Yamada
      Drehbuch: Yoji Yamada, Yoshitaka Asama
      Kamera: Mutsuo Naganuma
      Schnitt: Iwao Ishii
      Spezialeffekte: -
      Budget: ca. -
      Musik: Isao Tomita
      Länge: ca. 133 Min.
      Freigabe: FSK 16
      Darsteller: Masatoshi Nagase, Takako Matsu, Hidetaka Yoshioka, Yukiyoshi Ozawa, Tomoko Tabata, Reiko Takashima, Sachiko Mitsumoto, Kunie Tanaka, Chieko Baisho, Min Tanaka, Nenji Kobayashi, Ken Ogata


      Inhalt:

      Japan im 19. Jahrhundert. Der Niedergang der Samurai ist selbst in der kleinen Domäne Unasaka zu spüren. Dort leben Munezo, Samon und Yaichiro, drei Angehörige der einst hochgeschätzten Kaste. Yaichiro gibt die Hoffnung auf eine Karriere nicht auf und will sein Glück in Edo versuchen. Munezo und Samon begnügen sich mit ihrem bescheidenen Dasein in Unasaka. Doch Demütigungen und Enttäuschungen machen ihre Hoffnung auf ein angenehmes Leben und die Pläne des ehrgeizigen Yaichiro zunichte …


      Meine Meinung:

      Dramatische Samuraigeschichte über den Zwiespalt eines ehrenvollen Samurais, der zwischen Tradition und Moderne gefangen ist, zu einer Zeit, in der beide Seiten im Krieg liegen.
      Wie auch in "Twilight Samurai" (ebenfalls von Yoji Yamada) oder "The Last Sword" wird in stilistisch historischen Szenen, der, mit einem fast schon Uraltthema der japanischen Samuraifilme und auch der japanischen Geschichte aufwartet, Film erzählt.
      Viele grau und braun Töne dominieren den Film und die ebenfalls dunkel gehaltenen Kostüme unterstreichen den historischen Touch des Films.

      TRAILER
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    • The Hidden Blade

      Munezo Katagiri hat ein ruhiges Leben als Samurai. Sein Schwert gegen einen Gegner ziehen, geschweige denn Jemanden zu töten, musste er bisher nie. Als Katagiri seine ehemalige Dienstmagd aus den Händen ihres brutalen Ehemanns befreit und diese anschließend in seinem Haus aufnimmt, verstößt der Samurai gegen das konservative und Klassenbezogene Denken der Klanführung. Als man Katagiri damit beauftragt seinen ehemaligen Gefährten Yaichiro Hazama zu töten…

      Yoji Yamadas THE HIDDEN BLADE setzt sich mit dem gesellschaftlichen Wandel im Japan des 19. Jahrhunderts auseinander. Das Verhältnis zwischen Herr und Untergebenen wird kritisch beleuchtet und zeigt sich als Auflehnung gegen die Scheinwerte der „besseren“ und diktierenden Gesellschaft. Der Film spielt während der Amtszeit von Tokugawa Yoshinobu (auch wenn dessen Name nicht erwähnt wird), denn Situationen wie Dialoge lassen darauf schließen.

      THE HIDDEN BLADE kritisiert (deutlich) das japanische Klassensystem und appelliert noch deutlicher an die Menschlichkeit. Ferner stellt der Film den teils überfordernden Einfluss des Fortschritts dar. Japan ist im Begriff seine traditionellen Kampfwerte zu verlieren und sich dem Vorbild der westlichen Welt anzunähern. Yamada kombiniert seine Vorgangsweise mit epischen Anklängen, Dramatik, Emotionalität und einem kleinen Hauch von Humor. Dieses Gemisch passt hervorragend, denn trotz langer Laufzeit weiß THE HIDDEN BLADE von der ersten bis zur letzten Minute den Zuschauer für sich zu gewinnen.

      Die Kamera von Mutsuo Naganuma bietet einige phantastische Bilder. Es ist keine Überraschung, dass Mitsuo Degawa und Yoshinobu Nishiokamit dem Japanese Academy Award für das „Beste Szenenbild“ ausgezeichnet wurden.

      Eine Szene die mir in seiner Gestaltung ungemein zusagte und ein wenig an Kihachi Okamoto erinnerte, ist das Duell zwischen Yaichiro Hazama und Munezo Katagiri. Dabei verbreitet der morgendliche Nebel einen eiskalten Hauch des Todes und fungiert als Vorbereiter für einen perfekt eingesetzten Zynismus. Des weiteren ist die Schlusssequenz (Munezo Katagiri und Kei) ein wahres Freudenfest für das Auge.

      Fazit: Anspruchsvolles Kino, welches als Abgesang auf das Heldentum eines Samurais gesehen werden kann, aber dabei niemals dessen Ehrenhaftigkeit wie Aufrichtigkeit anzweifelt. Auch wenn diese Eigenschaften (natürlich) nicht im Sinne seines Herrn sind. Ein starkes, ergreifendes sowie mitreißendes Stück japanisches Kino.